Die Lebensmittelindustrie erwirtschaftet in Deutschland jährlich mehrere Milliarden Euro und ist somit einer der größten Wirtschaftszweige der Bundesrepublik. Damit gesundheitlich unbedenkliche Nahrungsmittel verkauft werden können, überwachen Lebensmitteltechnische Assistentinnen und Assistenten die Qualitätssicherung in der industriellen Nahrungsmittelherstellung. Im Fokus sind dabei Rohstoffe, Halbfertigprodukte und Endprodukte.
Weitere Berufe in der Lebensmittelindustrie sind unter anderem Fachkraft für Lebensmitteltechnik, Biologielaborantin, Milchwirtschaftlicher Laborant und Lebensmittelchemikerin.
Um die Qualität der Lebensmittel zu garantieren, entnehmen Lebensmitteltechnische Assistenten Proben und führen biochemische, mikrobiologische und messtechnische Analysen im Labor durch. Dadurch können sie beispielsweise Fettgehälter oder Schadstoffbelastungen von Rohstoffen bestimmen sowie Geruch, Farbe und Geschmack der Ware. Fertige Produkte bewerten sie bezüglich ihrer Haltbarkeit oder verbrauchergerechten Verwendbarkeit. Sie protokollieren alle Ergebnisse und werten diese aus. Darauf aufbauend entwickeln die Lebensmitteltechnischen Assistenten qualitätssichernde Maßnahmen, Empfehlungen zu Verpackungen oder Lagerungen aber auch Gutachten und Statistiken. Diese senden sie an Auftraggeber oder entsprechende Abteilungen. Auch an der Produktentwicklung, neuen Arbeitstechniken, Lebensmittelzubereitungen und neuen Produktionsabläufen sind sie beteiligt.
Die genauen Tätigkeiten von Lebensmitteltechnischen Assistenten orientieren sich an ihrem Beschäftigungsbetrieb. Beispielsweise haben Bäckereien oder Metzgereien deutlich geringere Transportwege und Lagerungszeiten als industrielle Lebensmittelhersteller. Entsprechend kommt es in der Qualitäts- und Verarbeitungssicherung zu unterschiedlichen Maßnahmen und Untersuchungsverfahren wie Elektrophorese, Spektroskopie oder Chromatografie. Auch den Umweltschutz berücksichtigen sie in ihrem Arbeitsalltag.
Die Lebensmittelbranche ist der Arbeitsort von Lebensmitteltechnischen Assistentinnen. Genauso gut können sie aber auch in der Forschung und Entwicklung im Bereich Agrar- oder Forstwirtschaft sowie anderen Umweltbereichen eingesetzt werden. Auch Organisationen in der Bildung, Kultur oder Wissenschaft stellen Lebensmitteltechnische Assistentinnen ein. Die meiste Zeit verbringen sie in Laboren, darüber hinaus aber auch in Produktionshallen, Büroräumen und Kühlhäusern unter anderem von Brotfabriken, Molkereien oder Produzenten von Tiefkühlerzeugnissen.
Um Lebensmitteltechnischer Assistent zu werden, benötigt man die gleichnamige abgeschlossene Ausbildung. Diese ist landesrechtlich geregelt und wird an Berufsfachschulen und Berufskollegs angeboten. Sie dauert zwei Jahre und endet mit einer Abschlussprüfung. Interessenten benötigen für den Beginn der Ausbildung mindestens einen Realschulabschluss bzw. mittleren Schulabschluss. Gute Kenntnisse in Biologie, Mathematik und Chemie sollten die Kandidaten vorweisen. Gleichwohl benötigen sie eine Bescheinigung und Belehrung vom Gesundheitsamt, um mit Lebensmitteln arbeiten zu dürfen. Inhärenter Bestandteil der Ausbildung sind Inhalte der Mikrobiologie, Lebensmitteltechnik und Qualitätssicherung sowie Betriebspraktika.
Lebensmitteltechnische Assistenten haben zahlreiche Weiterbildungs- bzw. Aufstiegsmöglichkeiten. Die Weiterbildungen zum Lebensmitteltechniker oder Industriemeister im Bereich Lebensmittel bieten Aufstiegschancen. Ähnliches gilt für ein Studium in Lebensmitteltechnologie, Ernährungswissenschaften oder Ökotrophologie.
Da im industriellen Gewerbe Schichtarbeit anfallen kann, sollten Lebensmitteltechnische Assistentinnen dafür bereit sein. Gleichzeitig sind Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und eine saubere Arbeitsweise äußerst wichtig im Umgang mit Lebensmitteln. Die Versuche und Analysen nehmen häufig viel Zeit in Anspruch, weshalb auch ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit vorhanden sein sollte. Gleichermaßen sollten die Assistentinnen sowohl Selbstständigkeit als auch Teamfähigkeit mitbringen.