Nicht nur Privatfahrzeuge wie etwa Autos oder Motorräder müssen immer wieder in die Werkstatt, auch größere Vehikel wollen regelmäßig gewartet und im Bedarfsfall repariert werden. Hierfür ist dann ein Lkw-Mechaniker bzw. eine Lkw-Mechanikerin zuständig: Er oder sie kümmert sich vorwiegend um Lastkraftwagen, aber ebenso um Omnibusse oder Stadtreinigungsfahrzeuge.
Der Beruf wird in der Regel von Kraftfahrzeugmechatronikern bzw. Kraftfahrzeugmechatronikerinnen ausgeführt, die sich auf den Bereich Nutzfahrzeugtechnik spezialisiert haben. Diese Tätigkeit ist auch unter dem Namen Nutzfahrzeugmechaniker bzw. Nutzfahrzeugmechatronikerin bekannt. Dementsprechend findet sich bisweilen auch die Bezeichnung Lkw-Mechatroniker. Der Berufstitel der Kraftfahrzeugmechanikerin gilt hingegen als veraltet.
Ähnliche Berufe sind zudem Kfz-Mechaniker, Industriemechaniker sowie Zweiradmechaniker.
Ganz gleich ob Baufahrzeug, Stadtverkehrsbus oder Sattelschlepper: Ein Lkw-Mechaniker ist mit allen größeren Nutzfahrzeugen vertraut. Hierbei handelt es sich natürlich meist um Lastkraftwagen. Diese sind ständig im Einsatz und müssen daher regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden, dementsprechend groß ist die Anzahl an eintrudelnden Wartungsaufträgen.
Jedes Lkw-Modell ist unterschiedlich, deswegen zieht ein Lkw-Mechaniker zuerst Wartungspläne oder Servicepläne zurate. Viele Hersteller bieten auch technische Zusatzinformationen im Internet an. Anschließend wird das gesamte Fahrzeug einem Check-up unterzogen: Wie sieht es mit dem Kilometerzähler aus? Gibt es Rost an der Karosserie? Sind alle Achsen und Radaufhängungen intakt? Hier ist Augenmaß gefragt, doch im 21. Jahrhundert geht natürlich nichts ohne moderne Technik. Elektronische Diagnose- und Messsysteme helfen dabei, Daten und Kennzahlen zu ermitteln, und manchmal kommen spezielle Computerprogramme zum Einsatz, nämlich sogenannte Expertensysteme – diese können den Kraftfahrzeugmechatroniker mit Handlungsempfehlungen unterstützen. Ein erfahrener Lkw-Mechaniker kann potenzielle Störfaktoren zudem auch schlichtweg bei einer Probefahrt erkennen. Zu einer Routineuntersuchung gehören obendrein der Wechsel der Bremsbeläge sowie der Austausch von Motoröl, Getriebeöl, Bremsflüssigkeiten, Hydraulikflüssigkeiten und Kühlwasser.
Mitunter bei planungsmäßigen Wartungen, aber definitiv bei auftretenden Schäden im Normalbetrieb müssen Reparaturen durchführt werden. Ob ein defektes Druckluftaggregat, ein fehlerhaftes Signalübertragungssystem oder eine abgenutzte Bremsscheibe, ein Lkw-Mechaniker ist mit allen Instandsetzungsaufgaben vertraut. Manchmal reicht die bloße Ausbesserung eines Fahrzeugelements, manchmal muss ein Teil auch gänzlich ausgetauscht werden. Sobald das Fahrzeug wieder in einen generalüberholten Zustand gebracht ist, notiert ein Kraftfahrzeugmechaniker alle durchgeführten Arbeiten auf Inspektionskarten.
Ein Lkw-Mechaniker wird allerdings nicht nur dann gebraucht, wenn irgendetwas beschädigt ist. Gelegentlich wünschen Kunden auch schlichtweg ein Fahrzeugupgrade: Dann wird der Wagen mit entsprechender Zusatzausstattung ausgerüstet. Beispiele hierfür sind etwa Unterhaltungselektronik, Freisprechanlagen oder Standklimaanlagen.
Ein Lkw-Mechaniker arbeitet in der Regel in einer Reparaturwerkstatt. Viele solcher Werkstätten haben sich auf Nutzfahrzeuge spezialisiert. Auch größere Speditionen und Busunternehmen besitzen oftmals eine eigene Werkstatt. Des Weiteren sind Ausrüster und Hersteller von Nutzkraftwagen verbreitete Arbeitgeber.
Ein Lkw-Mechaniker absolviert normalerweise eine duale Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker. Es handelt sich hier um eine staatlich anerkannte Lehre, die dreieinhalb Jahre dauert. Im Laufe der Ausbildung findet dann eine Spezialisierung auf den Bereich Nutzfahrzeugtechnik statt. Formale Zugangsvoraussetzungen gibt es nicht, die meisten Azubis bringen einen Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss mit.
Im Laufe der Ausbildung werden unter anderem folgende Kenntnisse in Berufsschule und Betrieb gelehrt:
Wer sich im Laufe seiner Karriere weiterbilden will, kann dies etwa in den Themengebieten Abgasuntersuchung, Qualitätsprüfung oder Sicherheitstechnik tun. Viele Lkw-Mechaniker entscheiden sich zudem irgendwann für eine Weiterbildung zum Kraftfahrzeugtechnikermeister – diese berechtigt dann auch zur Eröffnung einer eigenen Werkstatt.
Lkw-Mechanikerinnen zeichnen sich vor allem durch tiefes technisches Verständnis aus. Auch müssen sie große handwerkliche Fähigkeiten mitbringen, hier hilft dann eine feine Hand-Augen-Koordination. Bei der Überprüfung eines Fahrzeugs auf Schäden gehen sie gründlich und präzise vor, bei der Ausführung von Reparaturarbeiten kommt es dann auf Sorgfalt und Genauigkeit an. Ebenso wichtig ist Verantwortungsbewusstsein, denn eine Kraftfahrzeugmechatronikerin ist für die Verkehrstüchtigkeit eines Nutzfahrzeugs zuständig. Abgerundet wird das Idealprofil durch Freundlichkeit und Serviceorientierung beim Umgang mit Kundinnen.