Sie sind die großflächigen Supermärkte der deutschen Hand- und Heimwerker; die Baumärkte und Baustoffhändler der Republik. Diesen enormen Markt teilen sich mittlerweile zahlreiche große Ketten, die in nahezu jeder Stadt eine Dependance betreiben und ihr umfassendes Produktportfolio anbieten. Was früher einzelne Fachhändler, wie Eisenwarenhändler, Farbengeschäfte, Holzhandlungen und viele weitere boten, findet der Kunde heute alles an Baustoffen unter einem Dach. Baumärkte waren mit die Ersten, die dem Trend folgend eine Ansiedlung an den Stadträndern, quasi auf der grünen Wiese, forcierten und bis heute fortsetzen. Der erste deutsche Baumarkt war Bauhaus in den 1960er Jahren, zehn Jahre später folgte OBI. Mittlerweile gibt es nahezu 5000 Baumärkte in Deutschland und jährlich kommen Dutzende hinzu.
Die Bandbreite der möglichen Ausbildungsberufe bei Baumärkten, im Heimwerkerbedarf und Baustoffhandel ist sehr vielschichtig. Sie reicht vom Baumarkt-Verkäufer über Einzelhandelskaufleute bis hin zu Fachkräften im Bereich Logistik und Informatik. Auch Fachkräfte für Lagerlogistik und Bürokaufleute finden in dieser Branche einen Job. Auch Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und Systemintegration finden in diversen Baumärkten einen Ausbildungsplatz.
Die meisten dieser Ausbildungen dauern, je nach Schulabschluss, bis zu drei Jahre. Schon der Beruf des Verkäufers oder der Einzelhandelskaufleute ist, bedingt durch die zahlreichen Fachabteilungen in Baumärkten, sehr abwechslungsreich und beinhaltet viele Bereiche, die in einem Baumarkt, von der Warenpräsentation über Warenein- und -ausgang bis hin zu Kassenwesen und Buchhaltung viele Bereiche. Ein wichtiger Faktor der Ausbildung ist selbstverständlich die Fähigkeit, im Sinne des Unternehmens, des Arbeitgebers, tätig zu werden. Das beinhaltet zum einen eine Schulung in Kaufgesprächen, die auch eine Abschlussbereitschaft beim Kunden erzeugen.
Selbst im Grunde branchenfremde Berufe wie Koch oder Fachkräfte für Systemgastronomie werden von Baumärkten mitunter angeboten, da viele dieser Häuser entsprechende Abteilungen mit anbieten. Ein gewisses technisches Wissen und Erfahrung im Umgang mit Werkzeugen und Co sind für den Beruf des Fachverkäufers für Baustoffe nötig. Da sie nicht nur den Hobbyhandwerker beraten sonder auch Fachleute wie Handwerker, beinhaltet die Ausbildung auch den Umgang mit Maschinen und Werkzeugen aller Art. Viele von ihnen sind nach der Ausbildung auf einen Bereich spezialisiert und kennen die Produkte ihrer Fachabteilung sehr genau und können so auch kompetent und glaubwürdig beraten. Zu ihren Aufgaben gehört auch das Lagerwesen. Sie verwalten die Bestände und sorgen für volle Regale. Zudem sind sie für Reklamationen und Kostenvoranschläge geschult und zuständig. Das Gehalt bestimmt in den allermeisten Fällen ein jeweiliger Tarif. Es beträgt derzeit zwischen 1990 und 2396 Euro im Monat. Zuschläge sind dabei möglich, da, bedingt durch die langen Öffnungszeiten von Baumärkten, auch Überstunden anfallen können.