Berufsberater bzw. Berufsberaterinnen (auch bekannt unter Career-Managerin, Bildungsberater, Karriereberaterin oder Laufbahnberater bzw. -beraterin) bieten Unterstützung bei der Suche nach der richtigen beruflichen Tätigkeit. Meistens legen sie sich bei ihrer Rolle als Berater auf bestimmte Gruppen fest. Sie spezialisieren sich zum Beispiel auf Jugendliche oder junge Erwachsene unter 25 Jahren, auf Erwachsene über 25 Jahren oder sie befassen sich vorwiegend mit der Beratung von geflüchteten Menschen. Sie können sich auch auf die Beratung von Akademikern oder Langzeitarbeitslosen spezialisieren. Dies ist vorteilhaft, weil sich die Lebenslagen, die Möglichkeiten und auch eventuelle Vermittlungshemmnisse der Personengruppen stark unterscheiden.
Welche Menschen man am besten berät und zu welchen Menschen man den schnellsten Zugang bekommt, ist stark von der Persönlichkeit des Beraters abhängig.
Aufgabe der Berufsberaterin ist es, ihre Kunden in persönlichen und telefonischen Gesprächen umfangreich zu unterstützen und eine verlässliche Grundlage zu schaffen, auf der ihre Kunden einen individuell passenden Beruf ergreifen.
Da viele Kunden aus unterschiedlichen Gründen schlechte Voraussetzungen haben, um überhaupt arbeiten gehen zu können, muss der Berufsberater diese sogenannten Vermittlungshemmnisse erkennen und Maßnahmen zur Überwindung dieser Schwierigkeiten ergreifen. Das kann beispielsweise ein Sprachkurs oder ein individuelles Bewerbungstraining sein. Auch Maßnahmen, die in Gruppensitzungen stattfinden, sind möglich.
Zu den Tätigkeiten zählen auch die Überarbeitung und Optimierung der Bewerbungsunterlagen des Kunden. Auch die Vorbereitung des Kunden auf Bewerbungsgespräche kann von der Berufsberaterin vorgenommen werden, wenn diese der Meinung ist, dass ein Bewerbungstraining die Chancen im Vorstellungsgespräch erhöht.
In einigen Fällen sind Kunden krank und daher unfähig, Arbeit überhaupt aufnehmen zu können. Hier empfiehlt sich dann eventuell die Vermittlung einer Therapie. Können Kunden aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihrem ursprünglichen Beruf arbeiten, muss der Berufsberater zusammen mit dem Kunden nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten zum früheren Beruf suchen.
Ziel der Berufsberaterin ist es, den Kunden in den Arbeitsmarkt zu (re-)integrieren, sodass Kunden einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen können. Im Idealfall ist eine Vermittlung nachhaltig und langfristig.
Viele Berufs- und Karriereberater arbeiten in Agenturen oder Beratungsstellen, außerdem im öffentlichen Dienst. Die Arbeit findet in der Regel in Büroräumen statt. In diesen werden sowohl Beratungsgespräche geführt, die Terminplanung gestaltet als auch verwaltungstechnische Arbeiten erledigt. Auch Vortrags- und Seminarräume, Bildungsmessen und Schulen können zu ihren Arbeitsorten zählen.
Typische Arbeitgeber für Berufsberaterinnen sind zum Beispiel:
Der Begriff Berufsberaterin ist rechtlich nicht geschützt. Daher ist es prinzipiell möglich, ohne jegliche Qualifizierung berufsberatende Tätigkeiten anzubieten. Es ist allerdings sinnvoll, ein passendes Studium bzw. eine Aus- oder Weiterbildung zu absolvieren, um professionell und umfangreich beraten zu können. Mit folgenden Ausbildungen erhöht man seine Chancen auf einen Arbeitsplatz als Berufsberaterin:
Auch eine Ausbildung oder ein Studium direkt bei der Agentur für Arbeit können für die Tätigkeit qualifizieren, außerdem folgende Studiengänge und –richtungen:
Quereinsteigerinnen haben auch mit anderen Studiengängen und Ausbildungen Chancen, wenn sie die notwendige Berufserfahrung sammeln konnten.
Zu den Fähigkeiten eines Berufsberaters gehören umfangreiche analytische, soziale und kommunikative Kompetenzen. Er muss sowohl den regionalen Arbeitsmarkt genau analysieren als auch seine zu beratenden Kunden.
Um eine Person passend beratend zu können und die zahlreichen Faktoren bei der Auswahl des passenden Berufes zu berücksichtigen, sollte der Berater möglichst viel über den Kunden wissen.
Einige Faktoren können sein:
Auch Faktoren wie der kulturelle Hintergrund, Religion oder moralische Einstellungen können entscheidend für eine Berufswahl sein.
Ein Berufsberater muss die regionalen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten kennen und zukünftige Entwicklungen der Region in seiner Beratungstätigkeit mit einbeziehen. Er muss daher in der Lage sein, verlässliche Prognosen für die Entwicklung des Arbeitsmarktes abgeben zu können. Dies erfordert ein Interesse an der Region und an Arbeitsmarktentwicklungen sowie an Politik und Wirtschaft.
Auch die Planung und Terminvergabe muss ein Berufsberater selbst organisieren. Er hat viele unterschiedliche Kunden und muss dabei die Übersicht behalten. EDV-Kenntnisse sollten vorhanden sein, da ein Großteil der Arbeit am PC stattfindet.