Für die Wartung, Reparation und Prüfung von Kraftfahrzeugen mit Elektro- oder Hybridantrieb sowie fahrzeugtechnischen Systemen sind Hochvolttechniker bzw. Hochvolttechnikerinnen verantwortlich. Sie werden auch Kraftfahrzeugmechatroniker bzw. Kraftfahrzeugmechatronikerinnen für System- und Hochvolttechnik genannt.
Verwandte Berufe sind KFZ-Elektriker, KFZ-Mechanikerin, KFZ-Mechatroniker und Fahrzeugtechnikerin.
Zu den Kernaufgaben eines Hochvolttechnikers gehören die Wartung, Instandhaltung und Reparation von elektronischen, hydraulischen, pneumatischen und mechanischen Systemen in Autos. Diese besitzen entweder einen Elektroantrieb, Hydroantrieb oder einen Verbrennungsmotor. Er führt Spannungsmessungen durch, tauscht Komponenten aus und arbeitet an Hochvoltbauteilen. Dazu nutzen er sein Wissen über die Verknüpfungsmöglichkeiten von Systemen durch Hard- und Software.
Zur Testung und Analyse von beispielsweise Fahrassistenz- oder Dämpfungssystemen nutzt der Hochvolttechniker elektronische oder computergestützte Mess- und Diagnosegeräte. Weiterhin überprüft er Antriebsaggregate, Abgassysteme oder Schaltsysteme. Er entnimmt Messwerte, vergleicht diese mit Sollwerten und überprüft anhand derer, ob Fehler vorliegen, Änderungen vorgenommen werden müssen und ob das System intakt ist. Defekte Bauteile tauscht er aus oder repariert sie und wechselt Schmierstoffe, Brems- oder Hydraulikflüssigkeiten.
Auf Wunsch von Kunden baut der Hochvolttechniker auch Zusatzgeräte wie Navigationsgeräte oder Freisprechanlagen in das Auto ein. Am Ende führt er Schlussprüfungen durch und weist den Kunden unter Umständen in den Gebrauch der neuen Geräte ein. Er hat zudem die Möglichkeit sich an der Konstruktion von Pkws zu beteiligen konstruieren. Darüber hinaus plant er Arbeitsabläufe, bewertet Ergebnisse und bestellt Ersatzteile und Zubehör beim Hersteller.
Zu den klassischen Arbeitsorten der Hochvolttechnikerin gehören Reparaturwerkstätten, Hersteller von Kraftwägen oder Pannenhilfsdienste. Auch Hersteller von Motoren, Anhängern, Karosserien und Kraftwagenzubehör stellen Hochvolttechnikerinnen ein.
Die duale Ausbildung zum Hochvolttechniker dauert dreieinhalb Jahre und ist ein anerkannter Ausbildungsberuf, für den mindestens ein Hauptschulabschluss benötigt wird. Die Auszubildenden lernen währenddessen unter anderem, wie elektrische und elektronische Messwerte entnommen, Wartungsarbeiten durchgeführt und wie Sicherheitssysteme entsprechend der Kundenwünsche parametriert werden.
Auch die Automobilbranche passt sich an die Digitalisierungsprozesse an, sodass Weiterbildungen im 3D-Druck oder Augmented Reality für Hochvolttechniker wichtig sind. Um ihre Karriere voranzutreiben können sie zudem eine Prüfung zum Kraftfahrzeugtechnikermeister absolvieren oder eine Weiterbildung zum KFZ-Mechatroniker mit Fachrichtung System- und Hochvolttechnik beginnen. Auch ein Studium in Fahrzeugtechnik oder Elektromobilität ist möglich.
Aufgrund des Umgangs mit gefährlicher Spannung besitzt die Hochvolttechnikerin ein großes Verantwortungsbewusstsein und technisches Verständnis. Sie arbeitet sorgfältig und beweist handwerkliches Geschick, beispielsweise beim Austausch von Geräten und Anlagen. Bei der Fehlererkennung helfen ihr ihre analytischen Fähigkeiten. Im Umgang mit Kunden ist sie geduldig, kommunikativ und hilfsbereit.