Egal ob Urlaubsgruß, Zeitschrift, Vertragsunterlagen oder Rechnungen – auch heute noch landen die wichtigsten Mitteilungen im Briefkasten. Zum Austragen der Briefe sind Briefträger und Briefträgerinnen bei Wind und Wetter unterwegs. Sie kennen ihren Zustellbezirk wie ihre Westentasche und sorgen dafür, dass jede Sendung den richtigen Empfänger erreicht.
In der Regel handelt es sich sowohl beim Briefträger bzw. bei der Briefträgerin als auch bei Postbote bzw. Postbotin um eine ausgebildete Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen.
Obwohl heutzutage viele Mitteilungen elektronisch übermittelt werden, landen die wichtigsten Dokumente noch immer im Briefkasten. Die Arbeit der Briefträger beginnt morgens in der zentralen Poststelle: Dort kümmern sie sich um Sendungssortierung und Routenplanung nach Postleitzahl, Straße und Hausnummer. Anschließend beladen sie die Karre, das Fahrrad oder das Fahrzeug und machen sich auf den Weg in ihren Zustellbezirk. Dort angekommen beginnen sie mit der Zustellung von Briefen und kleineren Postsendungen. Hierzu gehören Briefe, Zeitschriften, Postkarten – aber auch Prospekte, kleine Warensendungen und Einschreiben. Ebenso liegt es in ihrer Verantwortung, bei persönlichen Zustellungen die Identität des Adressaten zu überprüfen.
Nach der Zustellung der letzten Postsendung ist die Arbeit des Briefträgers noch nicht beendet. Anschließend erfolgt nämlich die Dokumentation, um festzuhalten, ob Zahlungen entgegengenommen wurden oder Briefe nicht zugestellt werden konnten. Darüber hinaus können Briefträger auch bei der Entleerung von Briefkästen eingesetzt werden.
Die Anzahl der Unternehmen im deutschen Postwesen ist überschaubar: In der Regel arbeiten Briefträger bei der Deutschen Post. Hier haben sie die Möglichkeit, vom Außen- in den Innendienst zu wechseln, um unterschiedliche Tätigkeiten übernehmen zu können. Alternativ können Briefträger auch bei kleineren regionalen Unternehmen wie Stadtkurieren tätig sein. Als ausgebildete Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen können sie allerdings auch bei Kurier- und Expressdiensten arbeiten oder in der Paketzustellung.
Wer als Briefträgerin arbeiten möchte, muss zuvor eine duale Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen absolvieren. Diese dauert zwei Jahre und findet in der Berufsschule und in einem Betrieb statt. Ohne konkrete Zugangsvoraussetzungen steht die Ausbildung Bewerberinnen mit unterschiedlichen Schulabschlüssen offen. Nach dem Abschluss hat die Fachkraft unterschiedliche Perspektiven im Post-, Logistik- und Transportwesen. Anpassungs- und Aufstiegsweiterbildungen können zum Erlernen neuer Technologien und für den beruflichen Aufstieg genutzt werden. Mithilfe einer kaufmännischen Weiterbildung oder eines Studiums in den Bereichen Wirtschaftsingenieurwesen oder Logistik kann eine Briefträgerin in ein neues Arbeitsfeld wechseln und sogar in Führungspositionen gelangen.
Die Arbeit als Briefträgerin kann mit hoher Belastung verbunden sein und verlangt körperliche Fitness und eine robuste Gesundheit. Diese ist nicht nur für die Arbeit bei Wind und Wetter nötig, sondern auch für die körperliche Betätigung bei der Zustellung der Post. Da sie wichtige persönliche Briefe, Nachrichten und sogar Urkunden mit sich trägt, sollte eine gute Briefträgerin verantwortungsbewusst und gut organisiert sein.