ZUZ-Beamter/-Beamtin

Die Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll wurde 1994 als bewaffnetes Spezialkommando des Zolls gegründet. Die zentrale Aufgabe von ZUZ-Beamten besteht in der Unterstützung der Zollfahndung. Ihre Tätigkeiten ähneln dabei denen der Spezialeinsatzkommandos der Länderpolizeien sowie der Bundespolizei. Durch ihren flexiblen und ortsunabhängigen Einsatz leisten sie einen wichtigen Beitrag zur effektiven Bekämpfung von Zollkriminalität. ZUZ-Beamte sind beispielsweise für die Durchführung von Zugriffsmaßnahmen verantwortlich: Am Einsatzort sondieren sie zunächst die Situation und analysieren die Sicherheitslage. Diese Erkenntnisse nutzen sie zur Planung der Operation, um verdächtige Personen und illegale Güter möglichst gewaltlos in Gewahrsam zu nehmen.

Darüber hinaus sorgen ZUZ-Beamte für den Schutz von Zollbeamten. Dies gilt insbesondere, wenn Zollfahnder bei der Einsatzplanung mit gewaltbereitem Widerstand rechnen. Bei den Beamten der ZUZ handelt es sich um ausgebildete und hoch qualifizierte Sondereinsatzkräfte. Daher setzen sie im Rahmen ihrer Operationen auf den Einsatz von Technologien und taktischen Verfahrensweisen. Innerhalb der ZUZ befassen sich vor allem Mitglieder der Gruppe Operative Technik mit der technischen Unterstützung der Spezialkräfte.

Die Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll ist Teil des Zollkriminalamts mit Hauptsitz in Köln. Allerdings sind die ZUZ-Beamtinnen bundesweit im Einsatz und werden – im Notfall sogar kurzfristig – an die jeweiligen Einsatzorte entsendet. Sowohl das Auswahlverfahren als auch die Ausbildung finden in unterschiedlichen Fortbildungsstätten innerhalb Nordrhein-Westfalens statt.

Die Spezialeinheit Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ) gehört dem Vollzugsbereich der Bundeszollverwaltung an und ist dem Zollkriminalamt untergeordnet. Einer Laufbahn als ZUZ-Beamter geht deshalb eine Beamtenausbildung im Zolldienst verpflichtend voraus. Allerdings bietet die dreijährige duale Ausbildung beim Zoll noch keinen direkten Zugang zur ZUZ: Bewerber müssen zuvor ausreichend Berufserfahrung sammeln, spezielle Zugangskriterien erfüllen und das mehrwöchige Auswahlverfahren absolvieren. Im Rahmen umfangreicher Test werden unter anderem folgende Aspekte geprüft:

• Medizinische Eignung
• Psychologische Eignung, Belastungsfähigkeit und Persönlichkeitsprofil
• Praktisch-technisches Verständnis
• Praktisch-sportliche Prüfung der körperlichen Leistungsfähigkeit

Das Anforderungsprofil ist für Männer und Frauen einheitlich geregelt. Auf die Tests folgt ein abschließendes Gespräch mit der Auswahlkommission, welche über die Aufnahme und die Zulassung zur mehrgliedrigen Ausbildung entscheidet. Die Qualifizierende Fortbildung ZUZ besteht aus der zehnwöchigen Basisfortbildung, weiteren Tests sowie der 33-wöchigen Einführungsfortbildung SEK mit Anwärtern der Polizei. Hier erlernen ZUZ-Anwärter verschiedene Fertigkeiten – darunter Kampftechniken, Klettern oder den Umgang mit Waffen – und erhalten eine taktische Ausbildung.

Beamte der Zentralen Unterstützungsgruppe Zoll müssen sich kontinuierlich fortbilden und trainieren. Dies sind wichtige Voraussetzungen, um die Handhabung technischer Geräte und Waffen zu erlernen oder zu verbessern.

Eine ZUZ-Beamtin muss ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten bereits vor Beginn der Ausbildung unter Beweis stellen. Eine ausgezeichnete medizinische und körperliche Verfassung gehört dabei zu den zentralen Eignungskriterien. Da ihr Berufsalltag mit vielfältigen und oft unvorhersehbaren Risiken für Leib und Leben verbunden ist, sollte sie sich auf ihre Fitness und ihre körperliche Belastbarkeit verlassen können. Allerdings muss sie sich auch durch Konzentrationsfähigkeit, Stressresistenz und psychische Belastbarkeit für alle Ernstfälle auszeichnen. Zudem sollte sie frei von Höhenangst oder Platzangst sein.

Beamtinnen der Zentralen Unterstützungsgruppe Zoll agieren als Gruppe und verlassen sich auf die Fähigkeiten ihrer Kolleginnen. Aus diesem Grund wird bereits im Auswahlverfahren Wert auf Teamfähigkeit und ein angemessenes Persönlichkeitsprofil gelegt. Eine ZUZ-Beamtin sollte daher Verantwortungsbewusstsein, Koordinationsfähigkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und Zuverlässigkeit beweisen. Der Einsatz von Waffen sowie der weiteren Ausrüstung setzen ein ausgeprägtes technisches Verständnis voraus. Der Beruf erfordert zudem ein hohes Maß an Flexibilität und Einsatzbereitschaft, da Situationen auch unerwartet eskalieren können.