Wie sähe die Welt ohne eine funktionierende Müllentsorgung aus? Müllfahrer und Müllfahrerinnen haben einen großen Anteil an der Erhaltung dieser Infrastruktur, indem sie für die regelmäßige Müllbeseitigung sorgen.
Vergleichbare Berufe sind Müllwerker und Müllwerkerinnen, sie waren früher auch als Müllmänner und Müllfrauen bekannt. Ebenfalls ähnlich ist der Beruf Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft.
Die alltägliche Arbeit von Müllfahrern besteht darin, Abfälle zu sammeln. Dafür fahren sie in regelmäßigen Zeitabständen separate Routen durch Ortschaften, Landkreise oder Städte. Dort kümmern sie sich um die Müllabfuhr an jedem Grundstück. Anschließend transportieren sie die Abfälle zu Sammelstellen. Dort wird der Müll sortiert und entweder recycelt oder möglichst umweltschonend entfernt und vernichtet. Schon vor dem Transport machen sie sich Gedanken darüber, welche Abfälle wie transportiert und entsorgt werden müssen. Dabei spielt vor allem der sogenannte Problemmüll eine große Rolle. Zum Beispiel werden Gefahrengüter vorerst in speziellen Containern und Behältern deponiert, bis sie an den Sammelstellen entladen werden. Außerdem achten Müllfahrer darauf, dass bestimmte Stoffe nicht zusammen transportiert werden dürfen. Dies gilt besonders für Chemikalien, da sich diese zu umwelt- und gesundheitsschädigenden Mixturen verbinden können.
Weiter kümmern sich Müllfahrer um Container für Altglas, Altpapier oder Altkleider. Sie überwachen diese, leeren sie regelmäßig oder stellen bei Bedarf Neue auf.
In allen Fällen arbeiten Müllfahrer in Teams aus zwei bis drei Personen, wobei eine Person das Müllfahrzeug steuert, während der Rest des Teams außen auf Trittbrettern steht und die Abfälle in das Fahrzeug lädt.
Müllfahrerinnen arbeiten in der Abfallwirtschaft. Dort können sie bei öffentlichen oder privaten Abfallentsorgungsunternehmen angestellt sein. Weitere Anstellungsmöglichkeiten bieten sich in Müllverbrennungsanlagen oder bei Recyclinghöfen. Außerdem ist es vereinzelt möglich, dass Müllfahrerinnen bei Straßenreinigungsunternehmen tätig sind oder diese bei ihrer Arbeit unterstützen.
Grundsätzlich ist für die Arbeit von Müllfahrern keine spezielle Berufsausbildung notwendig. Stattdessen sind Müllfahrer in vielen Fällen Quereinsteiger, meist aus anderen handwerklichen Berufen. Aber auch ohne Berufsausbildung kann man Müllfahrer werden. Die Anlernung findet dabei direkt bei den Abfallbeseitigungsunternehmen statt. Wichtiger Lernstoff bezieht sich dabei vor allem auf die Entleerung von Mülltonnen und ihre richtige Handhabung. Daneben ist ein LKW-Führerschein der Klasse C oder CE hilfreich, um als Müllfahrer zu arbeiten.
Es besteht zudem die Möglichkeit, den Bildungsweg fortzuführen und eine Ausbildung zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft zu absolvieren. In diesem Fall erlernen die Interessierten weitere Kompetenzen und Fähigkeiten in den Bereichen Abfallverwertung und Abfallbeseitigung sowie deren Organisation.
Müllfahrerinnen arbeiten immer im Freien und sollten daher wetterfest sein. Sie sollten sowohl im Sommer bei Hitze als auch bei winterlicher Kälte sowie bei Regen oder Schnee arbeiten können. Sie sollten ebenfalls keine Allergien wie Heuschnupfen oder Ähnliches haben, da diese besonders in der entsprechenden Saison unangenehme Nebeneffekte verursachen. Außerdem ist es wichtig, dass Müllfahrerinnen körperlich belastbar sind und eine gewisse Akzeptanz gegenüber unangenehmen Gerüchen haben. Weitere hilfreiche Eigenschaften sind Teamfähigkeit und eine organisierte Arbeitsweise.