Eine immer populärer werdende Lehrphilosophie ist die inklusive Pädagogik, wonach die Trennung bei der Bildung von Menschen mit und ohne Behinderung aufgehoben wird. Inklusionsassistenten und Inklusionsassistentinnen helfen dabei, dass der Prozess der sogenannten Inklusion möglichst reibungslos gelingt. Hierbei stehen sie Kindern und Jugendlichen sowie Lehrkräften zur Seite.
Die Tätigkeit ist nicht einheitlich definiert und unter vielen anderen Bezeichnungen bekannt: Hierzu gehören Inklusionsassistenz, Schulassistenz, Schulassistent bzw. Schulassistentin sowie Individualbegleiter bzw. Individualbegleiterin.
Ähnlich verhält es sich mit den Berufen Integrationsassistenz, Schulbegleiter bzw. Schulbegleiter sowie Einzelfallhelfer bzw. der Einzelfallhelferin: Eine eindeutige Trennung ist nicht möglich, vielmehr werden die Begriffe häufig gleichbedeutend verwendet. Ein weiterer verwandter Beruf ist zudem die Fachkraft für Inklusion.
Alle Menschen mit einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung haben Anspruch auf vollständige Teilhabe an allen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens. Das gilt somit ebenso für den Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit einer physischen oder psychischen Beeinträchtigung: Deswegen werden diese immer öfter in den Schulalltag von Nicht-Behinderten integriert. Dieser Prozess ist allerdings sowohl für Schüler als auch für Lehrer oftmals mit Anpassungsschwierigkeiten verbunden, zumal viele Pädagogen nicht entsprechend geschult sind.
Deswegen wurde das Berufsbild des Inklusionsassistenten geschaffen, welcher eine Vermittlerrolle zwischen Schülern mit Behinderung, Schülern ohne Behinderung und Lehrkräften einnimmt. In der Regel unterstützt er mehrere Schüler oder eine größere Gruppe an Schülern mit besonderem Förderbedarf dabei, sich in den Klassenverband zu integrieren und alle passenden Unterrichtsangebote wahrnehmen zu können. Somit soll eine angemessene Schulbildung gewährleistet sowie den sozialen Bedürfnissen aller Beteiligten entsprochen werden.
Der konkrete Verantwortungsbereich einer Inklusionsassistenz ist vom individuellen Kontext der Bildungseinrichtung und der betreuten Schüler abhängig. Mögliche Aufgaben sind etwa:
Ebenso stehen Inklusionsassistenten den unterrichtenden Lehrkräften zur Seite und unterstützen sie nicht nur bei der Arbeit in der Klasse, sondern auch beim Umgang mit Eltern.
Inklusionsassistentinnen können in Schulen aller Art arbeiten, z. B. in Gymnasien, Oberschulen, Berufsbildenden Schulen, Realschulen, Hauptschulen, Gesamtschulen, Förderzentren oder Grundschulen. Weitere mögliche Einsatzfelder sind zudem:
Bei der Inklusionsassistentin handelt es sich nicht um einen geschützten Beruf. Somit kann theoretisch jeder diesen Beruf ausüben – in der Praxis werden hierfür allerdings Weiterbildungskurse angeboten, welche die Befähigung zur Inklusionsassistenz zertifizieren. Jene Lehrgänge richten sich an alle Menschen mit Berufserfahrung im pädagogischen, pflegerischen oder sozialen Bereich. Hierzu gehören beispielsweise:
Gleichzeitig ist es aber auch für Quereinsteiger möglich, im Beruf Fuß zu fassen. Des Weiteren werden einige der Aufgaben von jungen Menschen ausgeübt, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) ableisten.
Eine Inklusionsassistenz sollte gerne mit anderen Menschen arbeiten, insbesondere mit Kindern und Jugendlichen. Hier sind dann Einfühlungsvermögen und Wärme gefragt, doch auch ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten und Offenheit stellen notwendige Eigenschaften dar. Wichtig sind zudem physische und psychische Belastbarkeit.