Ein Organisationsberater bzw. eine Organisationsberaterin ist in der Consulting-Branche tätig und berät Organisationen hinsichtlich der Optimierung von internen Prozessen und Strukturen. Damit hilft er oder sie der betreffenden Organisation dabei, ihre Ziele zu erreichen.
Im Gegensatz zu einem Unternehmensberater haben jene Ziele nicht zwangsläufig auch eine ökonomische Dimension, denn eine Organisationsberaterin ist nicht nur für Firmen aus der freien Wirtschaft tätig, sondern kann auch Non-Profit-Organisationen oder gar staatlichen und kommunalen Institutionen beratend zur Seite stehen.
Die Tätigkeit ist eng verwandt mit dem Beruf der Strategieberaterin.
Wenn eine Organisationsberaterin ins Boot gezogen wird, gibt es in der auftraggebenden Organisation tiefsitzende Problemzonen, welche die Erfüllung der wirtschaftlichen oder strategischen Ziele behindern. Egal ob interne Abläufe oder der grundlegende strukturelle Aufbau, eine Organisationsberaterin beschäftigt sich nicht mit Einzelpersonen oder isolierten Einzelaspekten, sondern stets mit dem System als Ganzen. Daher ist auch der Begriff der systemischen Organisationsberatung weit verbreitet: Sie untersucht das Wechselspiel der Organisation mit ihrer Umwelt, etwa dem jeweiligen Absatz- und Konkurrenzmarkt, und agiert dabei niemals kurzsichtig, sondern hat stets langfristige Entwicklungen im Auge.
Zu Beginn steht immer ein verbesserungswürdiger Status quo. Dieser wird von der Organisationsberaterin eingehend analysiert, hierzu kann sie auf betriebswirtschaftliche oder psychologische Instrumente zurückgreifen und schafft sich zudem im persönlichen Gespräch mit Führungsebene und Mitarbeitern einen Eindruck von der aktuellen Lage. Davon ausgehend identifiziert sie Fehlerketten oder strukturelle Defizite und definiert gemeinsam mit der Organisation die durch die Beratung zu erreichenden Ziele.
Anschließend werden Maßnahmen entwickelt, um beispielsweise Elemente der Kommunikation, Kooperation oder Information zu verbessern. Dabei geht eine Organisationsberaterin ganzheitlich vor und berücksichtigt systemische, finanzielle, technische, kulturelle und personelle Aspekte. Sie unterstützt mit ihrer Arbeit ebenso untergeordnete Teilsysteme wie etwa Projektgruppen oder Abteilungen und hilft einer Organisation somit, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Organisationsberaterinnen arbeiten in der Regel für spezialisierte Prüfungs- und Beratungsunternehmen. Hier übernehmen sie dann befristete Mandate in anderen Organisationen und begleiten diese in projektgebundener Form. Größere Unternehmen stellen zudem bisweilen Organisationsberaterinnen als interne Consultants an.
Beim Organisationsberater handelt es sich nicht um einen staatlich reglementierten Ausbildungsberuf, somit gibt es keinen vorgefertigten Weg zur Tätigkeit. In der Regel bringen Consultants einen Hochschulabschluss in einem Studienfach mit Wirtschaftsbezug mit, zum Beispiel in Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder Business Administration. Das bedeutet aber nicht, dass dies eine verpflichtende Voraussetzung ist, viele Organisationsberater haben einen Hintergrund aus den Geistes- oder Sozialwissenschaften. Hier ist es dann umso wichtiger, so viel Berufserfahrung in der Unternehmensberatung oder Managementberatung wie möglich zu sammeln.
Ein Organisationsberater sollte hervorragende analytische Fähigkeiten besitzen und kann sich idealerweise auch auf seine schnelle Auffassungsgabe verlassen. Neben wirtschaftlichem Know-how und einem genauen Blick für Details zeichne er sich gleichermaßen durch großes strategisches Können aus und verliert nie das große Ganze aus dem Auge.
Teamfähigkeit und kommunikative Kompetenzen stellen ein absolutes Muss dar, denn ein Organisationsberater hat den ganzen Tag mit vielen Menschen zu tun und muss dafür sorgen, dass alle an einem Strang ziehen. Da ihn je nach Organisation gänzlich unterschiedliche Aufgaben erwarten können, sollte er zudem eine große Portion Flexibilität mitbringen. Auf fachlicher Ebene ist Wissen in Projektmanagement, Change-Management, Konfliktmanagement oder Coaching hilfreich, ebenso unerlässlich sind zudem exzellente Englischkenntnisse.