Wenn Menschen sterben, ist die Todesursache nicht immer bekannt. Medizinische Sektions- und Präparationsassistenten und -assistentinnen unterstützen Fachärzte bei der Sektion von Leichnamen, um herauszufinden, woran die Personen gestorben sind. Außerdem präparieren sie Organe, Gewebe und Skelettteile.
Medizinische Sektionsassistenten assistieren Ärzten beim fachgerechten Sezieren. Sie entnehmen Leichnamen beispielsweise Gewebeproben, um Krankheitserreger nachzuweisen. Sollte eine Person eines nichtnatürlichen Todes gestorben sein, wird in einer gerichtsmedizinischen Untersuchung im Rahmen einer Obduktion die Todesursache festgestellt. Im Anschluss wird der Körper wieder so hergestellt, dass er bestattet werden kann.
Präparationsassistenten bereiten außerdem anatomische und pathologische Präparate einzelner Organe und Körperteile vor, die vor allem der Veranschaulichung in der Wissenschaft und Lehre dienen. Die Präparate demonstrieren das übliche Aussehen, die Größe und den Aufbau des jeweiligen Körperteils. So wird beispielsweise einem Körper ein einzelner Muskel entnommen und von Fett und Haut befreit, sodass der Muskel komplett sichtbar wird. Die Konservierung dieser Präparate ist ebenfalls Aufgabe der Sektionsassistenten. Für unterrichtende Zwecke bereiten die Assistenten außerdem Lehrsektionen für Studierende vor.
Die Einhaltung von Hygienevorschriften ist in der Medizin sehr wichtig. Deshalb reinigen bzw. sterilisieren die Sektions- und Präparationsassistenten die Arbeitsräume, Instrumente und Geräte. Sie bereiten sie außerdem für den nächsten Gebrauch vor. Die einzelnen Schritte einer Sektion, Obduktion oder Präparation werden von ihnen sowohl schriftlich als auch fotografisch dokumentiert. Auch die Pflege der Dokumentations- und Präparationssammlung ist Teil ihres Tätigkeitsbereiches.
Medizinische Sektions- und Präparationsassistentinnen arbeiten in anatomischen, pathologischen und rechtsmedizinischen Instituten von Universitäten und Hochschulkliniken. Auch pathologische Abteilungen von Krankenhäusern und pathologische Untersuchungslabors sind mögliche Einsatzorte.
Der Zugang zum Beruf der medizinischen Sektions- und Präparationsassistentin ist reglementiert. Es wird ein Abschluss der entsprechenden Berufsausbildung gefordert. Diese ist landesrechtlich geregelt und dauert ein Jahr, wobei dieses sich aus sechs Monaten Theorieunterricht an einer Berufsfachschule und einem sechsmonatigen Berufspraktikum zusammensetzt. Es ist außerdem eine Berufserlaubnis notwendig, die bei der zuständigen Landesbehörde beantragt wird.
Eine medizinische Sektions- und Präparationsassistentin, die beruflich voranschreiten möchte, kann – sofern sie die notwendigen Zugangsvoraussetzungen erfüllt – ein Studium absolvieren. Mögliche Studiengänge sind beispielsweise Medizinische Assistenz, Biologie und Humanmedizin.
Die medizinische Untersuchung von Leichnamen unterliegt strengen Vorgaben. Daher müssen Sektionsassistentinnen mit den entsprechenden Rechtsvorschriften vertraut sein. Sie sollten außerdem über Fingerspitzengefühl und Geschicklichkeit verfügen, da bei der Sektion nichts im Körper beschädigt werden darf. Die Präparationsassistentinnen sind verantwortungsbewusst sowie sorgfältig und beachten stets die geltenden Hygienemaßnahmen und Vorschriften. Im Umgang mit den Angehörigen sind sie empathisch. Sektions- und Präparationsassistentinnen müssen außerdem sowohl physisch als auch psychisch belastbar sein, da sie während der Sektionen lange stehen müssen und gegebenenfalls mit schweren Schicksalen konfrontiert werden.