Ein Chief Technology Officer (CTO) verantwortet als technischer Direktor die technische Infrastruktur und Entwicklung des Unternehmens. Insbesondere bei Technologieunternehmen ist er oder sie wesentlich am Produkt beteiligt und leitet die Abteilung für Forschung und Entwicklung. Die Berufsbezeichnung wird, genau wie die alternativen Bezeichnungen Chief Technical Officer und Technikvorstand, meist unabhängig vom Geschlecht verwendet.
Der Chief Technology Officer leitet auf Führungsebene die technischen Angelegenheiten des Unternehmens. Je nach Größe und Branche können die Aufgaben des CTOs innerhalb der Firma erheblich variieren. Im Grunde bildet er aber die Schnittstelle zwischen der Geschäftsführung und der technischen Abteilung.
Rechenzentren, Programme und Sicherheitssysteme: Ohne gute technische Infrastruktur können Beschäftige in vielen Unternehmen nicht arbeiten. Zu den Aufgaben eines CTO gehört deshalb, sicherzustellen, dass die Netzwerke stabil, effizient und funktionsfähig sind. Als Infrastruktur-Manager treibt er dabei Modernisierungen voran, plant Erweiterungen und behält die langfristige Planung im Blick. In einigen Fällen überschneiden sich seine Tätigkeiten in diesem Bereich mit denen eines Chief Information Officers, dessen Augenmerk auf der internen IT liegt.
Als technischer Geschäftsführer gehört auch die strategische Planung zur Umsetzung der Vorstandsvisionen zu seinen Aufgaben. Hierzu identifiziert er technische Entwicklungen und Innovationen, beobachtet die Aktivitäten der Mitbewerber und bewertet, welche Rolle diese für das Unternehmen spielen könnten. Entsprechend richtet er die Strategie seiner Abteilung optimal aus, mobilisiert Ressourcen und berät gemeinsam mit dem CEO über die strategische Unternehmensausrichtung.
Bei Technologieunternehmen ist Technik nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Teil des Produkts selbst. Deshalb sind Chief Technical Officer in solchen Fällen maßgeblich an der Produktentwicklung beteiligt und tragen die Verantwortung für die Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Damit sind sie in einer Schlüsselposition und haben maßgeblichen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Als technische Visionäre entwerfen sie neue Produkte oder optimieren das Dienstleistungsangebot, um Marktlücken zu schließen – oder einen neuen Markt zu schaffen.
Zusätzlich zu den fachlichen Aufgaben übernimmt der Technikvorstand Führungsverantwortung. Hierzu gehören Personalentscheidungen über Einstellungen, Beförderungen und Entlassungen bis hin zur Mitarbeiterführung in Projekten und Arbeitsgruppen. Ebenso gehört es zu seinen Aufgaben, Kontakte zu Technologieverkäufern und Dienstleistern zu pflegen. Als Teil des Vorstands vertritt der Chief Technology Officer das Unternehmen auch nach außen – insbesondere bei technischen Fragen und Belangen.
Chief Technology Officer sind praktisch in Unternehmen aller Branchen zu finden – allerdings nicht immer unter der gleichen Berufsbezeichnung. Bei ihrer Arbeit handelt es sich weniger um eine spezifisch abgegrenzte Tätigkeit, als um einen Verantwortungsbereich. Dieser kann in unterschiedlichen Kontexten auf mehrere Mitarbeiter aufgeteilt oder in einer Person vereint sein. Bei Unternehmen der IT-Branche übernimmt ein CTO weitreichende Verantwortung für die Produktentwicklung.
Wie für die meisten Vorstandspositionen gibt es auch für den CTO keinen festgeschriebenen Bildungsweg. Ein Studium ist allerdings meist Voraussetzung, oft mit wirtschaftswissenschaftlichem oder ingenieurwissenschaftlichem Schwerpunkt. In bestimmten Fällen – und mit den passenden Weiterbildungen – ist auch ein Quereinstieg über einen technischen Ausbildungsberuf möglich. Letztlich kommt es aber vor allem auf die Kombination aus Führungsfähigkeiten und technischem Know-how an. Um in so hohe Positionen wie die des Chief Technology Officers aufzusteigen, benötigen Anwärter mehrjährige relevante Berufserfahrungen.
Sollte ein CTO den Anschluss an technologische Standards verlieren, kann dies negative Folgen für das gesamte Unternehmen mit sich bringen. Deshalb sollten sie regelmäßig Fortbildungen und Weiterbildungen nutzen, um ihr Fachwissen aufzufrischen und von neusten Innovationen und Best-Practice-Beispielen zu profitieren. Außerdem können sie hier ihre Führungskompetenzen verbessern und neue Management-Konzepte kennenlernen.
Bei einem Beruf, der Technologie bereits im Namen trägt, ist eines unerlässlich: technisches Verständnis. Allerdings braucht es auch ausgeprägte Führungs- und Kommunikationskompetenzen, um in diesem Beruf bestehen zu können. Beim Entwerfen strategischer Zukunftspläne benötigen CTOs einen Blick für das große Ganze und ein gutes Gespür für Entwicklungspotentiale und Innovationen. In diesem Zusammenhang bildet eine strategische und lösungsorientierte Denkweise eine wichtige Grundlage.