Ein Tätowierer bzw. eine Tätowiererin bringt mit Hilfe von elektrischen Tätowiergeräten oder Tätowiernadeln Kunstwerke auf bzw. unter die Haut von Menschen. Welches Motiv tätowiert werden soll, klärt der Tätowierer in einem Gespräch mit dem Kunden. Bei der Wahl des Motivs sind keine Grenzen gesetzt: Bunt, einfarbig, groß oder klein, fantasievoll oder einzelne Schriftzeichen – erlaubt ist, was dem Kunden gefällt, denn der bezahlt schließlich dafür.
Ziel der Arbeit eines Tätowierers ist es, ein Motiv auf die Haut eines Kunden zu tätowieren, das dessen Vorstellungen entspricht. Der Kundenwunsch steht dabei stets an erster Stelle. Da der Prozess des Tätowierens mit Schmerzen einhergeht, ist es auch die Aufgabe des Tätowierers, diese Prozedur so angenehm wie möglich zu gestalten. Fühlt sich ein Kunde wohl, kommt er wieder.
Zu den Tätigkeiten gehören die Planung und Terminvergabe für das Stechen eines Tattoos, die nötigen Vorbereitungen (Skizze, Schablone), die gründliche Reinigung der Arbeitsräume und Arbeitsmaterialien sowie eventuelle Nachbearbeitungen von bereits gestochenen Tattoos.
Bei Selbstständigen kommen Rechnungsstellung und buchhalterische Tätigkeiten hinzu.
Tätowiererinnen sind häufig in Tattoo-Studios angestellt. Viele, die diesen Beruf ausüben, machen sich aber auch selbstständig. Dies kann, muss aber nicht, mit der Eröffnung bzw. Übernahme und Leitung eines eigenen Studios verbunden sein. Zudem ist es möglich, als Gasttätowierer in fremden Studios Stuhlmiete zu zahlen und dort vor Ort die eigene Kundschaft zu betreuen. Es gibt außerdem viele Messen und Veranstaltungen, wo Menschen sich tätowieren lassen. Wo konkret eine Tätowiererin letztendlich ihrer Arbeit nachgeht, ist von persönlichen Vorlieben und Möglichkeiten bestimmt.
Tätowierer kann im Grunde jeder werden, der sich dazu berufen fühlt, denn eine offizielle Ausbildung gibt es nicht. Ein Praktikum in einem Tätowier-Studio ist eine gute Möglichkeit, den Einstieg in dieses Berufsfeld zu finden. Dafür sollte der angehende Tätowierer mindestens 18 Jahre alt sein und seinen potenziellen Ausbilder von seinem Geschick und Talent überzeugen können. Dort assistiert und übt der angehende Tätowierer dann so lange, bis er selbst in der Lage ist, professionelle Tattoos zu stechen. Die ersten Motive sollte er dabei auf einer sogenannten Übungshaut tätowieren, bevor er sich an die echte Haut realer Menschen wagt.
Einheitliche Ausbildungsinhalte, eine feste Dauer sowie einen spezifischen Ablauf der „Ausbildung“ oder eines Praktikums gibt es nicht. Entscheidend ist letztendlich, dass Kunden bereit sind, einen für die Arbeit als Tattookünstler zu bezahlen.
Tätowiererinnen sollten künstlerisch und kreativ veranlagt sein. Viele Tätowiererinnen entwickeln ihren individuellen Stil, der von Kunden wertgeschätzt wird. Tätowieren ist zudem ein Eingriff in den Körper eines Menschen, wobei es zu Rötungen, Schwellungen oder auch Blutungen kommen kann. Daher ist es enorm wichtig, Hygienestandards zu beachten und steril zu arbeiten, um Infektionen zu vermeiden. Tätowiererinnen sollten außerdem gewissenhaft arbeiten, da es unter Umständen vorkommt, dass sie mehrere Stunden lang konzentriert auf dem Körper eines Menschen tätowieren und sich Fehler im Nachhinein nur schwer beheben lassen.
Da der Kontakt zu Kunden zum Teil recht intim sein kann, muss eine Tätowiererin sehr gut mit Menschen umgehen können und sie darf keine Scheu vor Körperkontakt haben. Mit Empathie und Einfühlungsvermögen sowie ggf. einer Prise Humor kann sie dem Kunden die Anspannung nehmen, von den Schmerzen ablenken und für eine gute Grundstimmung sorgen.
Tätowiererinnen sollten außerdem geduldig sein, da sie viel Übung benötigen, bis sie in der Lage sind, professionelle Tattoos zu stechen.