Die Energienetze in Deutschland unterliegen strengen Regulatorien. Entsprechend bedarf es Regulierungsmanager und Regulierungsmanagerinnen, die dafür sorgen, dass die Gesetze und Verordnungen rechtens sind und eingehalten werden. Ähnliche Berufe sind Energieberaterin und Energiemanager.
Der Regulierungsmanager analysiert rechtliche Rahmenbedingungen und bewertet die Tätigkeiten von Regulierungsbehörden. Zeitgleich achtet er darauf, welche Auswirkungen diese auf Unternehmen haben und wie sie dort umgesetzt werden. Für die Korruptionsprävention erarbeitet und überwacht er entsprechende Vorkehrungen. Er erhebt und analysiert Daten und erstellt damit Mittelfristplanungen, Prognosen sowie Quartals- und Jahresabschlüsse.
Die Definition und Etablierung von innerbetrieblichen Standards gehört ebenfalls zur Aufgabe des Regulierungsmanagers. Ebenfalls setzt er identifizierte Potenziale um und sorgt für einen interdisziplinären Austausch innerhalb der Betriebsabteilungen. Außerdem beschäftigt er sich mit regulatorischen Grundsatzfragen in der Energiewirtschaft und leitet aus ihnen Handlungsoptionen ab. Der Regulierungsmanager stellt sicher, dass Unternehmen ihren Veröffentlichungs-, Mitteilungs- sowie Dokumentations- und Berichtspflichten gegenüber Regierungsbehörden nachgehen. Darüber hinaus erstellt und bearbeitet er regulatorische Anträge und Auskunftsersuche jener Behörden.
Auch für die eigenständige Betreuung des Erlösmanagements ist der Regulierungsmanager zuständig. Dazu zählt die Kalkulation von Netzentgelten, die Weiterentwicklung der Kostenträgerrechnung sowie die Berechnung der Preise und Beantragung von Formen der Netznutzung. Weiterhin stellt er sicher, dass die Kosten- und Erlöslage sachgemäß abgebildet wird. Er ermittelt Erlösobergrenzen, führt das Regulierungskonto und erkennt Möglichkeiten, um Erlöse zu optimieren. Zudem erhebt er technische und wirtschaftliche Kennzahlen und Unternehmensstatistiken, erstellt und interpretiert Soll-Ist-Analysen und prüft die Vorteile von Investitionen in der Anreizregulierung.
In seinem Arbeitsalltag beantwortet der Regulierungsmanager Fragen zum Netzzugang und tauscht Informationen mit der Bundesnetzagentur aus. Er ist Ansprechpartner für Regulierungsbehörden und externe Dienstleister und wirkt in Arbeitskreisen und Projektgruppen von Konzernen mit.
Die Regulierungsmanagerin arbeitet im Kommunal- und Konzessionsmanagement in Energieversorgungsunternehmen wie Strom- und Gasanbieter oder Energieversorgungszentren. Auch die Stadtwerke sind mögliche Arbeitsorte. Üblicherweise arbeitet sie in Vollzeit.
Es gibt verschiedene Wege, um als Regulierungsmanager zu arbeiten. Zuerst kann eine Weiterbildung an einer Fachhochschule im Regulierungsmanagement absolviert werden. Dies kann beispielsweise berufsbegleitend im Fernstudium geschehen. In durchschnittlich zwei Semestern vermitteln die Dozenten den Studierenden Wissen in den Bereichen Recht, Wirtschaft und Technik im Regulierungskontext. Um an der Fachhochschule angenommen zu werden, müssen Interessenten in einen der drei Fälle hineinpassen:
Alternativ können Interessierte den Job auch mit einem abgeschlossenen Studium in Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen oder einem vergleichbaren Studiengang ausüben. Dennoch sollten sie über fundierte Kenntnisse im Gebiet der Regulierung, der Energiewirtschaft und des Regulierungsmanagements durch vorherige Berufspraxis verfügen.
Analytisches Denkvermögen, Zahlenaffinität und Ergebnisorientierung zeichnen die Regulierungsmanagerin aus. Daneben besitzt sie hervorragende Kommunikationsfähigkeiten sowie Durchsetzungsvermögen und Teamfähigkeit. In ihrem Beruf benötigt sie zudem ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Verhandlungsgeschick und Überzeugungsfähigkeit für den Austausch mit Unternehmen und Dienstleistern. Besonders bei finanziellen Angelegenheiten arbeitet sie präzise und sorgfältig. Weiterhin verfügt sie über ein hohes Maß an Eigeninitiative, Flexibilität sowie Innovationsvermögen, Kreativität und Konfliktmanagement.