Brauer und Mälzer bzw. Brauerinnen und Mälzerinnen sind an der Herstellung von Bier, Biermischgetränken sowie anderen alkoholfreien Erfrischungsgetränken wie z. B. Fassbrause beteiligt und begleiten den Produktionsprozess vom ersten bis zum letzten Schritt. Ausübende dieses klassischen Ausbildungsberufes arbeiten meist in Brauereien, aber auch in anderen Betrieben.
Auch wenn das deutsche Reinheitsgebot von 1516 bis heute gilt, der berufliche Alltag eines Brauers und Mälzers hat sich inzwischen stark verändert. Die Moderne hat auch im traditionsreichen Brauhandwerk längst Einzug erhalten. Von einem Brauer und Mälzer wird heutzutage nicht nur handwerkliches Geschick und naturwissenschaftliches Wissen erwartet, sondern auch der sichere Umgang mit Computertechnologie.
Vor dem Start des eigentlichen Produktionsprozesses steht der Einkauf der Rohstoffe. Kommt die bestellte Ware im Betrieb an, kontrolliert der Brauer und Mälzer die Qualität des Getreides (meist Gerste oder Weizen), des Hopfens sowie der Hefe und kümmert sich um die optimale Lagerung. Geht es nun ans Brauen, muss zunächst Malz aus dem entsprechenden Getreide gewonnen werden. Nach der Malzherstellung folgen als weitere Arbeitsschritte das Schroten, das Maischen unter Hinzugabe von Wasser, die Iodprobe, das Läutern und nach der Beigabe des Hopfens das Kochen der Würze. Nach weiteren kleinen Zwischenschritten kommt anschließend die Hefe hinzu und der Gärprozess beginnt. Im Folgenden muss nun die Gärung regelmäßig kontrolliert werden. Dabei nimmt der Brauer und Mälzer Bierproben und setzt moderne Messgeräte ein. Die gemessenen Daten werden dabei an eine zugehörige App übertragen, so dass der Brauer diese sofort digital zur Verfügung hat.
Neben der Steuerung und Überwachung all dieser Abläufe und Prozesse kann es auch zu den Aufgaben des Brauers und Mälzers gehören, die Abfüllanlage mit leeren Fässern oder anderen Behältnissen zu bestücken. Nach Beendigung des Brauprozesses begleitet der Getränke-Fachmann auch die Abfüllung der Erzeugnisse. Zudem ist es möglich, dass der Brauexperte sich um die Reinigung und Wartung der Brau- und Abfüllanlagen kümmert. Generell gilt: Je kleiner die Brauerei, desto vielfältiger das Aufgabengebiet des Brauers und Mälzers und je größer das Unternehmen, umso mehr Spezialisten für die einzelnen Arbeitsschritte gibt es.
Der Großteil aller Angehörigen dieser Berufsgruppe arbeitet in Brauereien und in Mälzereien. Aber auch bei Herstellern von Bier- und Hefeextrakt oder Produzenten nichtalkoholischer Getränke gibt es Beschäftigungsmöglichkeiten für Brauer und Mälzer.
Der Weg in die Bierproduktion führt über eine dreijährige Ausbildung im dualen System. Der eine Teil der Lehre findet also in der Berufsschule statt, während der andere im Ausbildungsbetrieb absolviert wird. Die staatlich anerkannte Ausbildung kann sowohl im Handwerk als auch in Industrie und Handel erfolgen.
Für Brauerinnen und Mälzerinnen ist es wichtig, sich immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklung zu halten. Dafür bieten sich sogenannte Anpassungsweiterbildungen an, die Themen wie Lebensmittelhygiene, Lebensmittelrecht, Qualitätsprüfung oder Brauereiwesen behandeln. Wer beruflich weiterkommen möchte und ggf. auch das Ziel einer leitenden Funktion hat, hat die Wahl zwischen unterschiedlichen Aufstiegsweiterbildungen:
Bei entsprechender Hochschulzugangsberechtigung ist auch ein anschließendes Studium denkbar. Dabei bieten sich inhaltlich besonders Studiengänge wie Brauerei- und Getränketechnologie, Ernährungswissenschaft / Ökotrophologie oder Lebensmitteltechnologie an.