Durch eine Meisterprüfung können sich Stuckateure zu Stuckateurmeisterinnen weiterbilden. Danach üben sie nicht nur klassische Aufgaben des Stuckateurs aus, sondern übernehmen besonders anspruchsvolle Arbeiten und die Ausbildung von Lehrlingen. Ähnliche Meisterprüfungen sind Maurermeisterin oder Baumeister.
Unter Stuck versteht man eine plastische Ausformung von Mörtel, eine formbare Masse aus Sand, Wasser, Zement und Kalk. Stuckateure und auch Stuckateurmeister nutzen dies, um damit Wände, Gewölbe und Decken zu verputzen. Zusätzlich restaurieren sie auch Stuck, zum Beispiel an Schlössern oder Kirchen. Abgesehen davon, verarbeiten sie Putz, führen Feuchteschutz und Schimmelpilzsanierungen durch und kümmern sich um die Wärmedämmung. Auch den Trockenbau mit Gipsplatten und Leichtbaustoffen für beispielsweise Raumakustik oder Brandschutz übernehmen sie. Weiterhin erledigen sie Beschichtungen, Raum- und Fassadengestaltung, verlegen Estriche, kümmern sich um die Betoninstandsetzung und den Gerüstbau.
Abgesehen von den klassischen handwerklichen Aufgaben, die Stuckateurmeister nur noch selten ausüben, dürfen sie Lehrlinge in einem oder ihren Unternehmen ausbilden. Sie übernehmen Leitungsaufgaben in der Betriebswirtschaft, Technik und Personalführung und nehmen eigenständig Änderungen im Betrieb vor. Auftragsbeschaffung, Kostenermittlung und Personalplanung gehören ebenfalls dazu. Sie stehen im direkten Kontakt mit Kunden, beraten sie und unterbreiten ihnen Angebote. Sie erstellen Entwürfe, überwachen Projekte und delegieren Aufgaben an die Mitarbeiter.
Üblicherweise arbeiten Stuckateurmeisterinnen in Stuckateurbetrieben, bei Bauunternehmen oder in Restaurierungswerkstätten. Auch Kirchenbauämter und Ämter für die Pflege von Denkmälern sind mögliche Arbeitgeber. Häufig machen sich Stuckateurmeisterinnen mit ihrem eigenen Betrieb selbständig.
Um Stuckateurmeister zu werden, muss eine Meisterschule besucht und die Meisterprüfung im Stuckateurhandwerk absolviert werden. Am Meisterlehrgang teilnehmen können nur Personen mit einem Gesellenbrief bzw. einer abgeschlossenen Ausbildung zum Stuckateur. Ohne Berufsabschluss kann auch mehrjährige Berufserfahrung in dem Bereich für den Zugang zur Meisterprüfung qualifizieren. Den Vorbereitungslehrgang können Teilnehmer in Vollzeit oder Teilzeit absolvieren. Er gliedert sich in zwei Teile: einem praktischen Hauptteil und der Fachtheorie mit Inhalten wie Technik, Gestaltung und Betriebsführung. Gerade selbstständige Stuckateure sollten ihre Kenntnisse und Fähigkeiten im Handwerk oder der Mitarbeiterführung mit kontinuierlichen Weiterbildungen auf dem Laufenden halten.
Führungsqualitäten sind das A und O für Stuckateurmeisterinnen, da sie häufig einen eigenen Betrieb leiten. Darüber hinaus dürfen ihre fachlichen Qualitäten wie handwerkliches Geschick und technisches Verständnis nicht fehlen. Gleichzeitig sind die kreativ und kompetent sowie kommunikationsfähig im Umgang mit Mitarbeitern und Kunden. Sie sind kundenorientiert und haben einen hohen Qualitätsanspruch.