Bundespolizisten und Bundespolizistinnen sind für Grenzschutz, Luftsicherheit und Sicherheit bei der Bahn sowie für den Schutz von Ämtern und Ministerien verantwortlich. Die Bundespolizei ist Teil des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und gehört somit neben dem Bundeskriminalamt (BKA) und der Polizei beim Deutschen Bundestag (BTPol) zur Polizei des Bundes.
Die Aufgaben der Bundespolizei sind im Bundespolizeigesetz (BPolG) geregelt. Im Bereich Grenzpolizeiliche Aufgaben überwacht und kontrolliert die Bundespolizei die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland. Darunter fällt die Kontrolle des Grenzverkehrs, die Überprüfung von Papieren und auch die Bekämpfung von Kriminalität.
Im Bereich der Bahnpolizeilichen Aufgaben kümmern sich die Bundespolizisten um die Abwehr von Gefahren auf Bahnanlagen. Bei erhöhter Kriminalität zeigen Bundespolizisten durch Streifen im Bahnbereich Präsenz und versuchen Straftäter festzunehmen.
Bundespolizisten sind bei der Luftsicherheit an Flughäfen im Einsatz und kontrollieren Reisegepäck, spüren mögliche Gefahren auf und sind im Zweifel auch Ansprechpartner für Touristen.
Im Bereich Schutz von Bundesorganen und Bundesbank schützen Bundespolizisten Gebäude, Menschen und die nähere Umgebung von Bundesverfassungsorganen vor jeglicher Störung und Gefahren.
Des Weiteren sind Bundespolizisten im deutschen Küstengebiet tätig. Sie kontrollieren auch hier die Grenzen, bestrafen jedoch zusätzlich Umweltsünder und kontrollieren den Fischereibetrieb und gegebenenfalls auch Forschungsmissionen. Unterstützt werden sie hierbei von dem Bundespolizei-Flugdienst. Dieser kümmert sich außerdem während Katastrophen um Luftrettungsdienstaufgaben. Auch die Begleitung von Politikern und Prominenten fällt in den Aufgabenbereich des Bundespolizei-Flugdienstes.
Die Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei bekämpft organisiertes Verbrechen sowie Terrorismus. Ihre Aufgabe ist es vor allem, Menschenleben zu retten. Sie unterstützen jedoch auch andere Behörden wie zum Beispiel das Bundeskriminalamt.
Allgemein ist die Bundespolizei auch als Kriminalpolizei tätig und bekämpft dabei vorrangig Schleuserkriminalität. Bundespolizisten können jedoch ebenso im Ausland tätig sein. Dabei unterstützen sie die Grenzpolizei aus anderen Ländern oder agieren in Krisengebieten als Unterstützer.
Bundespolizistinnen sind bundesweit und weltweit im Einsatz. Der aktuelle Arbeitsort hängt sowohl von der Spezialisierung als auch vom aktuellen Einsatz ab. Neben den Tätigkeiten in der Öffentlichkeit verbringen Bundespolizistinnen viel Zeit im Büro und erledigen Verwaltungsaufgaben.
Wer bei der Bundespolizei tätig werden will, muss mindestens einen mittleren Bildungsabschluss verfügen oder einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung nachweisen können.
Außerdem muss mindestens das 16. Lebensjahr und eine Mindestgröße, die je nach Bundesland variiert, erreicht sein. Des Weiteren muss vor Ausbildungsbeginn ein schriftliches, mündliches, sportliches und psychologisches Auswahlverfahren gemeistert werden.
Weiterhin gibt es eine polizeiärztliche Untersuchung, welche zu einem Ausschluss aus dem Bewerbungsverfahren führen kann. Gründe können unter anderem sein:
Des Weiteren müssen die Bewerber einen Führerschein der Klasse B nachweisen oder diesen spätestens bis zum Abschluss der Ausbildung gemeistert haben. Ein Schwimmabzeichen in Bronze ist ebenfalls eine wichtige Voraussetzung für die Ausbildung. Selbstverständlich dürfen weder Vorstrafen noch Verschuldungen vorliegen und auch Tattoos an sichtbaren Stellen sind verboten.
Die Ausbildung zum Bundespolizisten findet hauptsächlich an Aus- und Weiterbildungszentren der Bundespolizeiakademie (BPOLAK) statt und setzt sich aus theoretischen und praktischen Anteilen zusammen.
Bundespolizistinnen müssen neben körperlicher Fitness und psychischer Stabilität insbesondere Teamfähigkeit und Konfliktfähigkeit beweisen. Täglich werden sie mit Entscheidungen konfrontiert, die sie gelassen und souverän meistern müssen. In Gesprächen benötigen sie Geduld und interkulturelle Kompetenzen. Außerdem müssen sie aufgrund der Schichtarbeit flexibel sein.