Eine Integrationsassistenz hilft Schülern mit besonderem Förderbedarf bei der Bewältigung ihres Schulaltages. Es handelt sich dabei vorwiegend um Kinder und Jugendliche, die durch Behinderungen nicht in der Lage sind, selbstständig an allen Klassenaktivitäten teilzunehmen. Eine Integrationsassistenz wirkt an der Schnittstelle zwischen dem zu betreuenden Schüler, den Eltern des Kindes und den Lehrkräften.
Integrationsassistenzen werden oftmals auch Schulbegleiter bzw. Schulbegleiterinnen, Einzelfallhilfen oder Schulhelfer bzw. Schulhelferinnen genannt.
Die Tätigkeiten und Aufgaben von Integrationsassistenzen richten sich stark nach dem zu betreuenden Schüler und der Art der Behinderung. Hat der Schüler lediglich leichte körperliche Behinderungen, hat der Schulbegleiter eher die Aufgabe eines „verlängerten Armes“. Der Schulbegleiter reicht dem Schüler dann beispielsweise Gegenstände, trägt den Schulrucksack, unterstützt beim Toilettengang oder schiebt den Rollstuhl.
Einige betreute Schüler benötigen nahezu keine Hilfe bei den alltäglichen schulischen Herausforderungen, müssen allerdings beobachtet werden, da sie Krankheiten wie Diabetes haben und selbst noch nicht in der Lage sind, ihren Blutzuckerwert zu prüfen. Diese Aufgabe übernimmt dann die Integrationsassistenz.
Andere betreute Schüler haben emotionale Defizite, die beispielsweise zu Ängsten führen können. Die Integrationsassistenz kennt ihren Schützling gut, kann Situationen einschätzen und entschärft diese, bevor sie eine Angstreaktion auslösen können.
Sie begleitet den Schüler auch auf Klassenfahrten und Ausflügen. In der Schule ist die Integrationsassistenz sogar in den Pausenzeiten immer für den zu betreuenden Schüler da und unterstützt auch hier bei allen anfallenden Aktivitäten.
Integrationsassistenzen können abhängig vom jeweiligen Schüler auch pflegerische Aufgaben übernehmen. Besondere Vorkommnisse müssen sie dokumentieren und den Eltern sowie den Lehrern berichten.
Da Integrationsassistenzen zur schulischen Begleitung eingesetzt werden, gehört die Schule zum vorwiegenden Arbeitsort. Dazu gehört ebenso der Schulweg.
Zu den potenziellen Arbeitgebern von Integrationsassistenzen gehören ambulante soziale Dienste, kirchliche und soziale Träger, Organisationen der Behindertenhilfe, Wohlfahrtsverbände sowie das Schulwesen.
Da es sich beim Beruf der Integrationsassistenz nicht um eine eigenständige Ausbildung handelt, gibt es viele Wege, diesem Beruf nachgehen zu können. Je nach Behinderung des Schülers eignen sich unterschiedliche Ausbildungen. In der Regel kann man mit folgenden Ausbildungen als Integrationsassistenz arbeiten:
Als Weiterbildungsmöglichkeit empfiehlt sich ein Studium aus den Bereichen Pädagogik, Sonderpädagogik, Heilpädagogik, Erziehungswissenschaften oder Soziale Arbeit.
Integrationsassistenzen benötigen eine Reihe an Sozialkompetenzen, um sowohl mit den Schülern und deren Eltern als auch mit den Lehrern konstruktiv zusammenarbeiten zu können. Eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit hilft bei der Arbeit enorm. Des Weiteren müssen sie pädagogisch geschult und gute Beobachter sein. Einige Situationen, die Menschen ohne Behinderung problemlos meistern, können für behinderte Menschen eine große Herausforderung sein. Diese muss die Integrationsassistenz wahrnehmen und Lösungen finden bzw. Hilfestellung leisten.
Bei anfallenden pflegerischen Tätigkeiten müssen Integrationsassistenzen in der Lage sein, diese professionell ausführen zu können. Besteht beim Schützling eher eine psychische Behinderung, die sich beispielsweise in aggressivem Verhalten äußert, muss die Integrationsassistenz angemessen reagieren und für Beruhigung sorgen. Diese psychologischen Kompetenzen sind sehr wichtig, da Integrationsassistenzen oftmals über einen längeren Zeitraum einen Schüler betreuen. Dieses besondere Verhältnis sollte nicht unnötig durch unprofessionelles Verhalten belastet werden.
Viele Integrationsassistenzen besitzen auch Fähigkeiten auf dem Gebiet der Ergotherapie. Insbesondere bei körperlich behinderten Menschen können spezielle systematische Bewegungen die Lebensqualität erheblich steigern.
Da viele behinderte Kinder an einigen Aktivitäten in der Schule nicht teilnehmen können, muss die Integrationsassistenz Alternativen zu den üblichen Aktivitäten schaffen. Sie muss daher auch die Freizeit ansprechend gestalten können.