Berufsberatung, Arbeitsvermittlung, Serviceaufgaben – Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen sind für alle Aufgaben rund um den Arbeitsmarkt ausgebildet. Die eigens entworfene Ausbildung bei der Bundesagentur für Arbeit befähigt Absolventinnen zu einer Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten in den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern.
Ähnliche Berufe mit teils großen inhaltlichen Überschneidungen sind der Jobcoach, die Fallmanagerin, der Fachassistent Leistungsgewährung und die Arbeitsvermittlerin.
Die Bundesagentur für Arbeit betitelt ihre Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen als Kommunikationsprofis. Dementsprechend liegen ihre Tätigkeitsschwerpunkte rund um die Beratung und Vermittlung von Kunden. Kundenkontakt steht hier für viele ganz oben auf der Tagesordnung. Die Kunden haben verschiedenste Wünsche, Probleme, Fragen oder benötigen eine Orientierungshilfe in der modernen Arbeitswelt. So stehen Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen ihren Kunden beispielsweise als Berufsberater unterstützend und informierend zur Seite. Da viele Kundinnen ihre Anträge nicht eigenständig vollständig ausfüllen können, bieten einige Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen Hilfe bei der Zusammenstellung und Einreichung vollständiger Anträge. Auch in der Leistungsabteilung der Agenturen für Arbeit oder den Jobcentern können sie eingesetzt werden. Dort prüfen sie Anträge auf Vollständigkeit und bewilligen Leistungen oder lehnen diese ab.
Telefonate und das Senden von E-Mails sind Teil der täglichen Arbeit bei nahezu jeder Tätigkeit im Jobcenter und den Agenturen für Arbeit. Außerdem ist der Schriftverkehr wichtig, um Bescheide zu erstellen und diese den Kunden per Post zukommen zu lassen. Zu den weiteren Tätigkeiten können interne Serviceaufgaben wie die Personalverwaltung oder das Rekrutieren neuer Mitarbeiter gehören.
Da Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen von der Bundesagentur für Arbeit (BA) ausgebildet werden, arbeiten diese auch vorwiegend in den Einrichtungen der BA. Hier sind insbesondere die Agenturen für Arbeit, die Jobcenter und die Familienkassen zu nennen. Aufgrund der umfangreichen Ausbildung der Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen können aber auch andere Institutionen des öffentlichen Dienstes potenziell geeignete Arbeitgeber sein.
Die Ausbildung zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen wird von der Bundesagentur für Arbeit angeboten. Sie dauert in der Regel drei Jahre, findet dual statt – also zum Teil in der Schule und zum Teil in den Einrichtungen der Bundesagentur für Arbeit – und setzt einen mittleren Bildungsabschluss voraus. Die BA wirbt damit, dass es mit diesem Abschluss möglich ist, bis in höchste Führungspositionen befördert zu werden. Es ist daher nicht zwangsweise ein Studium vonnöten, um innerhalb der Bundesagentur für Arbeit aufzusteigen.
Möchte sich eine Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen dennoch weiterbilden, bietet sich ein Studium aus den Bereichen Arbeitsmarkt-Management, Verwaltungsmanagement oder Beratung für Bildung, Beruf und Beschäftigung an. Wer seine Kenntnisse in der Personalverwaltung vertiefen möchte, kann eine Weiterbildung zur Fachwirtin für Personaldienstleistungen absolvieren.
Der Großteil der Arbeit eines Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen besteht aus Kommunikation, weshalb er gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift sowie Kommunikationskompetenzen benötigt. Er ist geschult in der Antragsbearbeitung und kann Gesetzestexte verstehen und anwenden. Bei der Beratung seiner Kunden nimmt er sich Zeit, hört zu und ergreift angemessene Maßnahmen. Empathie, Sozialkompetenz und Freude am Umgang mit Menschen sind daher unverzichtbar für Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen.
Unterstützt wird die Arbeit von Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen durch EDV. Bildschirmtauglichkeit und ein Grundverständnis für Office-Anwendungen sollten sie dafür unbedingt besitzen. Um umfangreich beraten zu können, ist ein Interesse an Wirtschaft und Gesellschaft und insbesondere am Arbeitsmarkt erforderlich.
Da die Kunden des Jobcenters und der Agenturen für Arbeit verschiedenste Nationalitäten haben und demnach viele unterschiedliche Sprachen sprechen, kann es für die Arbeit als Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen sehr hilfreich sein, ebenfalls mehrere Sprachen sprechen zu können.