Wegen der zunehmenden Komplexität von Gebäuden und deren technischen Systemen wächst die Bedeutung der Fachkraft für Gebäudetechnik: Dank ihres umfangreichen Know-hows kennt sie sich mit sämtlichen anlagetechnischen Komponenten aus und kümmert sich um deren Installation, Wartung und Reparatur.
Gelegentlich findet sich auch die Berufsbezeichnung als Servicetechniker bzw. Servicetechnikerin für Elektro- und Haustechnik.
In jedem Gebäude laufen zahlreiche Systeme im Hintergrund: Beleuchtungsanlagen, Heizungs- und Lüftungsanlagen, Klimaanlagen oder Sicherheitseinrichtungen sind nur einige Beispiele für die große Bandbreite an teilweise hochkomplexen Gebäudetechniksystemen. Eine Fachkraft für Gebäudetechnik installiert solche Anlagen und nimmt sie anschließend in Betrieb. Doch auch wenn das System bereits läuft, ist ihr Job nicht beendet: So nimmt sie weiterhin Pflichten der Überwachung, Kontrolle, Instandhaltung und Reparatur wahr.
Im Konkreten verlegt eine Fachkraft für Gebäudetechnik hierzu etwa Hausanschlüsse und Kabel oder montiert Steckdosen, Schalter, Sicherungen und Verteilerschränke. Zudem baut sie Türsprech- und Schließanlagen ein. Manche Gebäude erfordern zudem normgerechte Brandschutz- und Einbruchmeldesysteme, wobei dessen Installation häufig auch von Servicetechnikern für Brandmeldeanlagen bzw. Servicetechnikern für Sicherheitstechnik übernommen wird.
Wichtig ist eine regelmäßige Inspektion und Wartung aller Anlagen und Systeme: Deswegen führen Fachkräfte für Gebäudetechnik spezielle Funktionstests durch und lesen zudem alle Mess- und Verbrauchswerte ab, um einen schonenden Energieverbrauch sicherzustellen. Wenn Defekte auftauchen, repariert die Gebäudetechnik-Fachkraft diese eigenständig.
Manchmal werden Beschäftigte in diesem Beruf auch für Renovierungsarbeiten zurate gezogen. Entweder wirken sie hier dann selbst mit oder aber organisieren und koordinieren den Einsatz von Fremdfirmen.
Fachkräfte für Gebäudetechnik arbeiten in der Regel für Dienstleistungsunternehmen die sich auch auf Gebäudetechnik spezialisiert haben. Weitere mögliche Arbeitgeber sind:
Bei der Fachkraft für Gebäudetechnik handelt es sich um eine Weiterbildung von Bildungsanbietern (z. B. TÜV-Akademien), die in Vollzeit zwischen drei bis sechs Monate dauert. Oftmals wird diese jedoch auch berufsbegleitend durchgeführt – wenn der Lehrgang im Fernunterricht stattfindet, kann die Dauer auf bis zu 25 Monate ansteigen.
Die exakten Ausbildungsinhalte hängen vom jeweiligen Bildungsanbieter ab. In der Regel beginnt der Kurs mit einem Basisseminar, wo Grundwissen über Haus- und Gebäudetechnik vermittelt wird. Anschließend können individuell weitere Lehrgänge und Seminare zu fachspezifischen Themengebieten ausgewählt werden – hierzu gehören beispielsweise:
Die Weiterbildung richtet sich an Menschen, welche bereits eine Ausbildung in einem handwerklich-technischen Bereich abgeschlossen haben oder entsprechende Berufserfahrung mitbringen. Viele Anbieter verbinden den Lehrgang mit dem Erwerb von weiteren Zusatzqualifikationen, z. B. zur Brandschutzhelferin oder zur Elektrotechnisch unterwiesenen Person (EuP).
Fachkräfte für Gebäudetechnik sollten stets umsichtig, sorgfältig und gewissenhaft agieren. Wichtig ist zudem ausgeprägtes technisches Verständnis und handwerkliches Geschick. Da sie viele Arbeitsschritte selbst planen und ausführen, sollte zudem die Fähigkeit zu eigenständigem Arbeiten mitgebracht werden.