Ein Visagist bzw. eine Visagistin (auch Make-up-Artist oder Maskenbildner/-in) beschäftigt sich mit dem Schminken und Stylen unterschiedlicher Menschen. Das Herrichten von Privatpersonen kann genauso zum Berufsalltag gehören wie das Zurechtmachen von Models und Schauspielerinnen.
Private Kundinnen werden von Visagistinnen durch verschiedene Schminktechniken für die unterschiedlichsten Anlässe hergerichtet. Die kreativen Fähigkeiten der Make-up-Artists betonen die individuelle Schönheit und Persönlichkeit der Kunden. Besonders das Kaschieren von Unreinheiten, Falten, Rötungen oder auch Leberflecken trägt dazu bei, dass die Kundinnen sich schön und wohl fühlen. Abend-, Braut- und Foto-Make-up sind nur einige Beispiele, für die Arbeiten von Make-up-Artists. Darüber hinaus gibt es folgende Varianten der dekorativen Herrichtung:
Ggf. führen Make-up-Artists außerdem Schminkkurse und Kundenberatungen in Drogerien, Kaufhäusern und Parfümerien durch. In diesem Zusammenhang erfahren die Kundinnen beispielsweise genauer, welche Farbtöne zu ihnen passen.
Maskenbildnerinnen hingegen sind in der Regel auf Bühnen-, Film-, und Fernsehproduktionen spezialisiert. Sie erstellen in Zusammenarbeit mit Regie, Kostüm- und Bühnenbildnern maskenbildnerische Konzepte und setzen diese durch Schminke und Frisuren um. Zudem betreuen sie die Maske während der Vorstellungen bzw. Dreharbeiten. Neben dem Frisieren von Echthaar, Perücken und Bärten stellen sie auch plastische Gesichts- und Körperteile her. Dies geschieht in Anlehnung an Zeichnungen (Figurinen) der Bühnen- und Kostümbildnerinnen sowie auf Grundlage der Vorstellungen der Regie. Um Narben, Hautveränderungen oder Tier- bzw. Fantasiemasken zu gestalten, nehmen die Maskenbildnerinnen Gipsabdrücke der Darsteller, sodass die Masken so passgenau wie möglich erstellt werden können. Damit gerade bei historischen Darstellungen die Authentizität gewahrt wird, gehört es auch zu den Aufgaben einer Maskenbildnerin, die zugehörigen Recherchen durchzuführen.
Teil der Arbeit von Visagistinnen und Maskenbildnerinnen ist auch, den benötigten Materialbedarf und die daraus resultierenden Kosten zu berechnen. Ggf. erstellen sie in diesem Zuge auch Rechnungen.
Visagistinnen und Maskenbildnerinnen können entweder freiberuflich oder festangestellt tätig sein. Mögliche Einsatzorte sind Schauspielhäuser, die Filmwirtschaft oder das Fernsehen sowie die Mode- und Werbebranche. Auch Kosmetikstudios, Friseursalons und Parfümerien sind denkbare Arbeitgeber.
Make-up-Artist ist kein offizieller Ausbildungsberuf. Aus- oder Weiterbildungen im Bereich der Kosmetik oder im Maskenbildner-Handwerk können jedoch hilfreich sein, um den Einstieg in diesen Beruf zu ermöglichen. Zudem gibt es zahlreiche Schulungen, die absolviert werden können.
Der Beruf des Maskenbildners hingegen ist ein offizieller Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet dual im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.
Um Erfolg in diesem Beruf zu haben, sind zeitliche und örtliche Flexibilität gefragt, da Visagisten häufig an unterschiedlichen Orten Aufträge haben und die Arbeitszeiten sich oft nach den Wünschen der Kunden oder Auftraggeber richten. Hinter den Kulissen eines Fotoshootings oder bei Dreharbeiten geht es häufig hektisch zu, was einen guten Umgang mit Stress und Druck voraussetzt. Dennoch sind die wichtigsten Kernkompetenzen Kreativität und ästhetisches Empfinden, gepaart mit Fingerfertigkeit und präziser Arbeitsweise. Fachkenntnisse über die Anwendung und über den Effekt von verschiedenen Schminkutensilien und -techniken sowie über die Farben- und Typenlehre sind ebenfalls essentiell. Darüber hinaus sollten Visagisten geübt im Umgang mit Kunden sein. Eine gute Kommunikationsgabe kann auch in der Absprache mit anderen Stylisten, wie z. B. Friseuren, als eine Stärke betrachtet werden.