Industriedesigner bzw. Industriedesignerinnen entwerfen Produkte, die industriell hergestellt werden. Dazu gehören zum Beispiel elektronische Geräte, Schmuck, Geschirr und Möbel. Industriedesigner sind dabei für die äußere Erscheinungsform des Produkts zuständig, sprich für Oberfläche, Form, Farbe und Beschaffenheit.
Industriedesigner werden häufig auch als Produktdesigner bezeichnet. Allerdings entwerfen Produktdesigner – im Gegensatz zu Industriedesignern – auch nicht-industriell gefertigte Produkte.
Ein Industriedesigner fungiert als Schnittstelle zwischen Auftraggebern, also dem internen Produktmanagement oder einem Kunden, und den entwickelnden Ingenieuren. Seine Arbeit teilt sich in der Regel in vier Phasen auf: Analyse, Konzeption, Design und Ausführung.
In der Analysephase ist ein Industriedesigner in erster Linie mit der Marktrecherche beschäftigt. Nach Absprache mit dem Auftraggeber und der Definition der genauen Aufgabenstellung holt er alle wichtigen Informationen über das zu fertigende Produkt ein. Dabei betrachtet er Konkurrenzprodukte und deren Beschaffenheit, analysiert Trends und vergleicht Preismodelle.
Nach der Analysephase geht er in die Konzeptionsphase über. Hier betrachtet ein Industriedesigner die Zielgruppe und definiert darauf basierend Funktionen und Beschaffenheit des Produkts. Dazu erstellt er Skizzen und Modelle (zum Teil am Computer).
In der anschließenden Designphase beschäftigt sich der Industriedesigner mit dem Zusammenspiel von Funktionalität und Ästhetik. Dafür legt er, in Absprache mit dem Auftraggeber, die äußere Erscheinungsform des Produkts fest. Dazu gehören zum Beispiel Form, Beschaffenheit, Oberflächenstruktur und Material.
In der Ausführungsphase wird das Produkt, basierend auf dem vom Industriedesigner erstellten Entwurf, industriell beim Hersteller gefertigt. Teilweise werden in dieser Phase noch Anpassungen bzw. Änderungswünsche des Auftraggebers vorgenommen. Auftraggeber, Ingenieure und Industriedesigner arbeiten im gesamten Prozess eng zusammen.
Weitere Aufgaben eines Industriedesigners können sein:
Industriedesigner sind überwiegend in Büros oder Ateliers für Industriedesign beschäftigt. Darüber hinaus finden sie in den Konstruktionsabteilungen von Industrieunternehmen eine Anstellung. Viele Industriedesigner sind zudem freiberuflich als sogenannte Freelancer tätig.
Für die Arbeit als Industriedesignerin wird in der Regel ein abgeschlossenes Studium im Bereich Industriedesign vorausgesetzt. Mögliche Studiengänge sind:
Ein weiterführendes Studium in den genannten Studiengängen kann einer engagierten Industriedesignerin neue Karrierechancen eröffnen. Wer eine wissenschaftliche Laufbahn anstrebt, sollte zudem eine Promotion bzw. Habilitation vorweisen können.
Um das berufliche Wissen auf dem aktuellen Stand zu halten, ist für Industriedesignerinnen die regelmäßige Teilnahme an Anpassungsweiterbildungen sehr wichtig. Ständig werden neue technische Lösungen entwickelt, die den Designprozess innovieren. Vor allem der Bereich 3-D-Druck stellt ein wichtiges Weiterbildungsthema dar. Weitere relevante Themengebiete sind:
Eine Industriedesignerin besitzt idealerweise einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik und Design. Sie ist zudem kreativ und kann Skizzen und Modelle per Hand und am Computer (mithilfe von CAD-Programmen) anfertigen. Kenntnisse der einschlägigen Programme wie der Adobe Creative Suite (Illustrator, InDesign, Photoshop) sowie Rhinoceros, SolidWorks oder Hypershoot sind daher essenziell. Eine innovative Denkweise sowie Qualitätsbewusstsein und Vorstellungsvermögen sind ebenfalls wichtige Eigenschaften, die eine Industriedesignerin mitbringen sollte. Darüber hinaus muss eine Industriedesignerin die englische Sprache in Wort und Schrift beherrschen, da viele Kunden oder Auftraggeber international agieren.