Chief Information Security Officer sind für die Steuerung der IT-Sicherheit in Unternehmen und Organisationen verantwortlich. Sie implementieren Systeme für die Informationssicherheit und entwickeln diese kontinuierlich weiter, um sie vor Cyberkriminellen zu schützen. Als Führungskräfte sind sie häufig Teil der Geschäftsführung oder dem CEO direkt unterstellt. Die englischsprachige Berufsbezeichnung wird unabhängig vom Geschlecht verwendet.
Verwandte Berufe mit ähnlichen oder überschneidenden Tätigkeiten sind Chief Security Officer (CSO), Chief Information Officer (CIO), IT-Sicherheitsbeauftragter bzw. IT Security Consultant oder IT-Leiterin.
Ein Chief Information Security Officer trägt die Verantwortung für die Informationssicherheit in Unternehmen. Dementsprechend hängen seine genauen Aufgaben stets von dem Charakter und der Struktur des Arbeitgebers ab. In der Regel kümmert er sich um die Entwicklung einer IT-Security-Strategie, um einen ausreichenden Schutz zur Erreichung der Geschäftsziele zu gewährleisten. Da Software und somit Fragen der IT-Sicherheit das ganze Unternehmen durchdringen, muss ein CISO ein ganzheitliches Sicherheitskonzept entwickeln. Dabei muss er die Eigenheiten der jeweiligen Abteilungen berücksichtigen und zugleich darauf achten, dass die Richtlinien und Sicherheitssysteme die Arbeitsprozesse nicht behindern. Als Verantwortlicher für die Informationssicherheit gehört auch die Aufklärung über aufkommende Sicherheitsbedrohungen zu seinen Pflichten. Zu diesem Zweck informiert er den Vorstand sowie Führungskräfte und Mitarbeiter über IT-Risiken im Zuge von Akquisitionen oder anderen Geschäftsentscheidungen.
Die Analyse von Bedrohungen und die Einleitung von Gegenmaßnahmen sind zentrale Aufgaben eines CISOs. Im Falle eines Cyberangriffs hat sein Handeln weiterreichende Konsequenzen für das Unternehmen. Idealerweise hat er vorsorgliche Maßnahmen getroffen, um und Hacker daran zu hindern, in das System einzudringen. Um dies auch langfristig gewährleisten zu können, ist die kontinuierliche Optimierung der Security-Architektur unerlässlich. Analysen und Fehlersuchen können beispielsweise dabei helfen, Schwachstellen zu entdecken. Außerdem sollte ein Chief Information Security Officer stets über aktuelle Entwicklungen in der IT-Welt informiert sein. Dieses Wissen kann sowohl für den externen Schutz als auch für das interne Sicherheitsmanagement – wie beispielsweise für die Modernisierung des Identitätsmanagements und Zugriffsmanagements für das Personal – genutzt werden.
Der Schutz von Informationen, Daten und Betriebsgeheimnissen ist ein Anliegen von Unternehmen aller Branchen, dementsprechend existieren vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Chief Information Security Officer. Vor allem Unternehmen, die mit sensiblen Daten arbeiten, haben ein großes Interesse daran, einen Spezialisten für IT-Sicherheit zu beschäftigen. Obwohl CISO-Posten vorwiegend in großen Konzernen oder in der IT-Branche zu finden sind, sorgt die branchenübergreifende Digitalisierung der Arbeitswelt für einen wachsenden Bedarf an Informationssicherheit.
Der Beruf des Chief Information Security Officers setzt eine technische Ausbildung voraus. Diese kann verschiedene Formen annehmen und ist nicht einheitlich vorgegeben. Je nach Arbeitgeber kann beispielsweise ein grundständiges IT-Studium oder ein Bachelorabschluss in einem verwandten Feld ausreichen. Allerdings legen Unternehmen vermehrt Wert auf einen weiterführenden Masterabschluss mit Security-Bezug. Darüber hinaus können Berufsanwärter durch spezielle Schulungen eine Zertifizierung als CISO erlangen.
Da es sich bei der Position des CISO um eine Führungsposition handelt, setzen Arbeitgeber neben dem technischen Fachwissen meist einschlägige Berufserfahrung voraus. Diese sollte mehrere Jahre umfassen und idealerweise auch Management-Positionen beinhalten.
Die digitale Welt ist im steten Wandel und tagtäglich kommen neue Programme und neue Innovationen hinzu. Deshalb ist es unerlässlich, dass Chief Information Security Officer regelmäßig Fortbildungen und Weiterbildungen absolvieren. So lernen sie die neusten Trends, Risiken sowie Best-Practice-Beispiele kennen und können sich zugleich optimal auf Gefahren vorbereiten. Zudem können sie ihre Führungskompetenzen verbessern und im Berufsalltag anwenden. Beispiele für Interessante Weiterbildungsthemen sind:
Wer als Chief Information Security Officer arbeiten möchte, sollte sich vor allem durch technisches Verständnis und IT-Affinität auszeichnen. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung, um im Bereich der Informationssicherheit tätig zu sein. Außerdem verlangt die Arbeit ein stark ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein und hohe Zuverlässigkeit. Ebenso wichtig sind ein gutes Verständnis betrieblicher Prozesse und ein Gespür für potenzielle Gefahren und Risiken. Ein CISO sollte immer auf der Suche nach Schwachstellen sein, um diese proaktiv zu beheben. Daher ist eine eigenständige und vorausschauende Arbeitsweise unerlässlich.
Zudem braucht es Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen, um Sicherheitsmaßnahmen effektiv durchzusetzen – insbesondere gegenüber Führungskräften ohne IT-Kenntnisse. Um Sicherheitslücken entdecken und schließen zu können, müssen sich CISOs auf ihre analytische und gründliche Arbeitsweise verlassen können. Sollten Kriminelle das Sicherheitssystem dennoch überwunden haben, muss ein CISO einen kühlen Kopf bewahren, um auch in Stresssituationen die richtigen Entscheidungen zu treffen.