Ingenieure für Energietechnik bzw. Ingenieurinnen für Energietechnik entwickeln technische Lösungen zur ressourcenorientierten Umwandlung, Speicherung und Nutzung von Energie. Sie planen den Bau von Kraftwerken und Energiesystemen, entwickeln erneuerbare Energien weiter und befassen sich mit Softwares zur Regelung energietechnischer Prozesse.
Die Energietechnik ist eine Ingenieurwissenschaft, die sich mit der Beschaffung und Entwicklung von Technologien zur effizienten und ressourcenorientierten Gewinnung, Umwandlung und Nutzung von Energie befasst. Dabei wird vermehrt ein besonders starker Fokus auf die Umwelt und auf Nachhaltigkeit gelegt.
Ein Ingenieur der Energietechnik beschäftigt sich grundsätzlich mit allen konventionellen und alternativen Verfahren der Energieerzeugung. Diese umfassen sowohl die Stromproduktion in Kohle- und Gaskraftwerken als auch moderne Methoden der Energiegewinnung aus alternativen Energieträgern, wie z. B. Solarkraft, Geothermie, Wasserkraft oder nachwachsende Biokraftstoffe.
Die Hauptaufgabe eines Energietechnikingenieurs ist es, die technischen Voraussetzungen für den Umgang mit Energien zu schaffen. Diese betreffen Gewinnung, Transport sowie Speicherung und Verteilung der Energie. Er plant die Entwicklung und den Bau von industriellen Energieversorgungsanlagen und -maschinen und entwickelt und konstruiert dafür neue Bauelemente, technische Geräte und Verfahren.
Weitere Aufgaben eines Ingenieurs für Energietechnik sind:
Energietechnikingenieure arbeiten in verschiedenen Bereichen der Energiewirtschaft. Sie können beispielsweise in multinationalen Stromkonzernen, Technologieunternehmen oder Windkraft- und Solarfirmen eine Anstellung finden. Darüber hinaus arbeiten sie häufig in Kraftwerken, bei Stadtwerken oder in Planungsbüros für Energieversorgung. Auch in den folgenden Branchen werden Ingenieure für Energietechnik beschäftigt:
Für die Arbeit als Energietechnikingenieurin wird häufig ein grundständiges Studium im Bereich der Energietechnik vorausgesetzt. Ebenso kann das Studium der Verfahrenstechnik oder des Wirtschaftsingenieurwesens mit Spezialisierung im Bereich Elektrotechnik auf den Beruf vorbereiten. Ingenieurinnen für Energietechnik, die Führungspositionen belegen oder spezialisierte Tätigkeiten ausüben, haben meist ein Masterstudium absolviert oder promoviert.
Die Branche der Energietechnik entwickelt sich stetig weiter. Im Zuge der Digitalsierung der Energiewelt ergeben sich ständig neue Forschungserkenntnisse und Entwicklungen. Mithilfe von Anpassungsweiterbildungen können Ingenieurinnen der Energietechnik ihr Wissen auf den neusten Stand bringen. Folgende Themenbereiche bieten sich dafür an:
Ingenieurinnen für Energietechnik, die ihr Profil erweitern und sich neue Karrierechancen eröffnen möchten, können zudem ein weiterführendes Studium der folgenden Fachrichtungen beginnen:
Darüber hinaus können Hochschulabsolventinnen eine Weiterbildung zur REFA-Ingenieurin im Bereich Industrial Engineering belegen.
Neben der im Studium erworbenen Fachkompetenz benötigen Ingenieurinnen der Energietechnik ausgeprägte kommunikative und analytische Fähigkeiten. Darüber hinaus zeichnen sie große technische Fähigkeiten, ein ausgeprägtes naturwissenschaftliches Interesse und Kenntnisse einschlägiger Software-Tools (z. B. CAD, Oracle) aus. Energietechnikingenieurinnen sind Konzeptionstalente und benötigen bei internationalen Projekten Fremdsprachenkenntnisse, Reisebereitschaft und interkulturelle Kompetenzen.