Immer wenn neue Medikamente auf den Markt gebracht werden, kommen sie ins Spiel: Market-Access-Manager bzw. Market-Access-Managerinnen sind für die Organisation der Markteinführung neuer Arzneimittel und Medizinprodukte zuständig. Sie sind dabei für den gesamten ökonomischen Prozess – von der Markteinführung bis zur Preisverhandlung – verantwortlich.
Ein Market-Access-Manager organisiert, begleitet und gestaltet die Markteinführung von neuen Medikamenten. Dabei beachtet er die jeweiligen Regelungen sowie die Rechtslage des Marktes. Nach dem Arzneimittelneuordnungsgesetz (AMNOG) dürfen nur solche Medikamente in den Markt eingeführt und in Apotheken und Krankenhäusern verkauft oder verabreicht werden, die einen zusätzlichen Nutzen zu den bereits existierenden Mitteln stiften.
Es ist die Aufgabe des Market-Access-Managers, ein Nutzendossier über das neu einzuführende Medikament zu erstellen. In diesem Dossier führt er alle Informationen über das Medikament auf und erläutert Wirkungsweise und Nebenwirkungen.
Nachdem das Dossier erstellt wurde, steigt der Market-Access-Manager in die Preisverhandlungen ein. Sobald ein Arzneimittel offiziell zugelassen ist, kann es von Patienten zu einem von den Pharmaunternehmen festgelegten Preis erworben werden. Nachdem das Dossier bewertet wurde, verhandelt der Market-Access-Manager einen neuen Preis mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen. Dazu analysiert er Marktstruktur, Marktwachstum und Marktpotenzial. Sind die Preisverhandlungen abgeschlossen, gilt fortan nicht mehr der Einführungspreis.
Zusammenfassend sind die Aufgaben und Tätigkeiten:
Übrigens: Die Tätigkeiten eines Market-Access-Managers überschneiden sich teilweise mit denen des Medical-Managers und des Regulatory-Affairs-Managers. Der Regulatory-Affairs-Manager ist bei der Einführung neuer Produkte dafür verantwortlich, dass diese den Richtlinien entsprechen und am Markt zugelassen werden. Dabei muss es nicht zwangsläufig um Arzneimittel gehen, auch die Zulassung von Kosmetika und Chemikalien gehört dazu. Der Market-Access-Manager ist hingegen auf die Zulassung von Medikamenten spezialisiert und führt zusätzlich Preisverhandlungen mit den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen.
Market-Access-Manager arbeiten in der pharmazeutischen Industrie. Dort werden sie vor allem von großen Pharmaunternehmen beschäftigt.
Für den Beruf der Market-Access-Managerin gibt es keinen einheitlichen Werdegang. In der Regel bereitet ein naturwissenschaftliches, betriebswirtschaftliches oder gesundheitsökonomisches Studium auf den Beruf vor. Auch eine Ausbildung zur Pharmareferentin oder zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin (PTA) kann in Verbindung mit mehrjähriger Berufserfahrung in der Pharmaindustrie den Zugang ermöglichen.
Wer einen beruflichen Aufstieg anstrebt, sollte in den oben genannten Studiengängen ein weiterführendes Masterstudium absolvieren.
Eine Market-Access-Managerin sollte zudem ihr Wissen mithilfe von Anpassungsweiterbildungen stets auf dem neusten Stand halten. Folgende Themenbereiche bieten sich dabei unter anderem an:
Eine Market-Access-Managerin besitzt analytische und konzeptionelle Fähigkeiten und zeichnet sich durch wirtschaftliche und gesundheitsökonomische Fachkenntnisse aus. Sie verfügt über weitrechende Kenntnisse der Pharmaindustrie, des Arzneimittelmarktes und des deutschen Gesundheitssystems. Darüber hinaus sind englische Sprachkenntnisse unabdingbar. In Preisverhandlungen ist sie kommunikationsstark, kooperativ und überzeugend.