Meist einmal in der Woche, nach einem festen Abfuhrplan, kommt die Müllabfuhr. Dann entleert der Müllmann die Mülltonnen und stellt sie wieder zurück vor das Haus. So niedrig das Ansehen des Müllmanns bzw. der Müllfrau ist, seine Verantwortung darf nicht unterschätzt werden: Denn wenn Müllwerkerinnen und Müllwerker streiken, bricht ein regelrechtes Müllchaos aus. Dann türmen sich die Säcke mit Müll am Straßenrand und die Mülltonnen quellen über.
Sicher ist es keine angenehme und leichte Arbeit, die der Müllmann verrichtet. Deshalb steht ihm auch ein ordentlicher Lohn zu. Noch im vorigen Jahrhundert gehörte der Müllmann zu den Arbeitern mit geringem Einkommen. Und so etwa um 1960, zur Zeit des sogenannten Wirtschaftswunders in Deutschland, kamen die ersten Gastarbeiter aus Italien um diese Arbeit zu erledigen, weil sich unter der deutschen Bevölkerung niemand mehr als Müllmann betätigen wollte.
Mittlerweile hat der Beruf etwas mehr Anerkennung gefunden. Der Müllmann beziehungsweise die Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft arbeitet sowohl im öffentlichen Dienst als auch in privaten Entsorgungsunternehmen. Er ist auch in Verwertungs- und Beseitigungsanlagen tätig, wo zum Beispiel Glas- und Papierrecycling durchgeführt wird. Deponien, Recyclinghöfe, Kompostierungsanlagen und / oder chemisch-physikalische Behandlungsanlagen können zu dem Arbeitsbereich von Müllmännern gehören.
Natürlich gibt es sie noch, die Müllmänner, aber seit 2002 heißt der Beruf offiziell Müllwerker. Es gibt eine spezielle Ausbildung zum Müllwerker, nach deren Abschluss dann von einer Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft gesprochen wird. Aber all das ändert nichts Wesentlich am Berufsbild, dass der Müllmann den in Tonnen, Containern und Säcken enthaltenen Müll entsorgt.