Beton ist ein unverzichtbarer Baustoff geworden, der auf vielfältige Weise zum Einsatz kommt – Bestandteile, Druckfestigkeit und Rohdichte entscheiden dabei über die Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten des Materials. Mischmeister und Mischmeisterinnen sind für die Herstellung von Beton sowie aller damit verbundenen Aufgaben verantwortlich.
Angrenzende Berufe mit betontechnischem Hintergrund sind Beton- und Stahlbetonbauer, Betonfertigteilbauerin sowie Betontechnologe. Anlagenführerinnen oder Verfahrensmechaniker können ähnliche Tätigkeiten wie eine Mischmeisterin ausführen.
Hauptaufgabe der Mischmeisterin ist die ordnungsgemäße Bedienung und Steuerung der Mischanlagen, in welchen die verschiedenen Betonarten aus Rohstoffen und Zusatzstoffen, beispielsweise Zement und Gesteinskörnungen, produziert werden.
Dafür muss sie sich sowohl mit der Maschine als auch mit den Komponenten auskennen. Sie kann Radlager fahren und mobile Anlagen für Baustellen auf- und abbauen. Bei auftretenden Störungen lokalisiert die Mischmeisterin Fehler der Anlage und ist in der Lage, diese zu beheben. Die Wartung und Instandhaltung der Mischanlagen liegen in ihrer Verantwortung ebenso wie die Kontrolle der Einhaltung von Sicherheitsvorschriften sowie Maßnahmen zum Umwelt- und Gesundheitsschutz.
Die Mischmeisterin führt Bestandskontrollen durch, koordiniert den Wareneingang und organisiert Fahrmaschinen oder Betonpumpen. Auf der Baustelle unterstützt sie Bauarbeiterinnen und kann ebenfalls den Warentransport mit Betonmischern übernehmen. Sie sorgt für eine zeitgemäße Auslieferung, überwacht die Produktion und führt Qualitätskontrollen durch. Hierfür stellt die Mischmeisterin Probekörper her, an denen Messungen und Analysen vorgenommen werden.
Die Annahme von Aufträgen sowie die Beratung von Kundinnen gehören ebenfalls zum Arbeitsalltag einer Mischmeisterin.
Ein Mischmeister ist im Beton-und Baugewerbe tätig und kann zum Beispiel in Unternehmen der Steine- und Erdenindustrie, Kunststoffindustrie und im Bauwesen arbeiten. So ist er beispielsweise bei Zement-, Kies oder Transportbetonwerken angestellt.
Der Mischmeister ist in Produktionshallen, im Büro und auch viel im Freien unterwegs. Die Arbeit auf Baustellen erfordert Reisebereitschaft.
Mischmeisterin ist keine geregelte Ausbildung. Voraussetzung ist deshalb eine abgeschlossene handwerkliche oder technische Berufsausbildung, beispielsweise als Schlosserin, Betonfertigteilbauerin, Elektrikerin oder Verfahrenstechnikerin für Asphalttechnik oder Transportbeton. Betontechnologische Vorkenntnisse sind natürlich von Vorteil und Können zum Beispiel über einen Lehrgang erworben werden. Häufig wird der Besitz eines Führerscheins der Klasse B bzw. CE sowie eines Baumaschinenführerscheins erwartet.
Karrieremöglichkeiten ergeben sich zum Beispiel durch eine Weiterbildung zur Betonprüferin, Baustoffprüferin oder Betontechnologin. Die Mischmeisterin kann den sogenannten E-Schein erwerben, welcher erweiterte Fachkenntnisse in der Baustofftechnologie belegt.
Ebenfalls kann sie eine Meisterprüfung ablegen, die auf ihre vorangegangene Ausbildung aufbaut und sich so beispielsweise zur Industriemeisterin qualifizieren. Mit einer Hochschulzugangsberechtigung oder im Anschluss an den Meister kann die Mischmeisterin auch ein Studium beginnen. Passende Studiengänge sind etwa Verfahrenstechnik oder Baustoffingenieurwesen.
Mischmeister ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf, welcher Flexibilität, Sozialkompetenz und Mobilität erfordert. Kommunikationsfähigkeit und Empathie sind wichtige Eigenschaften für die Arbeit mit Kunden oder im Mitarbeiterteam. Ein Mischmeister sollte ein technisches Interesse sowie ein gewisses Maß an körperlicher Fitness aufweisen. Die Arbeit im Freien macht ihm nichts aus, er ist selbstständig und belastbar.