Verleger und Verlegerinnen sind die Personen, welche die gesamte Planung, Produktion und Vermarktung von kreativen Produkten begleiten. Sie betreuen Produktionen von Büchern, Zeitschriften, Filmen, Musik und anderen Medienprodukten.
Vergleichbare und verwandte Berufe sind Medienfachwirte, Lektorinnen, Medienmanager, Verlagswirtinnen und Verlagswerber. Im speziellen Kontext eines Verlags für Schulbücher übernehmen auch Schulberater ähnliche Aufgaben.
Verlegerinnen begleiten den gesamten Entstehungsprozess von Medienprodukten. Je nach Branche und Verlagshaus beschäftigen sie sich dabei mit unterschiedlichen medialen Erzeugnissen wie Büchern, Filmen, Zeitschriften und Zeitungen, Musik und Noten oder auch mit Videospielen. Um die Produktion dieser Medien zu ermöglichen, vertreten Verlegerinnen ihr Unternehmen in der Öffentlichkeit und engagieren sich unter anderem für die Finanzierung ihrer Projekte. Daneben spielen sie auch intern eine wichtige Rolle: Sie stehen in ständigem Austausch mit den Produktionsteams, also dem Lektorat und der Redaktion, was die Projektplanung angeht. Außerdem stehen Verlegerinnen noch mit weiteren Instanzen der Produktion und Vermarktung in Kontakt, insbesondere mit Druckereibetrieben, Produktionsfirmen und Händlern.
Verlegerinnen beobachten immer den aktuellen Markt sowie Trends der Branche und analysieren diese. Die Erkenntnisse nutzen sie, um neue Projekte zu planen und zu konzipieren und gegebenenfalls Publikationsverträge mit aufstrebenden Talenten zu schließen. Bevor sie Projekte abschließen und veröffentlichen können, fällt es auch in das Aufgabenfeld der Verlegerin, Verhandlungen über Lizenzen und Nutzungsrechte zu führen.
Neben den Pflichten, die während des Produktions- und Veröffentlichungsprozesses entstehen, nehmen Verlegerinnen auch betriebswirtschaftliche Aufgaben wahr. Sie analysieren Arbeitsabläufe hinsichtlich Termine und Kosten und führen Kosten- und Leistungsrechnungen durch. Außerdem beschäftigen sie sich mit Personalfragen: Sie kontrollieren unter anderem die Personalplanung und das Personalmanagement.
Verleger können in Verlagen aller Art arbeiten. Je nach ihrer Spezialisierung und ihrem Fachgebiet können das zum Beispiel Zeitungsverlage, Buchverlage, Musikverlage oder Softwareverlage sein. Auch wenn sich die Medien unterscheiden, übernehmen Beschäftigte in allen Verlagen die gleichen Aufgaben.
Voraussetzung, um Verlegerin zu werden, ist in der Regel ein abgeschlossenes geisteswissenschaftliches Studium, optimalerweise im Fachbereich der jeweiligen Verlage. Zum Beispiel bieten sich für Buchverlage literaturwissenschaftliche oder sprachwissenschaftliche Studiengänge an. Studiengänge mit einem allgemeinen Zugang in die Verlagsarbeit sind Medienwissenschaften, Medienwirtschaft oder Medienmanagement sowie Editionswissenschaft. Relevante Studieninhalte können sein:
Alternativ ist es auch möglich eine Weiterbildung zur Medienfachwirtin zu absolvieren. Dafür benötigen Interessierte in der Regel eine Ausbildung in einem Medienberuf, beispielsweise zur Medienkauffrau, mit anschließender einjähriger Berufserfahrung oder eine Ausbildung in einem beliebigen anderen Beruf mit vier Jahren Berufserfahrung. Eine Weiterbildung dauert je nach Bildungsinstitut ungefähr zwei Jahre und kann folgenden Lehrstoff beinhalten:
Verleger sollten Kommunikationstalente sein. Sie führen regelmäßig Verhandlungen mit Geschäftspartnern oder kreativen Talenten, stehen in ständigem Austausch mit den Teams innerhalb des Verlags und benötigen in allen Bereichen ihres Berufs kommunikative Kompetenzen und Verhandlungsfähigkeiten. In diesem Zusammenhang ist es außerdem besonders wichtig, über gute sprachliche Kenntnisse zu verfügen. Ein weiterer Punkt, der sich für Verleger als nützlich erweisen kann, ist Interesse für die Produkte ihrer Branche. Außerdem sollten sie organisatorische Fähigkeiten besitzen und flexibel arbeiten können, da sie in der Regel keinen klar strukturierten Arbeitsalltag haben. Verleger müssen immer bereit sein, auf unvorhergesehene Hindernisse zu reagieren und ihre Arbeitsplanung entsprechend anzupassen.