Fachinformatiker bzw. Fachinformatikerinnen für Anwendungsentwicklung beschäftigen sich mit der Planung, Umsetzung und Betreuung von Softwareprojekten. Diese müssen programmiert, designt und regelmäßig gewartet bzw. erweitert werden. Die Projekte werden häufig von Kunden in Auftrag gegeben und müssen daher exakt den Anforderungen des Kunden entsprechen.
Verwandte Berufe sind die des Fachinformatikers für Systemintegration, der Informatikerin, des Informatikkaufmanns und der Softwareentwicklerin.
Zu den Haupttätigkeiten von Fachinformatikern für Anwendungsentwicklung gehören die Planung und die Umsetzung von Software. Diese muss nach verschiedenen Aspekten, wie z. B. Nutzerfreundlichkeit, programmiert und optisch ansprechend designt werden. Damit das Programm auch fehlerfrei funktioniert, müssen Tests durchgeführt werden, um eventuelle Fehler und sogenannte Bugs zu finden.
Software kann sehr vielfältig sein. Es können Apps für mobile Endgeräte sein, Desktop-Anwendungen, Datenbanken oder sonstige Software, die einen spezifischen Nutzen hat. Um diese so effizient wie möglich zu gestalten, wählen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung eine passende Programmiersprache zur Umsetzung ihrer Idee.
Die Dokumentation der eigenen Arbeit ist enorm wichtig, um den Kollegen die Nachvollziehbarkeit des geschriebenen Codes zu erleichtern. Eine ordentliche Dokumentation erspart viel Zeit. Die Dokumentation hilft dem Verfasser selbst ebenso bei der Arbeit, denn obwohl er den Code selbst geschrieben hat, kann er sich nach Wochen oder Monaten häufig nicht mehr daran erinnern, was er sich dabei gedacht hat.
Die Arbeit ist üblicherweise in Projekten organisiert. Projektarbeit und deren Organisation gehören deshalb zur täglichen Arbeit dazu.
Fachinformatikerinnen für Anwendungsentwicklung findet man nahezu in allen Bereichen der Wirtschaft. Durch die Digitalisierung werden sogar neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. Vorwiegend sind zwar immer noch IT-Unternehmen als Arbeitgeber zu nennen, aber auch in der öffentlichen Verwaltung und in der Industrie findet man mittlerweile Fachinformatikerinnen für Anwendungsentwicklung.
Die folgende Liste enthält beispielhafte Branchen und Bereiche, die als Arbeitgeber für Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung in Frage kommen:
Um Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung zu werden, bietet es sich an, eine gleichnamige duale Ausbildung zu absolvieren. Diese dauert in der Regel drei Jahre und endet mit einer Prüfung der Industrie- und Handelskammer (IHK).
Mittlerweile gibt es auch viele Umschulungsangebote zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung. Die Kurse werden meist von privaten Unternehmen angeboten. Die Abschlussprüfung wird ebenfalls von der IHK durchgeführt.
Nach der Ausbildung bieten sich einem Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung diverse Aufstiegschancen und Spezialisierungsmöglichkeiten an, wie z. B. eine Spezialisierung auf die Bereiche Softwareentwicklung oder IT-Sicherheit. Ein Studium im Bereich Informatik ist ebenso denkbar.
Sie benötigen Kenntnisse im Umgang mit verschiedenen Programmiersprachen, im Bereich der IT-Sicherheit (Datenschutz und Verschlüsselungstechniken) und der Softwareanalyse. Des Weiteren müssen Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung in der Lage sein, Hardware und Software zu installieren und zu konfigurieren. Ein gutes Verständnis für Logik ist dabei sehr hilfreich.
Auch die Kundenberatung kann je nach Unternehmen ein wichtiges Aufgabenfeld sein. Soziale und kommunikative Kompetenzen können dabei vorteilhaft sein.
Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung müssen geduldig, konzentriert und gewissenhaft arbeiten, da sich sonst eventuell Fehler in die Codes einschleichen. Das Finden und Beseitigen dieser Fehler kann sehr zeitaufwendig sein, daher sollte die Anzahl an Fehlern von Anfang an minimal gehalten werden.
Nicht zuletzt muss die Arbeit für die Kollegen nachvollziehbar dokumentiert werden, sodass diese in der Lage sind, die Codes zu verstehen und daran ebenfalls mitarbeiten zu können. Eine unmissverständliche Ausdrucksweise und strukturierte Vorgehensweise helfen hierbei.
Hinzukommen außerdem fachspezifische Kenntnisse aus verschiedenen Bereichen wie z. B. Netzwerke, Datenbanken, Betriebssysteme oder die Nutzung spezieller Entwicklungsumgebungen.