Die Neuropsychologie befasst sich mit den Funktionen des Gehirns wie dem Denkvermögen, dem Gedächtnis oder dem Sprachvermögen. Neuropsychologen bzw. Neuropsychologinnen erforschen und untersuchen Hirnfunktionsstörungen und behandeln gehirngeschädigte Patienten mit speziellen Therapien.
Das menschliche Gehirn hat verschiedene kognitive Funktionen, die uns helfen, die Welt um uns herum zu verstehen. Zu diesen Gehirnfunktionen gehören unter anderem die Aufmerksamkeit, das Denkvermögen, das Gedächtnis, das Sprachvermögen, die motorischen Fertigkeiten sowie Funktionen visueller und visuell-räumlicher Wahrnehmung. Diese Gehirnfunktionen können beim Menschen geschädigt sein und z. B. zu Sprachschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen oder Halbseitenlähmungen führen. Solche Störungen treten häufig nach Schlaganfällen, Schädelhirntraumata, Gehirnblutungen, Tumorerkrankungen oder weiteren Verletzungen des Gehirns auf.
In der klinischen Neuropsychologie diagnostiziert eine Neuropsychologin diese Hirnfunktionsstörungen, indem sie neuropsychologische und verhaltenstherapeutische Untersuchungen durchführt. Wurde eine Störung festgestellt, fertigt sie zunächst ein Gutachten an und erstellt einen individuellen Therapieplan auf der Grundlage der neuropsychologischen Diagnostik. Mithilfe einer neuropsychologischen Therapie versucht die Neuropsychologin die verlorenen Funktionen wieder herzustellen. Aufgrund der Plastizität des Gehirns ist die Regeneration vieler Funktionen möglich.
Die Neuropsychologin setzt spezielle Trainings und Strategien ein, um die Funktionsstörungen des Gehirns auszugleichen oder zu verringern. Mitunter führt sie Hirnleistungstrainings durch und wendet verhaltens- und gesprächstherapeutische Techniken an.
Weitere Aufgaben einer Neuropsychologin sind:
In der kognitiven Neuropsychologie beschäftigen sich Neuropsychologinnen mit experimentellen und empirischen Untersuchungen kognitiver Gehirnfunktionen. Sie führen Forschungsarbeiten durch, um unter anderem die Auswirkungen von Hirnverletzungen auf die kognitiven Fähigkeiten zu erforschen.
Neuropsychologen finden vor allem in Fachkrankenhäusern, Hochschulkliniken, Rehabilitationseinrichtungen oder in Altenheimen eine Beschäftigung. Darüber hinaus arbeiten viele Neuropsychologen in freien psychotherapeutischen Praxen. Zudem besteht die Möglichkeit, in der Lehre, Forschung und Wissenschaft tätig zu werden.
Um den Beruf des Neuropsychologen ausüben zu können, wird ein abgeschlossenes Psychologiestudium vorausgesetzt. Während des regulär fünfjährigen Studiums sollten sich angehende Neuropsychologen bereits auf die Diagnostik und Therapie von Patienten mit Gehirnfunktionsstörungen spezialisieren.
Hochschulabsolventen haben die Möglichkeit, das Zertifikat „Klinischer Neuropsychologe“ der Deutschen Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP) zu erwerben. Die Voraussetzungen sind neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium eine mehrjährige berufliche Tätigkeit mit mindestens 100 Stunden Supervision und 400 absolvierten Theoriestunden. Nach einer Dokumentation der Behandlungsfälle und einer erfolgreich bestandenen mündlichen Prüfung wird das Zertifikat verliehen.
Für Neuropsychologen ist es sinnvoll, ihr Wissen durch Anpassungsweiterbildungen auf dem neusten Stand zu halten. Folgende Themenfelder bieten sich dafür an:
Neuropsychologen haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich durch ein weiterführendes Studium der Neurowissenschaft, Psychologie, Gesundheits-, Rehabilitationspsychologie oder Kognitionswissenschaft neue Karrierechancen zu eröffnen. Für die Anstellung im forschenden Bereich einer Universität sind meist eine Promotion oder Habilitation sowie zur Lehre qualifizierende Fähigkeiten erforderlich.
Neuropsychologen müssen Freude am Umgang mit Menschen haben und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein besitzen. Sie arbeiten stets präzise, sorgfältig und konzentriert. Im täglichen Umgang mit Patienten sind Empathie und Einfühlungsvermögen besonders wichtig. Um Diagnosen und Therapiepläne aufzustellen, ist eine analytische Denkweise essenziell.
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