Kein Strom, kein Gas, kein Wasser, keine Wärme – so könnte unser Leben ohne Netzmeister und Netzmeisterinnen aussehen. Sie planen und betreuen Versorgungsnetze und sorgen dafür, dass diese funktional bleiben. Hierfür organisieren sie Inspektionseinsätze und Reparaturen und kümmern sich um die betriebliche Ausbildung des Nachwuchses.
Als geprüfte Meister übernehmen Netzmeister verschiedene Fach- und Führungsaufgaben. Das Herzstück ihrer Arbeit bilden die Versorgungsnetze, die uns Tag und Nacht mit Strom, Gas, Wasser oder Fernwärme beliefern. Diese Netze müssen aber zunächst entworfen und später instandgehalten werden. Zu ihren Fachaufgaben gehört es deshalb, bei der Planung von Netzen mitzuwirken und Baumaßnahmen und Weiterentwicklung zu überwachen. Ebenso organisieren sie die Inspektionen und achten dabei auf effiziente und rationale Arbeitsabläufe.
Zu ihren Aufgaben gehört auch die Kontrolle der ordnungsgemäßen Durchführung von Wartungen von Netzen, Maschinen und Werkzeugen. Genauso prüfen sie, ob die Arbeitsmaterialien den Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen entsprechen und ob ihre Kollegen und Mitarbeiter alle Arbeits-, Brand-, Umwelt- und Gesundheitsbestimmungen einhalten. Besonders schwierige Montageschritte können sie sogar selbst übernehmen oder sie koordinieren die Arbeiten eines Dienstleisters.
Zu ihren Führungsaufgaben gehören unter anderem die Ermittlung des Personalbedarfs, die Koordination von Arbeits- und Projektgruppen und die Anleitung und Betreuung von Mitarbeitern. Sie kalkulieren Budgets und stellen Personal-, Bereitschafts- und Notfallpläne auf. Darüber hinaus stehen sie mit Lieferanten und Kunden in Kontakt, bearbeiten ihre Anträge, beraten sie und informieren sie über aktuelle Entwicklungen. Im Rahmen der betrieblichen Ausbildung kümmern sie sich um den Nachwuchs und stellen Ausbildungspläne auf, demonstrieren Arbeitsschritte und beurteilen Auszubildende.
Eine Netzmeisterin hat vielfältige Berufsperspektiven: Zum einen kann sie bei privaten und öffentlichen Strom-, Wasser-, Gas- und Fernwärmeversorgern tätig werden. Hier stellt sie sicher, dass die Netze optimal funktionieren und die Einwohner zuverlässig von den kommunalen Stadtwerken und privaten Versorgern beliefert werden können. Außerdem kann sie in der öffentlichen Verwaltung oder bei Ingenieur- und Bauplanungsbüros Anstellung finden. Hier liegt der Fokus ihrer Arbeit vor allem auf Bau- und Erweiterungsmaßnahmen. Eine erfahrene Netzmeisterin kann aber auch den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und z. B. als unabhängige Energieberaterin arbeiten.
Wer als Netzmeister arbeiten will, muss zuerst die Meisterprüfung nach Vorschriften der Industrie- und Handelskammern ablegen. Die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen ist zwar nicht verpflichtend, allerdings müssen einige Zulassungsvoraussetzungen erfüllt werden: Entweder haben angehende Netzmeister bereits eine Weiterbildung als geprüfter Netzmonteur absolviert oder wurden in einem in einem verwandten Fach – zum Beispiel im Bereich Metall, Elektro oder Bau – ausgebildet und verfügen über mindestens sechs Jahre einschlägiger Berufserfahrung. Beispiele für Ausgangsberufe sind:
Zusätzlich muss die berufs- und arbeitspädagogische Eignung nachgewiesen werden. Die Weiterbildungsdauer unterscheidet sich je nach Bildungsanbieter und Unterrichtsform und kann zwischen fünf Monaten und drei Jahren dauern.
Nach bestandener Meisterprüfung können Netzmeister Anpassungsweiterbildungen nutzen, um ihre Fach- und Führungskenntnisse zu erweitern und um moderne Technologien kennenzulernen. So hält beispielsweise der Trend der Digitalisierung zunehmend auch in die Arbeitswelt von Netzmeistern Einzug. Andere Weiterbildungen könnten sein:
Um ihre beruflichen Perspektiven zu verbessern und möglicherweise höhere Führungspositionen zu erreichen, können Netzmeister eine Aufstiegsweiterbildung in Betracht ziehen. Dies bedeutet in der Regel ein Studium in folgenden Bereichen: