Energiemanager bzw. Energiemanagerinnen sind Experten für die Entwicklung und die Durchführung unterschiedlicher Konzepte zur Steigerung der Energieeffizienz. Als Energiemanager übernimmt man analysierende, konzipierende, betriebswirtschaftliche und beratende Aufgaben in der Energieversorgung.
Ein Energiemanager beschäftigt sich vor allem mit energiepolitischen Strategien. Im Energiemanagement von energieintensiven Betrieben erstellt er z. B. Konzepte zum optimalen Energieeinsatz und optimiert so den Energieverbrauch, um langfristig die Betriebskosten zu senken. Energiemanager beurteilen energietechnische Prozesse, um notwendige Investitionen abschätzen zu können. Weiterhin bewerten sie Maschinen und Anlagen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit. Sie schätzen den künftigen Energieverbrauch ein und schließen Verträge mit Versorgungsunternehmen ab.
Nicht selten leitet ein Energiemanager ein eigenes Team und plant konkrete Energieeffizienzprojekte. Dazu gehören insbesondere die Kosten-, Zeit- und Terminkontrolle. Technisches Verständnis von Energiesystemen und ein betriebswirtschaftlicher Überblick sind dabei von Bedeutung. Als Leiter eines Teams muss er außerdem über gute Führungsqualitäten verfügen und die anstehenden Aufgaben effektiv verteilen sowie im Bedarfsfall auch bereichsübergreifend koordinieren und unterstützen können.
In der Energieberatung erfassen Energiemanager beispielweise im Auftrag von Städten und Gemeinden Verbrauchsdaten öffentlicher Einrichtungen und bewerten die Gebäudetechnik aus energietechnischer Hinsicht. Für die Umsetzung von Energie- und Kostensparmaßnahmen erarbeiten sie entsprechende Konzepte. Bei geplanten Bauprojekten bewerten sie vorab die geplanten Maßnahmen zur Energieeffizienz wie beispielsweise Wärmeschutzmaßnahmen.
Arbeitet man als Energiemanager im Energieeinkauf oder -handel, ist man ebenfalls für die Transaktionen zuständig, die während eines Geschäftes mit einem Stromlieferanten ausgeführt werden. Ebenso ist es möglich, im Marketing, in der Öffentlichkeitsarbeit oder im Vertrieb eines Unternehmens der Energieversorgung zu arbeiten.
Hat man eine solche Qualifikation erworben, kann man vor allem in der Energiebranche arbeiten und bei Unternehmen wie Gaswerken, Fernwärmeerzeuger oder Kraftwerkbetreibern tätig sein. Außerdem bieten auch solche Betriebe, die aus der energieintensiven Industrie Deutschland (EID) stammen, eine Beschäftigungsmöglichkeit. Darunter fallen zum Beispiel Betriebe, die Metall verarbeiten oder herstellen. Als Energiemanager kann man aber ebenso in der öffentlichen Verwaltung und in verschiedenen Unternehmen arbeiten, die einen besonders hohen Energieverbrauch haben. Weitere mögliche Tätigkeitsfelder von Energiemanagern sind die Mitarbeit bei Verbraucherorganisationen oder die Mithilfe bei einer energiesparenden Planung in einem Ingenieurbüro.
Um in dem Beruf tätig werden zu können, wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Energie- oder Ressourcenmanagement benötigt. Für Führungspositionen und für bestimmte wissenschaftliche Tätigkeiten ist zudem in der Regel ein Master oder eventuell sogar eine Promotion oder eine Habilitation notwendig.