Das Turnaround-Management beschreibt einen Prozess zur Erneuerung eines Unternehmens. Das Ziel ist es, das Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren und wieder zahlungsfähig zu machen. Turnaround-Manager und Turnaround-Managerinnen analysieren die Ursachen für die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens und versuchen, diese zu beheben.
Angrenzende Berufe sind unter anderem Revisor, Change-Managerin und Organisationsberater.
Um ein Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren, führt ein Turnaround-Manager Analysen durch, um die Ursachen der finanziellen Schwierigkeiten zu erkennen. Er prüft die finanziellen Verhältnisse und das Geschäftsmodell des Unternehmens und ermittelt Wachstumsmöglichkeiten. Hierfür führt er beispielsweise eine SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) durch. Außerdem verschafft er sich meist einen Überblick über die Mitarbeiter und Lieferanten des Unternehmens.
Nachdem die Analyse des Unternehmens abgeschlossen ist, leitet der Turnaround-Manager die notwendigen Schritte ein, um das Unternehmen wieder zahlungsfähig machen. Maßnahmen können zum Beispiel Umstrukturierungen oder Entlassungen sein. Wenn nötig, plant und steuert der Turnaround-Manager einen kompletten Stillstand des Unternehmens. Im Fall eines Stillstands sorgt er dafür, dass alle gesetzlichen Auflagen und Vorschriften sowie Termine eingehalten werden.
Turnaround-Manager werden meist in der Industrie eingesetzt und finden hier vor allem bei Unternehmen des Maschinenbaus und Anlagenbaus eine Anstellung. Auch die Bereiche der Unternehmensberatung und Personalberatung sind potenzielle Arbeitsbereiche von Turnaround-Managern.
Die Voraussetzung für eine Tätigkeit als Turnaround-Managerin ist abhängig von der Branche des Arbeitgebers üblicherweise ein Studium oder eine Weiterbildung im technischen, naturwissenschaftlichen oder ingenieurwissenschaftlichen Bereich. Naheliegend sind beispielsweise ein Studium der Verfahrenstechnik oder des Chemieingenieurwesens sowie eine Weiterbildung zur Industriemeisterin der Fachrichtung Metall. Häufig kommen Turnaround-Managerinnen auch aus dem Finanzwesen. In der Regel wird für die Arbeit in diesem Beruf mehrjährige Berufserfahrung im Bereich des Turnaround-Managements vorausgesetzt.
Einige Arbeitgeber bieten Turnaround-Managerinnen zum Zweck der beruflichen Weiterentwicklung interne Schulungen und Fortbildungen an.
Für ihre Arbeit sollte eine Turnaround-Managerin unternehmerisches Denken sowie eine sorgfältige, strukturierte und zielorientierte Arbeitsweise mitbringen. Da sie eine sehr verantwortungsvolle Position einnimmt und wichtige Entscheidungen zu treffen hat, ist Führungsqualität ebenfalls eine wichtige Voraussetzung. Unpopuläre Entscheidungen wie Entlassungen erfordern Empathie und Konfliktfähigkeit.