Stars wie Robert Lewandowski oder Thomas Müller an der Seitenlinie zum Sieg peitschen oder den gegnerischen Coach mit einem raffinierten Matchplan überlisten – von der Tätigkeit des Fußballtrainers bzw. der Fußballtrainerin haben sicherlich schon Millionen Fans geträumt. Nur die wenigsten arbeiten tatsächlich im Spitzensport, doch auch im Breiten- und Amateursport tragen Fußballlehrer und Fußballlehrerinnen große Verantwortung und sind für Training, Motivation und taktische Ausrichtung verantwortlich.
Insgesamt handelt es sich hier um eine Sonderform des Sporttrainers bzw. der Athletiktrainerin. Ebenso bestehen Ähnlichkeiten zum Personal Trainer, zum Sportmanager sowie zur Sporttherapeutin.
Je nach Trainerlizenz betreut ein Fußballtrainer entweder ein Jugendteam oder eine Seniorenmannschaft. Ob in den höchsten Spielklassen des Profifußballs wie der Bundesliga oder in der hiesigen Kreisliga, ein Trainer ist stets für die Gestaltung der Trainingseinheiten verantwortlich. Hierzu erstellt er langfristig angelegte Trainingspläne, welche etwa auf die Verbesserung von Kondition, Technik, Passspiel und Spielverständnis abzielen. Gerade im Jugendbereich liegt der Fokus noch auf technischen Aspekten, während ein Trainer einer Profimannschaft zudem regelmäßig ausführliche Videoanalysen durchführt, wo dann eigene Spielszenen unter die Lupe genommen werden.
Hier kommen dann auch Stärken und Schwächen des nächsten Gegners zur Sprache. Fußballtrainer sind also auch immer bis zu einem gewissen Grad als Scout tätig und entwickeln ausgehend von seinen Beobachtungen einen Matchplan für das kommende Spiel. Dabei legen sie auch Spielsystem und Aufstellung fest. Während des Spiels nimmt ein Fußballlehrer dann nötige taktische Anpassungen vor und kümmert sich zudem um Einwechslungen und Auswechslungen. Ob vor, während oder nach dem Spiel: Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe ist weiterhin die Motivation der Spieler.
Der Tätigkeit des Fußballtrainers kann sich in ihrer Aufgabengestaltung stark unterscheiden, je nachdem ob eine Spitzenmannschaft oder ein Amateurteam trainiert wird. Während Profitrainer ihren Job hauptberuflich ausüben und zusätzliche Pflichten in Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Nachwuchsförderung besitzen, nehmen Amateurtrainer ihre Aufgaben in der Regel nebenberuflich und mitunter auch ehrenamtlich wahr.
Außerdem erwähnenswert: Ein Fußballtrainer arbeitet fast nie allein, sondern ist üblicherweise Teil eines mehrköpfigen Trainerstabs.
Eine Fußballtrainerin arbeitet im Normalfall für einen Fußballverein aus dem Bezahlsport bzw. Breitensport. Ebenso kann sie in privaten Fußballschulen oder an Sportgymnasien und Sporthochschulen angestellt sein. Mittlerweile arbeiten zudem viele Coaches in Nachwuchsleistungszentren. In Einzelfällen gibt es zudem Trainerstellen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sowie den zugehörigen Landesverbänden.
Für die Ausbildung zum Fußballtrainer ist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verantwortlich. Eine bloße Qualifizierung zum sogenannten Teamleiter reicht aus, um untere Juniorenmannschaften sowie niedrigklassige Amateurteams zu trainieren. Sie stellt die Vorstufe zur eigentlichen Trainerausbildung dar und gilt als idealer Einstiegskurs. Wer höher hinaus will, kann anschließend den C-Schein oder gar den B-Schein ablegen, welcher für höhere Jugendteams sowie eine Tätigkeit als Stützpunkttrainer qualifiziert. Nur die wenigsten gehen noch einen Schritt weiter und bemühen sich um einen A-Schein. Die höchste Ausbildungsstufe ist die zum Fußball-Lehrer: Diese ist ausschließlich für Trainer relevant, welche in den höchsten Ebenen des Profifußballs arbeiten wollen.
Während der Ausbildung beim DFB werden zahlreiche theoretische Kenntnisse vermittelt, beispielsweise in Trainingsplanung, Mannschaftstaktik, Konditionstraining, Regelkunde und Talentsichtung. Jene Lehrinhalte werden in einem Blended Learning-Konzept vermittelt, welches klassischen Unterricht mit computergestütztem Lernen verbindet. Teilnehmer können so ihr eigenes Lerntempo bestimmen und maximale Flexibilität bewahren. Eine Ausnahme stellt die Ausbildung zum Fußballlehrer dar: Diese nimmt aktuell elf Monate in Anspruch.
Unverzichtbarer Teil der Ausbildung ist jedoch nicht nur bloßer Unterricht, sondern stets auch die praktische Anwendung des Gelernten. Ein Berufspraktikum bei einem Verein oder Leistungszentrum ist fester Bestandteil des Lernprogramms, zudem bieten sich Hospitationen an. Da sich der Fußball stetig weiterentwickelt, müssen sich Fußballtrainer aber auf lebenslanges Lernen einstellen. Selbst Coaches der weltbesten Teams besuchen regelmäßig Trainerlehrgänge.
Eine Fußballtrainerin sollte taktisch versiert sein, aber auch Grundlagen der Trainingslehre beherrschen. Hierzu sind in der heutigen Zeit anatomische, physiologische und sportwissenschaftliche Kenntnisse vonnöten. Des Weiteren sollte sie Charisma und Ausstrahlung besitzen und große kommunikative Fähigkeiten mitbringen, um Spielanweisungen adäquat vermitteln und die Mannschaft bei Ansprachen angemessen motivieren zu können. Des Weiteren gewinnt das Feld der Sportpsychologie zunehmend an Bedeutung.
Da Coaches immer Teil eines größeren Teams sind und etwa mit Physiotherapeutinnen, Sportdirektorinnen oder Fitnesstrainerinnen zusammenarbeiten, sind zudem Flexibilität und Organisationstalent ein echtes Muss. Weitere wichtige Eigenschaften sind Stressresistenz, Lernbereitschaft und Durchsetzungsstärke.