Bühnenmaler und Bühnenmalerinnen malen Bühnenbilder und Szenenbilder für Theater, Opern, Musicals und auch für Film und Fernsehen. Er oder sie arbeitet dabei eng mit dem Regisseur und der Bühnenbildnerin zusammen.
Bühnenmaler werden manchmal auch noch als Theatermaler bezeichnet. Fachliche Überschneidungen haben sie mit der Bühnenplastikerin, der Bühnenbild-Assistenz, der Raumausstatterin und auch mit dem Maler Fachrichtung Kirchenmalerei oder Fachrichtung Gestaltung.
Ob Aufführungen, Ausstellungen oder auch Werbeproduktionen, Bühnenmalerinnen fertigen immer das passende Hintergrundbild oder Wandbild sowie Dekorationen und Plastiken an. Insbesondere Theaterstücke profitieren von den aufwendigen Arbeiten der Bühnenmalerinnen. So fängt das Bühnenbild von The Black Rider die düstere und bedrückende Stimmung durch dunkle verworrene Blautöne ein, während Der König der Löwen mit seinen leuchtenden Farben Afrika mit nur einem Bild wiedergibt.
Doch bevor die großen Bühnenbilder entstehen, fertigen Bühnenmalerinnen Entwürfe im Malsaal an und koordinieren sich mit der Bühnenbildnerin und der Regisseurin. Später übertragen sie die Entwürfe mit Kohlestiften in ein großes Format, indem sie die Vorlagen und die Leinwände in Quadrate einteilen. Erst wenn auch diese große Version des Bühnenbildes von der Regisseurin abgenommen wurde, wird dieses mit Farbe versehen. Dabei arbeiten Bühnenmalerinnen großflächig, damit auch die Zuschauer in den hinteren Reihen das Bühnenbild genießen können. Während ihrer Arbeit achten sie immer auf das spätere Bühnenlicht.
Nach den Malerarbeiten statten sie das Bühnenbild mit Textilien, Kunststoffen, Hölzern, Metallen und plastischen Massen aus, um dem Ganzen den letzten Schliff zu geben. Zur besonderen Hervorhebung vergolden, versilbern, bronzieren, patinieren, beizen oder lackieren Bühnenmalerinnen jene Elemente. In der Regel sind Bühnenbilder nur für eine kurze Zeit von Bedeutung, daher setzen Bühnenmalerinnen selten auf langlebiges Material.
Bühnenmalerinnen sind in der Regel in Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen tätig. Sie können jedoch auch für Rundfunk und Fernsehen arbeiten oder Aufträge von anderen Unternehmen für die Gestaltung von Messematerial annehmen.
Um einen Ausbildungsplatz zum Bühnenmaler zu ergattern, wird in der Regel ein guter Realschulabschluss vorausgesetzt. Da es nur sehr wenige Stellen für Bühnenmaler gibt, profitieren Schulabsolventen bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz von einem abgeschlossenen Praktikum im Bereich Theater. Die Lehre zum Bühnenmaler selbst dauert drei Jahre und findet parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. Unterteilt wird die Ausbildung in die Fachrichtungen Malerei und Plastik. Nach dem Ende des zweiten Lehrjahres gibt eine Zwischenprüfung und am Ende der Ausbildung wird eine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgelegt.
Für eine Vertiefung der Kenntnisse kann am Ende der Ausbildung ein Studium im Bereich Bildende Künste, Szenograife, Theaterwissenschaften, Bühnen- und Kostümbild oder auch Innenarchitektur angestrebt werden.
Mit einigen Jahren Berufserfahrung und entsprechen Qualifizierungsmaßnahmen können Bühnenmaler später auch zum Bühnenbildner aufsteigen.
Neben einem guten Gefühl für Ästhetik und Farben benötigen Bühnenmaler vor allem Geduld und eine hohe Belastbarkeit. Oft arbeiten Bühnenmaler bis spät in die Nacht und müssen insbesondere vor Aufführungen die eine oder andere Überstunde hinter sich bringen. Ansonsten müssen Bühnenmaler teamfähig sein und selbstverständlich handwerkliches Geschick besitzen.