Die Bezeichnung Näher bzw. Näherin ist im Bereich der Berufsausbildungen und Berufe nicht ganz eindeutig. Was der Volksmund umgangssprachlich Näherin nennt, wird offiziell als Textil- und Modenäherin bezeichnet.
Zunächst einmal geht es darum, die fachlichen Kompetenzen zu haben, um Kleidung anzupassen, zu nähen und zu ändern. Dazu sind verschiedene Wissensbereiche abzudecken. Zum einen muss eine Näherin über den Vorgang des Nähens Bescheid wissen. Das heißt, sie muss das Nähen vorbereiten, durchführen und in den verschiedenen Bereichen ausführen können. Dazu zählen beispielsweise das Annähen von Knöpfen, das Verarbeiten von Schlitzen, Kragen und Revers, das Schneiden von verschiedenen Kleidungselementen und das Anrichten von Bekleidung für die Anprobe.
Auch den Umgang mit den verschiedenen technischen Maschinen müssen Näherinnen und Näher beherrschen, genau wie einfache Wartungen. Denn sie müssen nicht nur die Nähmaschine führen, sondern z. B. auch Nadel und Faden auswechseln können. Neben diesen praktischen Fähigkeiten sind auch fachliches Wissen im Bereich Materialkunde sowie zu Schutzvorschriften und Unfallverhütung gefragt.
Ein persönliches Interesse an Stoffen und Verarbeitungstechniken sowie ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden helfen dabei, den Job gerne und gut auszuüben.
Der Beruf, der offiziell Näherin heißt, ist ein Ausbildungsberuf für Menschen mit Behinderung, der im handwerklichen Textilgewerbe oder in einer Einrichtung für berufliche Rehabilitation gelehrt wird. Bei den Inhalten der Ausbildung und den praktischen Aufgaben sind beide Berufe aber nicht so weit voneinander entfernt. Daher geht es an dieser Stelle generell um jene Menschen, die beruflich nähen, egal ob sie jetzt Näher bzw. Näherin oder Textil- und Modenäher bzw. Textil- und Modenäherin gelernt haben.