Die Fahrprüfung ist in Deutschland so allgegenwärtig wie wahrscheinlich keine andere Prüfung. Fahrprüfer und Fahrprüferinnen sorgen dafür, dass dabei alles mit rechten Dingen abläuft und haben sogar die alleinige Entscheidungsgewalt über Bestehen und Durchfallen. In Deutschland ist ebenfalls die Berufsbezeichnung Fahrerlaubnisprüfer oder Fahrerlaubnisprüferin gängig.
Fahrprüfer sind für die Abnahme von theoretischen und praktischen Fahrerlaubnisprüfungen zuständig. Sie prüfen nicht nur die Führerscheinanwärter, sondern auch die angehenden Fahrlehrer. Bevor die praktische Fahrprüfung startet, stellen sie ein paar technische Fragen zum Auto. Dabei überprüft der Prüfling die Bremsen, das Licht und die Reifen. Anschließend erfolgt die korrekte Einstellung des Lenkrads, des Sitzes und der Spiegel. Während der praktischen Fahrprüfung kontrollieren sie die Einhaltung der vorgeschriebenen Fahrgeschwindigkeit und begutachten die vorausschauende Fahrweise des Prüflings. Zusätzlich achten sie auf einen korrekten Fahrstreifenwechsel und haben im Blick, ob der Prüfling das Schalten beherrscht. Sie beobachten, wie der Prüfling sich außerhalb und innerhalb geschlossener Ortschaften schlägt. Fahrprüfer überprüfen drei Grundfahr-Aufgaben. Beispielsweise die Durchführung eines Wendemanövers und einer Gefahrbremsung sowie das Einparken. Beweist der Prüfling seine Fahreignung, überreicht der Fahrprüfer ihm den Führerschein. Außerdem führen sie jegliche Art von Begutachtungsfahrten durch. Dies ist beispielsweise von Nöten, wenn Menschen mit Handicap zu mehr Mobilität verholfen werden soll. Auf Basis eines ärztlichen Gutachtens schauen die Fahrprüfer gemeinsam mit dem Fahrschüler, welche Änderungen an dem Fahrzeug notwendig sind, damit der Führerscheinanwärter den Wagen bedienen kann. Anschließend begutachten die Fahrprüfer in der Fahrprobe, ob ein sicherer Umgang mit dem umgebauten Fahrzeug gegeben ist.
Fahrprüferinnen sind entweder beim TÜV oder beim DEKRA angestellt. Sie arbeiten hauptsächlich alleine, erreichen ihre Kollegen allerdings bei Fragen telefonisch. Abwechslung ist durch die täglich wechselnden Prüforte gegeben. Dort sind sie direkt im oder am Auto sowie im Büro tätig. Fahrprüfer sind größtenteils alleine unterwegs und richten sich nach dem Tourenplan, den sie von der Disposition bekommen.
Zukünftige Fahrprüfer brauchen ein abgeschlossenes Studium im Bereich Maschinenbau, Fahrzeugtechnik oder Elektrotechnik, um die Anerkennung als Sachverständiger zu erlangen. Dafür müssen sie mindestens 23 Jahre alt sein und die Fahrerlaubnis für Kraftfahrzeuge sämtlicher Klassen besitzen. Die Führerscheinklasse D ist dabei unwichtig, es sei denn, sie prüfen die eben genannte Klasse. Außerdem müssen angehende Fahrprüfer, um die Anerkennung zu erhalten, in einer technischen Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr, einem Kraftfahrzeugbetrieb oder einer Kraftfahrzeugfabrik eine mindestens anderthalbjährige Tätigkeit als Ingenieur ausgeübt haben. Zudem müssen sie eine sechsmonatige Ausbildung in einer technischen Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr abgeleistet haben. Sie erhalten die Anerkennung, wenn sie einer technischen Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr angehören und die fachliche Eignung in einer Prüfung nachweisen können.
Fahrprüferinnen sollten über eine hohe Einsatzbereitschaft verfügen. Da sie für die Abnahme der Prüfungen verantwortlich sind, wird ein verantwortungsvoller Umgang mit den Prüflingen erwartet. Fahrprüferinnen müssen sorgfältig arbeiten und ihre Prüflinge fair beurteilen. Während der Fahrprüfung müssen sie die angehenden Fahrerinnen aufmerksam beobachten, um sie später richtig bewerten zu können.