Baumschulgärtner und Baumschulgärtnerinnen beschäftigen sich mit der Züchtung und Vermehrung von Pflanzen, Bäumen und Gehölze. Im Anschluss vermarkten und verkaufen sie diese. Es gibt Sortimentsbaumschulen, Jungpflanzen- und Anzuchtbetriebe, Handelsbaumschulen und Rosenspezialbetriebe.
Synonyme Bezeichnungen sind Baumschulgärtner bzw. Baumschulgärtnerin, Gärtnerin bzw. Gärtner in der Fachrichtung Baumschule und Baumschulist bzw. Baumschulistin.
Verwandte Berufe sind Gärtner, Baumpflegerin, Betriebsgärtner, Landwirtin und Forstwirt.
Der Baumschulgärtner legt Produktionsflächen für das Heranziehen von Laub- und Nadelgehölzen wie Obstbäumen, Ziersträuchern oder Rosen an. Er beurteilt und wählt Saatgut aus, bereitet Pflanzsubstrate und Böden vor und pflanzt Keime ein. Diese setzt er entweder in große Pflanzenbeete oder einzelne Container ein. Sobald die Pflanzen verkaufsfähig sind, werden sie vermarktet.
Beim Anlegen von Produktionsflächen berücksichtigt der Baumschulgärtner die Anbauplanung. Er teilt Flächen für die Pflanzkulturen auf und vermisst diese, um die Samen danach einpflanzen zu können. Für optimale Wachsbedingungen bearbeitet und pflegt er den Boden mit Dünger und Wasser. Er beschneidet die Pflanzen, formt sie und schützt sie vor Schädlingen und Krankheiten. Er vermehrt und veredelt Gehölze und sorgt dafür, dass Mutterpflanzen erhalten bleiben. Die Pflanzen werden bis zur Verkaufsreise kultiviert. Bis dahin hat der Baumschulgärtner alle getanen Schritte zur Nachvollziehung dokumentiert.
Sobald die Pflanzen erntereif sind, nutzt der Baumschulgärtner Maschinen und technische Geräte, um die Gehölze auszugraben und zu verpacken. Es wird sortiert, gekennzeichnet, verpackt und gelagert, wenn es nicht sofort an Kunden übergeben wird. Versandfertige Pflanzen übergibt er an Transportunternehmen. Im Anschluss präsentiert der Baumschulgärtner die Bäume und Sträucher im Geschäft und berät Kunden hinsichtlich ihrer Pflege und ihrer Standortbedingungen.
Der Gartenbau, Floristik und öffentliche Verwaltung sind potenzielle Branchen, in der eine Baumschulgärtnerin Fuß fassen kann. Dazu zählen Baumschulbetriebe, Garten- und Landschaftsbaubetriebe, städtische Baumschulen sowie Gartencenter und Gartenbauabteilungen in Einzelhandelsgeschäften. Üblicherweise ist sie entweder in Vollzeit oder Teilzeit angestellt oder besitzt ihr eigenes Baumschulgeschäft.
Für die Tätigkeit als Baumschulgärtner ist eine dreijährige duale Ausbildung abzuschließen. Interessenten brauchen entweder einen mittleren Schulabschluss oder die Fachhochschulreife. Die Ausbildungszeit kann bei einem entsprechenden Schulabschluss oder Vorbildung um ein Jahr verkürzt werden. Während der Ausbildung lernen die Auszubildenden unter anderem, welche Züchtungs- und Vermehrungsmethoden es bei Pflanzen gibt, wie man Gehölze rodet und balliert und wie man die Pflanzenqualität bestimmt.
Nach der Ausbildung können sich Baumschulgärtner auf folgende Bereiche spezialisieren:
Karrieremöglichkeiten eröffnet ein Studium in Garten- und Landschaftsbau, Naturschutz oder Arboristik. Weiterhin kann die Prüfung zum Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung, Baumschulmeister, Techniker der Fachrichtung Baumschule oder Gärtnermeister absolviert werden.
Eine Baumschulgärtnerin arbeitet gerne in der Natur und kann sich für die Umwelt begeistern. Sie hat keine Scheu vor ungemütlichem Wetter, körperlicher Arbeit und Insekten. Sie besitzt technisches Verständnis, um notwendige Maschinen zu bedienen, arbeitet gerne im Team und hat räumliches Vorstellungsvermögen. Als Baumschulgärtnerin ist Kundenkontakt unumgänglich, weshalb sie gute Kommunikationsfähigkeiten benötigt. Auch Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie Kreativität und organisatorisches Talent zeichnen sie aus.