Drahterodierer bzw. Drahterodiererinnen arbeiten in der Materialverarbeitung und sind für die Programmierung, Einrichtung und Bedienung von Drahterodiermaschinen zuständig.
Drahterodierer sind Erodierer, die sich auf die Drahtschneidung spezialisiert haben. Neben der Drahterosion gibt es weitere Erosionsverfahren wie beispielsweise die Senk- bzw. Bohrerosion.
Das Drahterodieren (auch Drahterosion oder Drahtschneidung genannt) ist ein Fertigungsverfahren, das für die präzise Materialverarbeitung eingesetzt wird und nach dem Prinzip der Funkenerosion funktioniert. Die Funkenerosion ist eine Methode, durch die leitfähige Materialien wie Metalle, Keramik oder Grafit bearbeitet werden können.
Grob vereinfacht funktioniert die Drahterosion (EDM) so: Ein metallischer Draht (Bearbeitungselektrode) wird zusammen mit dem zu bearbeitenden leitfähigen Material in eine isolierende Flüssigkeit (Dielektrikum) eingetaucht. Der durch den fließenden Strom entstandene Lichtbogen (Funke) „schneidet“ das Material an den zuvor festgelegten Stellen. Mithilfe der Drahterodierung können alle leitfähigen Materialien unterschiedlicher Härtegrade mit höchster Präzision bearbeitet werden.
Ein Drahterodier ist für die Programmierung, Rüstung und Bedienung der Drahterodiermaschinen verantwortlich. Die meisten Erodiermaschinen sind CNC-gesteuert (CNC = Computergestützte numerische Steuerung). Mithilfe der Maschinen fertigt er sowohl Einzelteile als auch Serien an und bringt maschinelle Vertiefungen und Aussparungen in Werkstoffe ein. Er überwacht den Fertigungsprozess und ist für die Pflege und Wartung der Erodiermaschinen zuständig. Unter Umständen muss er Reparaturarbeiten vornehmen oder diese veranlassen. Darüber hinaus nimmt er regelmäßige Qualitätskontrollen der gefertigten Werkstücke vor.
Drahterodierer arbeiten hauptsächlichen in der metallverarbeitenden Industrie. In den folgenden Branchen werden sie hauptsächlich beschäftigt:
Für die Arbeit als Drahterodiererin wird in der Regel eine abgeschlossene technische Ausbildung in einem metallverarbeitenden Beruf, beispielsweise zur Werkzeugmechanikerin oder Feinmechanikerin, vorausgesetzt. Eine Drahterodiererin hat zudem mehrere Möglichkeiten, ihre berufliche Karriere voranzutreiben. Dazu gehören Meister- und Technikerweiterbildungen sowie ein technisches Studium.
Der Einsatz von kollaborierenden Robotern spielt eine immer zentralere Rolle in der Industrie. Eine Drahterodiererin sollte daher ihr Wissen stets an aktuelle Entwicklungen, wie zum Beispiel den Einsatz von Robotern und Automatisierungstechniken, anpassen. Weiterbildungen in den folgenden Bereichen bieten sich dementsprechend an:
Eine erfolgreiche Drahterodiererin zeichnet sich durch eine selbstständige, zuverlässige und absolut präzise Arbeitsweise aus. Sie beherrscht den Umgang mit CNC-Maschinen und hat ein hohes Qualitätsbewusstsein. Darüber hinaus zeigt sie Bereitschaft zur Schichtarbeit und zur Arbeit im Stehen.