Mittelständige und große Unternehmen beschäftigen oft eine beträchtliche Zahl an Zeitarbeitskräften verschiedener Personaldienstleister. Onsite-Manager und Managerinnen koordinieren als externe Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die damit verbundenen Prozesse der Bedarfsermittlung, Gewinnung sowie Onboarding der temporären Arbeitskräfte am Einsatzort.
Onsite-Management, auch als Vor-Ort-Management bezeichnet, ähnelt den Tätigkeiten einer Personaldienstleistungskauffrau oder eines Personaldisponenten. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Outsourcing, bei welchem Leistungen eines Unternehmens an externe Auftragnehmer ausgelagert werden.
Eine Onsite-Managerin fungiert als Personalmanagerin des Zeitarbeiterpersonals des Kundenunternehmens und entlastet auf diese Weise die unternehmenseigene Personalabteilung. Führt die Firma Geschäftsbeziehungen zu mehreren Personaldienstleistern, ist sie für die Koordination und reibungslose Zusammenarbeit aller externen Anbieter verantwortlich.
Um den Bedarf und die Einsatzmöglichkeiten für Zeitarbeitnehmerinnen ermitteln zu können, setzt sie sich mit den Strukturen und internen Abläufen des Kundenunternehmens auseinander und analysiert diese. Sobald klar ist, welche Zahl an Arbeiterinnen für welchen Bereich und in welchem Zeitraum benötigt werden, verfasst sie entsprechende Stellenanzeigen, rekrutiert Kandidatinnen aus dem eigenen Mitarbeiterpool oder kontaktiert qualifizierte Personen über direkte Wege (Active-Sourcing), beispielsweise auf Messen oder Social-Media-Kanälen.
Neben Einstellungsgesprächen übernimmt die Onsite-Managerin alle mit der Einstellung der Zeitarbeiterinnen verbundenen administrativen Aufgaben und sorgt für die Integration in das Mitarbeiterteam. Dazu gehört unter anderem die Durchführung von Sicherheitsunterweisungen, Gesundheitskontrollen, aber auch die Überprüfung der Arbeitsstunden oder die Erstellung von Abrechnungen. Die Managerin stellt die Disposition und Einarbeitung der temporären Arbeitskräfte sicher und ist für die Schichtplanung verantwortlich.
In ihrer Schnittstellenposition ist sie die zentrale Ansprechpartnerin für alle Beteiligten. Die Managerin hält die Personaldienstleister auf dem Laufenden und kann auch die Fragen der Zeitarbeitnehmerinnen kompetent beantworten. Sie kennt sich mit den Vorgaben des Arbeits- und Tarifrechts aus, überwacht ausschlaggebende Kennzahlen und kann anhand dieser die Produktivitätssteigerung durch den zusätzlichen Mitarbeitereinsatz messen. Die Onsite-Managerin beobachtet die firmeninternen Arbeitsabläufe und generiert ein motiviertes Arbeitsklima. Ihre Analyseergebnisse leitet sie in regelmäßigen Reportings an das Kundenunternehmen weiter. Als Managerin arbeitet sie zudem an Maßnahmen zur Prozessoptimierung und Kostensenkung.
Ein Onsite-Manager findet eine Anstellung in Unternehmen der Personaldienstleistung wie Zeitarbeitsfirmen oder Entleihunternehmen. Er fungiert in der Regel als externer Mitarbeiter für meist mittelständige bis große Kunden. Durch das Vor-Ort-Management ist er häufig dienstlich unterwegs.
Um die Tätigkeit einer Onsite-Managerin ausführen zu können, wird eine kaufmännische oder gewerblicheAusbildung vorausgesetzt, beispielsweise als Personaldienstleistungskauffrau. Ein Studium im Bereich Marketing oder Wirtschaft, beispielsweise Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder Marketing Management, stellt eine Alternative zur Ausbildung dar. Wichtig ist außerdem Berufserfahrung in Bereichen wie Kundenbetreuung, Personalwesen oder Personaldienstleistungen.
Mit ihrer Qualifikation und ggf. einer entsprechenden Weiterbildung kann sie ihre Karriere zum Beispiel als Recruiterin oder Headhunterin fortsetzen.
Reflexionsfähigkeit und Einschätzungsvermögen sind wichtige Kompetenzen eines Onsite-Managers. Er sollte sozialkompetent und verantwortungsbewusst sein und über eine organisierte und lösungsorientierte Arbeitsweise verfügen. Vorteilhaft sind Eigenschaften wie Begeisterungsstärke und Sprachgewandtheit. Als Vor-Ort-Manager bei Kundenunternehmen sollte er ebenfalls Reisebereitschaft besitzen.