Für Menschen mit körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen ist eine inklusive Gestaltung des Alltags wichtig. Dabei können ihnen Integrationsfachkräfte helfen, denn sie assistieren Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Beeinträchtigungen wie ADHS oder Behinderungen dabei am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Dazu zählt beispielsweise die Unterstützung bei Kita-Besuchen oder Jobsuchen.
Synonyme Bezeichnungen für den Job sind Inklusionsfachkraft, Pädagogische Fachkraft für Inklusion und Fachkraft für Integration und Inklusion.
Ähnliche Berufe sind Erzieher, Sozialpädagogin, Integrationslehrer oder Heilerziehungspflegerin.
Die Kernaufgabe einer Integrationsfachkraft ist es, Bildungs- und Erziehungsarbeit für Kinder- und Jugendgruppen, aber auch Erwachsene zu leisten. Dafür entwickelt sie auf die Person angepasste Konzepte und unterstützt sie bei der Umsetzung der Maßnahmen. Im Vordergrund steht dabei die Bewältigung des alltäglichen Lebens.
Genauso wichtig wie die Vermittlung von Handlungsstrategien ist ihre Umsetzung. Die Integrationsfachkraft legt dabei besonderen Wert darauf, dass sich die betreuten Personen aktiv miteinbringen und Gelerntes umsetzen können. Darüber hinaus bietet sie pädagogische Angebote an und dokumentiert Erfolge und Misserfolge. Wenn nötig, passt sie die Konzepte an.
Jugendliche und erwachsene Kunden begleitet die Integrationsfachkraft bei der Arbeit oder Ausbildung. Beispielsweise ermittelt sie mit ihnen zusammen Fähigkeiten und Potenziale oder unterstützt sie bei Prozessen, die vom Jobcenter ausgehen wie Bewerbungscoachings. Je nach Situation kontaktiert die Integrationsfachkraft Anlaufstellen, die ihrem Kunden weiterhelfen können. Dazu zählen beispielsweise Schuldnerberater oder Bildungsträger.
Kindern hilft die Integrationsfachkraft beim Einstieg in die Kita oder die Schule. Stark verunsicherte und ängstliche Kunden ermutigt sie durch pädagogische Maßnahmen am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und vermittelt Handlungsimpulse. Bei Sorgen und Problemen ist sie der erste Ansprechpartner. Darüber hinaus stellt sie sicher, dass Barrierefreiheit herrscht.
Die Integrationsfachkraft arbeitet sehr eng mit Erziehungsberechtigten zusammen und stellt sicher, dass sie eine vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft aufbauen können. Sie steht ihnen auch beratend zur Seite. Außerdem kommuniziert sie mit Fachdiensten oder Therapeuten, stellt Kontakt zu Kooperationspartnern her und bearbeitet Förderungsanträge. Sie übernimmt hauswirtschaftliche und pflegerische Aufgaben und berät sich mit ihrem Team bei der Etablierung inklusiver Arbeitsweisen.
Integrationsfachkräfte arbeiten in der Regel in einem Angestelltenverhältnis in Kindergärten, in der Kindertagespflege, Horten, Schulen sowie Kinder-, Jugendwohn- und Erziehungsheimen und Einrichtungen der Behindertenhilfe. Weitere mögliche Arbeitsorte sind:
Integrationsfachkräfte können sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit angestellt sein.
Um als Integrationsfachkraft arbeiten zu können, muss die gleichnamige Weiterbildung absolviert werden. Voraussetzung dafür ist meistens eine abgeschlossene Ausbildung in pädagogischen Berufen wie Erzieher, Sozialpädagoge oder Heilerziehungspfleger. Auch ein abgeschlossenes Studium im Bereich Heilpädagogik befähigt die Weiterbildung. Unter Umständen ist auch ein erweitertes Führungszeugnis für die Arbeit als Integrationsfachkraft mitzubringen.
Während der Weiterbildung lernen angehende Integrationsfachkräfte theoretische Inhalte wie die Hintergründe und Ursachen von verhaltensauffälligen Kindern, Gesprächsstrategien und Kommunikationsformen. Die Ausbildungsdauer variiert, kann aber sowohl in Präsenz als auch in Form eines Fernlehrgangs absolviert werden.
Die Bereiche Elternberatung, Jugendarbeit und Frühförderung bieten weiterführende Weiterbildungsmöglichkeiten. Interessierte Integrationsfachkräfte können die Prüfung zum Fachwirt für Erziehungswesen oder ein Studium in beispielsweise Rehabilitationspädagogik oder Sonderpädagogik absolvieren, um ihre Karriere voranzubringen.
Der Spaß an der Arbeit mit hilfsbedürftigen Menschen und ein wertschätzender Umgang stehen für Integrationsfachkräfte an erster Stelle. Sie scheuen sich nicht davor, jeden Tag ihre Grenzen zu überschreiten und Neues zu erlernen. Mit Herausforderungen gehen sie kreativ um und bringen den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Akzeptanz, Respekt und Verständnis entgegen.
Durch ihre herausragenden Kommunikationsfähigkeiten können sie optimal mit ihren Kunden und deren Angehörigen kommunizieren, sodass es nicht zu Missverständnissen kommt. Im Arbeitsalltag beweisen sie Durchsetzungsfähigkeit, Flexibilität und Empathie sowie Zugewandtheit, Selbstständigkeit und Sorgfalt. Sie sind sich ihrer Verantwortung bewusst, arbeiten lösungsorientiert und zeigen Teamgeist in Zusammenarbeit mit anderen Integrationsfachkräften.