Fachärzte bzw. Fachärztinnen sind Ärzte, die eine berufliche Weiterbildung absolviert und sich dadurch fachlich für einen speziellen Bereich der Medizin qualifiziert haben. Sie diagnostizieren Krankheiten, erheben Befunde und führen medizinische Behandlungen und Therapien durch.
Der Facharzt ist für die Gesundheit von Menschen zuständig. Zu den Tätigkeiten eines Facharztes gehören die Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Patienten mit spezifischen Krankheiten. Auch die Dokumentation dieser Prozesse sowie die Organisation der Abläufe gehören zum Arbeitsalltag.
Die Tätigkeiten der Fachärzte unterscheiden sich nach ihren jeweiligen Fachgebieten. Beispielsweise befasst sich ein Facharzt für Innere Medizin hauptsächlich mit Erkrankungen der Lunge, des Herzens, der Verdauungsorgane oder weiterer innerer Organe. Der Facharzt für Neurologie hingegen behandelt Krankheiten rund um das zentrale, periphere und vegetative Nervensystem. Der Facharzt für Augenheilkunde ist wiederum ein Spezialist für krankhafte Veränderungen des Sehorgans.
Fachärztinnen arbeiten je nach Fachrichtung als Spezialistinnen in Kliniken, Fachkliniken, Arztpraxen, Rehabilitationszentren und medizinischen Vorsorgezentren. Auch in der medizinischen Forschung, Verwaltung oder Lehre finden sie eine Anstellung.
Fachärztinnen haben ausgezeichnete Zukunftsperspektiven, da mit dem steigenden Durchschnittsalter der Bevölkerung auch eine höhere medizinische Versorgung nötig wird. Nachwuchsärztinnen, die sich zu Fachärztinnen weiterbilden und qualitativ hochwertige Arbeit leisten, haben somit gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Um Facharzt in einem speziellen Gebiet der Medizin zu werden, ist zunächst ein Studium der Humanmedizin erforderlich. Dieses dauert in der Regel sechs Jahre und wird mit dem Staatsexamen beendet. Das Staatsexamen ist die Voraussetzung für die ärztliche Approbation, also der Erlaubnis zur Ausübung des ärztlichen Berufes. Wer sich für einen bestimmten Bereich der Medizin besonders interessiert, hat die Möglichkeit eine Facharztweiterbildung zu absolvieren. Bereits während des Medizinstudiums müssen verschiedene Praktika in unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten gemacht werden. Auch im theoretischen Teil des Studiums werden verschiedene Fachbereiche gelehrt, sodass die Studierenden sich bereits während des Studiums damit beschäftigen können, welche Fachrichtung sie anstreben.
Die Facharztweiterbildung dauert je nach Fachgebiet zwischen vier und sechs Jahren und endet mit einer Facharztprüfung. Die Weiterbildung zum Facharzt findet an Universitäts- oder Hochschulkliniken sowie in Praxen von niedergelassenen Ärzten oder Instituten statt.
In Deutschland gibt es 34 verschiedene Facharztrichtungen. Die verbreitetsten Fachrichtungen sind:
Nach der Ausbildung zum Facharzt kann eine Karriere als Oberarzt oder Amtsarzt angestrebt werden. Als Oberarzt ist man Arzt in einer leitenden Funktion und übernimmt Verantwortung für eine oder mehrere Stationen. Auch ein weiterer Aufstieg zum Chefarzt ist anschließend möglich.
Die stetige Weiterbildung ist für Fachärzte ausgesprochen wichtig, da ihr Fachwissen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit eine große Rolle spielt. Der Facharzt muss stets über moderne Verfahren Bescheid wissen. Darüber hinaus trägt er eine große Verantwortung gegenüber seinen Patienten. Eigenschaften wie Belastbarkeit und Einfühlungsvermögen sind daher unabdingbar.