Ein Ökotrophologe bzw. eine Ökotrophologin informiert und berät über Ernährung sowie Nahrungsmittel und deren Zusammensetzung. Die betrifft sowohl die Herstellung von Lebensmitteln als auch die Versorgung der Menschen mit Nahrung.
Zu beachten ist, dass die Schreibweise zu diesem Beruf nicht einheitlich geregelt ist: Einige Hochschulen und der Berufsverband sprechen auch von Oecotrophologie.
Ökotrophologen kommen überall dort zum Einsatz, wo es um Nahrungsmittel und Ernährung geht. Ihre Einsatzgebiete sind breit gefächert:
In der Gesundheitsförderung und -beratung, etwa in Gesundheitsämtern oder Verbraucherorganisationen, geben Ökotrophologen gesunden und kranken Menschen Ratschläge zu verschiedenen Ernährungs- und Diätfragen, informieren sie über wissenschaftliche Erkenntnisse und klären sie über eine gesunde Ernährungsweise auf.
In der Produktentwicklung und dem Qualitätsmanagement erarbeiten Ökotrophologen eigene Produkte und kümmern sich um deren Vermarktung. Dazu analysieren und bewerten sie die Qualität und überwachen die Rezepturen, der von ihnen betreuten Produktfelder. Darüber hinaus betreiben sie Verbrauchs- und Marktforschung.
In der wissenschaftlichen Forschung an Universitäten und (Fach-)Hochschulen untersuchen und deuten Ökotrophologen den Aufbau und die Zusammensetzung von Nahrungsmitteln sowie deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper und publizieren ihre Erkenntnisse. Darüber hinaus gehört auch das Unterrichten von Studierenden zu ihrem Aufgabenbereich. Allerdings können eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten in der Regel erst nach dem Masterstudium oder einer Promotion ausgeübt werden.
Wegen ihrer interdisziplinären Ausbildung sind Ökotrophologen echte Allrounder und flexibel einsetzbar. Wenn sie kompetent in Betriebswirtschaft, Arbeits- und Sozialwissenschaft, Kommunikation und Naturwissenschaft sind, sind sie auch in der freien Wirtschaft gefragt. Sie finden beispielsweise Beschäftigung in folgenden Bereichen:
Für die Tätigkeit wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Ernährungswissenschaften oder Ökotrophologie vorausgesetzt. Für Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung ist allerdings in der Regel ein Masterabschluss erforderlich. Das Studium der Ökotrophologie wird an Universitäten und Fachhochschulen angeboten, welche im Rahmen der Bologna-Reform die bisher gängigen Diplom-Studiengänge fast vollstänidg durch Bachelor- und Master-Abschlüsse ersetzt haben. Dennoch gibt es noch viele Diplom-Ökotrophen mit alten Hochschulabschlüssen.
Zusätzlich wird bei Tätigkeiten, bei denen man in direktem Kontakt mit Lebensmittel arbeitet, eine Belehrung und Bescheinigung des Gesundheitsamtes verlangt.