Pastoralreferenten und Pastoralreferentinnen bilden die Schnittstelle zwischen der Kirche und der Gesellschaft. Bei dem Beruf handelt es sich um einen kirchlichen Beruf in der Seelsorge der katholischen Kirche. Sie versuchen neue Entwicklungen wahrzunehmen und versuchen, zeitgemäße Antworten auf Fragen des Lebens und des Glaubens zu finden. Biblisch verglichen ist der Beruf ähnlich zu dem des Diakons. Aber auch der Gemeindereferent bzw. die Gemeindereferentin ähnelt dem Beruf des Pastoralreferenten. Allerdings sind die Zugangsvoraussetzungen andere. Für den Gemeindereferent müssen Interessierte ein abgeschlossenes Studium im Bereich der Religionspädagogik absolviert haben.
Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass sich das Leben eines Pastoralreferenten kaum von dem eines Pfarrers unterscheidet. Pastoralreferenten übernehmen seelsorgerische Aufgaben in der Gemeinde und versuchen zu trösten, aufzubauen und Antworten auf Fragen zu finden. Dabei beraten sie auch Erzieher in Kindergärten. Außerdem befähigt das Studium die Pastoralreferenten dazu, Religionsunterricht an Schulen bis zur elften Klasse zu erteilen. Zusätzlich sind sie in der Erwachsenenbildung und Jugendarbeit tätig. Im Gottesdienst übernehmen sie liturgische Aufgaben und arbeiten dem Pastor zu. Sie helfen bei der Vorbereitung von kirchlichen Festen wie Erstkommunion, Firmung, Taufe oder Hochzeit. Zusätzlich können sie Projekte initiieren und in Eigenarbeit Konzepte zum Firmungsunterricht erstellen. Innerhalb der Gemeinde sind sie in der Öffentlichkeitsarbeit tätig und organisieren Veranstaltungen.
Pastoralreferentinnen arbeiten in erster Linie in der Kirchengemeinde. Aber auch in der Krankenhausseelsorge und Gefängnisseelsorge beraten und unterstützen sie Mitglieder der katholischen Kirche. Ebenso finden sie Beschäftigung in der Bildungs- und Medienarbeit, in Schulen, Hospizen und bischöflichen Einrichtungen. Dort arbeiten sie größtenteils mit Jugendlichen und Erwachsenen.
Zukünftige Pastoralreferenten brauchen einen Universitätsabschluss in katholischer Theologie. An den meisten Universitäten beträgt die Regelstudienzeit für den Abschluss zehn Semester. Während des Studiums können die Studenten Praktika in Pfarrbüros, Fachredaktionen von Verlagen oder Bibliotheken, Archiven mit theologischem Schwerpunkt, in diakonischen Einrichtungen oder in kirchlichen Begegnungsstätten ableisten. Im Anschluss an das Studium müssen sie eine Berufseinführung absolvieren. Dabei bekommen Anwärter einen Ausbildungsleiter an die Seite gestellt, die diese Zusatzausbildung begleiten. Die Berufseinführung endet mit einer Dienstprüfung. Durch den Bischof erhalten die Interessenten die Stellenzuweisung und damit eine unbefristete Anstellung beim Bistum. Pastoralreferenten können sich in den Bereichen Coaching und Mediation sowie Supervision selbstständig machen. Ebenso können sie selbstständig in dem Bereich Bildung arbeiten.
Für Pastoralreferentinnen ist die Zugehörigkeit zur römisch-katholischen Kirche unabdingbar. Mindestens genauso wichtig ist der starke Glaube. Ebenso brauchen sie berufliche Mobilität und Flexibilität und sollten sich darauf einstellen, dass sie unregelmäßig arbeiten, da meistens am Wochenende geheiratet oder getauft wird. Personalreferentinnen sollten gute Kenntnisse in den Bereichen Geschichte, Philosophie, Kunst, Latein und Griechisch mitbringen. Außerdem müssen sie nicht nach dem Zölibat leben.