Fahrzeuge, Computer und Softwareprodukte haben eines gemeinsam – sie bestehen aus einer Reihe von Bestandteilen, die sie zu einem Erzeugnis formen. Diese Art von Zusammenstellung und Gestaltung wird auch Konfiguration genannt. Konfigurationsmanager bzw. Konfigurationsmanagerinnen sind für die Verwaltung von Konfigurationen eines Produktes durch das Konfigurationsmanagement verantwortlich.
Eine synonyme Bezeichnung für diesen Beruf ist Konfigurationskoordinator bzw. Konfigurationskoordinatorin. Jobs mit einem ähnlichen Schwerpunkt sind Release-Manager und Requirements-Managerin.
Der Konfigurationsmanager betrachtet ein zukünftiges Erzeugnis und ermittelt dessen Elemente wie Daten, Bauteile oder Dokumente. Für das Produkt erarbeitet er Pläne für das Konfigurationsmanagement, welches den Prozess beschreibt in dem Konfigurationselemente zugeordnet werden, und dokumentiert die gemachten Schritte. Dabei achtet er darauf, dass jedes Konfigurationselement zur jeweiligen Produktversion passt. Damit dies gelingt, legt er Momentaufnahmen, sogenannte Baselines, bestimmter Entwicklungsstadien fest und erfasst, speichert bzw. lagert die Konfigurationen. Durch diesen Arbeitsschritt lassen sich Produktinformationen besser abrufen, Prozesse nachvollziehen und Änderungswünsche durch den Zugriff auf ältere Versionen schneller umsetzen.
Neben der Erstellung von Konfigurationsplänen überwacht und optimiert der Konfigurationskoordinator auch Arbeitsprozesse. Auch die Überprüfung bestehender Konfigurationen gehört zu den Aufgaben des Konfigurationsmanagers. Er definiert Schnittstellen im Konfigurationsmanagement, sodass Prozesse mit den jeweiligen internen Abteilungen und Kunden besprochen werden können. Außerdem dokumentiert er die Weiterentwicklung der Produkte, erstellt Berichte und Auswertungen in Form von Präsentationen und definiert die Werkzeuge, die für die Konfiguration benötigt werden, wie Installations- und Einrichtungsassistenten. Zum Ende überprüft er die Konfiguration auf seine Funktion und übergibt die Produkte dem Kunden.
Softwareunternehmen, Herstellungsbetriebe oder Dienstleister sind klassische Arbeitsplätze einer Konfigurationsmanagerin. Dort arbeitet sie in Büros. Folgende Branchen kommen für sie in Frage:
Auch Hersteller von Schienenfahrzeugen oder von Software sind mögliche Arbeitsorte. Gerade letztere haben in den vergangenen Jahren neue Konfigurationsmöglichkeiten in Form von Computerspielen, Apps oder Lernprogrammen eröffnet.
Um als Konfigurationsmanager arbeiten zu können, müssen Interessenten eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich Informatik oder Ingenieurswesen vorweisen. Aufgrund der Führungseigenschaften des Berufes werden Studienabsolventen bevorzugt. Darüber hinaus ist Berufserfahrung entscheidend für die Einstellung. Der Konfigurationsmanager sollte mehrjährige Erfahrung im Projekt- und Konfigurationsmanagement sowie Kenntnisse in Entwicklungs- und Fertigungsprozessen besitzen.
Weiterbildungen in den Bereichen Informations- und Dokumentationswesen aber auch Projektmanagement sorgen dafür, dass seine Kenntnisse immer auf dem neuesten Stand bleiben. Zusätzlich sich kann der Konfigurationsmanager durch ein weiterführendes Studium in beispielsweise Projektmanagement, Informatik oder Ingenieurswesen mit anschließender Promotion weitere Karrierechancen eröffnen.
Analytisches Denken, umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse und Verantwortungsbewusstsein gehören zu den Kerneigenschaften der Konfigurationsmanagerin. Sie arbeitet mit einer außerordentlichen Genauigkeit, äußerst diszipliniert und strukturiert, da Fehler in der Konfiguration mangelhafte Produkte und kostenintensive Änderungen mit sich bringen können. Die Managerin bearbeitet ihre Aufgaben selbstständig, verfügt aber auch über ausgeprägte Teamfähigkeiten, um Absprachen mit Abteilungen zu treffen. Im Umgang mit Kunden ist sie kommunikationsstark und verhandlungssicher sowie durchsetzungsstark und ergebnisorientiert. Zudem hat sie großes Interesse an IT-Anwendungen und zeigt Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung.