Die Ausbildung zum Ingenieur bzw. zur Ingenieurin Erdöl- und Erdgastechnik ist anspruchsvoll, verspricht aber beste Aussichten für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Der Ingenieur der Erdöl- und Erdgastechnik beschäftigt sich mit dem Auffinden, der Förderung, dem Transport und der Lagerung von flüssigen und gasförmigen Rohstoffen. Neben Erdgas und -öl kann dies zum Beispiel auch Wasser im Rahmen der Geothermie sein.
Die Einsatzgebiete für einen Ingenieur Erdöl- und Erdgastechnik sind sehr vielfältig. Dem Auffinden und der Erschließung von neuen Erdöl- und Erdgaslagerstätten kommt weltweit größte Bedeutung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung zu. Mit Hilfe von innovativer Computertechnologie, die sich ständig weiterentwickelt, und den bewährten Methoden der Statistik wird ermittelt, wie groß die Wahrscheinlichkeit eines Erdöl- bzw. Erdgasvorkommens ist.
Ein Ingenieur Erdöl- und Erdgastechnik ist mit modernster Förderungs-, Transport- und Lagerungstechnik vertraut und konzipiert mit deren Hilfe Pläne zur Erschließung und Nutzung der gefundenen Vorkommen. Diese Konzepte setzt er anschließend unter Berücksichtigung von Sicherheits- und Kostenaspekten um.
Insbesondere multinationale Öl- und Gaskonzerne stellen Ingenieure dieser Fachrichtung ein. Wer hier tätig sein möchte, muss ein hohes Maß an Reisebereitschaft und exzellente Englischkenntnisse mitbringen. Dafür erwartet ihn ein außerordentlich interessantes Betätigungsfeld mit zahlreichen Möglichkeiten, fremde Länder und Kulturen intensiv kennenzulernen. Darüber hinaus muss sich ein Ingenieur der Erdöl- und Erdgastechnik auch durch eine besonders hohe körperliche Belastungsfähigkeit auszeichnen. Die Erkundung und Förderung von flüssigen und gasförmigen Rohstoffen erfolgt oft unter extremen Bedingungen, bei denen entweder sehr hohe oder sehr niedrige Temperaturen herrschen. Außerdem ist es erforderlich, in einem internationalen Team eng und zielorientiert zusammenzuarbeiten.
Das Ingenieursstudium Erdöl- und Erdgastechnik kann an verschiedenen deutschen Universitäten und Fachhochschulen absolviert werden. In der Regel umfasst es die Studieninhalte Bohr- und Produktionstechnik, Lagerstättenkunde sowie Transport- und Verteilungstechnik. Das Studium endet nach drei bis vier Jahren mit dem Bachelorabschluss oder nach weiteren zwei bis drei Jahren mit dem Master.
Ein Ingenieur Erdöl- und Erdgastechnik trägt eine sehr hohe Verantwortung, denn schon kleinste Fehler bei der Einschätzung von Rohstoffvorkommen oder deren Förderbarkeit können unter Umständen zu großen Millionenverlusten führen. Sowohl die hohen Anforderungen als auch die große Verantwortung wirken sich in der Regel steigernd aufs Einkommen aus, so dass Ingenieure Erdöl- und Erdgastechnik zu den am besten bezahlten Ingenieuren gehören.