Wer als Kfz-Mechatroniker bzw. Kfz-Mechatronikerin arbeitet, sollte Interesse für EDV mitbringen, nicht davor zurückschrecken, sich die Hände schmutzig zu machen und unbedingt eine Leidenschaft für Autos und/oder andere Fahrzeuge haben. Denn der Arbeitsbereich des Kfz-Mechatronikers umfasst die Reparatur, die vorausgehende Diagnose, die Instandhaltung sowie das Um-, Nach und Ausrüsten von Fahrzeugen. Diese Arbeiten werden in der Regel in Reparaturwerkstätten, bei Kfz-Herstellern oder in Fertigungshallen erledigt.
Auf der einen Seite führen Kfz-Mechatroniker viele handwerkliche, praktische Tätigkeiten aus, wie z. B. Autoteile ausbauen, Fahrzeugkomponenten austauschen oder reparieren etc. Doch ohne EDV-Geräte geht dabei heute gar nichts mehr. Denn je neuer die Fahrzeuge, desto mehr Elektronik ist verbaut. Besonders bei der Diagnose eines Problems, der Fehlersuche, ist der Einsatz des Computers unumgänglich. Tablets, Notebooks oder andere Geräte werden an die Elektronik des betreffenden Fahrzeugs angeschlossen und die Daten werden ausgelesen.
Oft erkennt der Kfz-Mechatroniker bereits an den Daten, wo das Problem liegt und kann dann zielgerichtet an dessen Behebung gehen. Erkennt er das Problem nicht sofort, kann er mit dem eindeutigen Fehlercode, den das System ausgeliefert hat, im Internet, häufig auf Plattformen des entsprechenden Herstellers, danach suchen und findet so ggf. eine Lösung. Anschließend gilt es dann das Problem zu beheben, wobei in den meisten Fällen Hand an das Fahrzeug gelegt werden muss.
Bei der Entgegennahme von Kundenaufträgen, bei der Übergabe des Fahrzeugs nach Auftragserledigung oder auch zwischendurch, wenn es darum geht, Details zur Reparatur oder zum Teileaustausch abzustimmen, haben Kfz-Mechatroniker immer wieder auch Kundenkontakt. Dabei wird neben Freundlichkeit und Servicegedanken, die selbstverständlich sein sollten, zudem von ihnen erwartet, technische Sachverhalte auch Laien verständlich machen zu können. Ähnliches gilt übrigens auch für Inspektionen, die von Kfz-Mechatronikern durchgeführt werden können.
Den Beruf des Kfz-Mechatronikers gibt es so erst seit 2003, als er im Rahmen einer Umstrukturierung der Ausbildungsordnung aus den Berufen Kfz-Mechaniker, Kfz-Elektriker und Automobilmechaniker entstand. Damit wurde auf die veränderten Anforderungen dieses Berufsfelds, besonders im EDV-Bereich, reagiert. Diese führten auch zu einer Überarbeitung der Ausbildungsverordnung im Jahre 2013.
Die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, auch Kraftfahrzeugmechatroniker genannt, gibt es mit fünf unterschiedlichen Schwerpunkten:
Alle diese dualen Ausbildungsgänge dauern dreieinhalb Jahre und werden in der Industrie und im Handwerk angeboten. Dabei findet die Spezialisierung erst in den letzten eineinhalb Jahren statt, die ersten zwei Jahre dienen als gemeinsame Grundausbildung und legen die Basis.
Rechtliche Voraussetzungen für die Aufnahme einer Ausbildung in diesem Berufsfeld gibt es nicht, die meisten Arbeitgeber bevorzugen jedoch Kandidaten und Kandidatinnen mit einem mittleren Schulabschluss oder einem sehr guten Hauptschulabschluss. Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind Eigenschaften, die ein angehender Kfz-Mechatroniker unbedingt mitbringen sollte.
Wer sich nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung weiterbilden möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Techniker- und Meisterweiterbildungen. Mit der entsprechenden Hochschulzugangsberechtigung ist zudem ein wissenschaftliches Studium, z. B. im Studiengang Fahrzeugtechnik, Mechatronik oder Elektromobilität möglich.