Labortechnikerinnen bzw. Labortechniker sind hochqualifizierte Fachleute für chemische Prozesse. Sie untersuchen je nach Schwerpunkt organische und anorganische Stoffe und erforschen chemische Reaktionen. Im Gegensatz zur Ausbildung zur Chemisch-technischen Assistentin bzw. zum Chemisch-technischen Assistenten (CTA) handelt es sich bei diesen staatlich geprüften Technikerinnen bzw. Technikern um einen Weiterbildungsberuf. Es bestehen große Überschneidungen zum Beruf der Chemietechnikerin bzw. Chemietechnikers. Auch die Bezeichnung Laboratoriumstechniker bzw. Laboratoriumstechnikerin findet Verwendung.
Ein Labortechniker ist für die Durchführung und Kontrolle von Projekten und praktischen Versuchen in den Bereichen Medizin, Umwelt, Lebensmittel, Pharmazie, Biologie, Technik, Physik und Chemie verantwortlich. Er führt im Labor Messungen durch, untersucht Proben von Chemikalien, Zwischen- und Endprodukten und zeichnet die Ergebnisse seiner Versuche auf. Zum Beispiel testet er chemische Reaktionen und prüft, inwieweit diese auf großtechnische Zusammenhänge übertragbar sind.
Ein Labortechniker trägt eine große Verantwortung in allen Bereichen der täglichen Laborarbeit. So zählt es zu seinen Aufgaben, die Qualität des Herstellungsprozesses von industriellen chemischen Erzeugnissen sicherzustellen und gegebenenfalls zu veranlassen, dass Störungen an technischen Anlagen sowie Mängel im Produktionsprozess beseitigt werden. Über die reine Laborarbeit hinaus führt er zudem technische Berechnungen und Projektierungsarbeiten durch und ist für Verwaltungsarbeiten wie Betriebsprotokolle oder Abrechnung zuständig. Zur Erfüllung seiner Aufgaben bedient ein Labortechniker sich fachspezifischer Software, computergestützter Analysegeräte und Mikroskopen.
Labortechnikerinnen finden vor allem Beschäftigung in Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie Firmen, die ihre Werkstoffe oder Endprodukte chemisch analysieren. Auch in der öffentlichen Verwaltung, beispielsweise in Lehr- und Prüfungsanstalten, werden Labortechnikerinnen benötigt. Darüber hinaus können sie in der chemischen Forschung und Beratung tätig sein.
Für die Tätigkeit als Labortechniker ist in der Regel eine landesrechtlich geregelte Weiterbildung zum Chemietechniker mit der Fachrichtung Labortechnik erforderlich, die an Fachschulen angeboten wird. Sie führt nach zweijährigem Vollzeitunterricht und anschließender Prüfung zu einem staatlichen Abschluss. Neben der Fachrichtung Labortechnik werden auch die Spezialisierungen Betriebstechnik und Biochemie angeboten, welche ebenfalls zur Tätigkeit im Labor befähigen. Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildung ist in der Regel der Abschluss in einem fachlich einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf sowie Berufspraxis. Häufig schließt sich die Weiterbildung zum Chemietechniker an eine Ausbildung zum Chemisch-technischen Assistenten (CTA) oder Chemielaboranten an.
Labortechniker, die sich weiterbilden möchten, können beispielsweise ein Studium des Chemieingenieurwesens oder der Pharmatechnik aufnehmen. Ihr Weiterbildungsabschluss berechtigt gegebenenfalls auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung zum Studium.
Labortechnikerinnen verfügen über technisches und mathematisches Verständnis und wenden ihre analytischen Fähigkeiten beispielsweise bei der Auswertung von Statistiken an. Gerade bei chemischen Versuchen ist eine exakte Durchführung unerlässlich. Labortechnikerinnen müssen deshalb stets sorgfältig und genau arbeiten. Dies ist ebenfalls bei der Beachtung der Sicherheitsvorschriften unabdingbar.