Um nachhaltige Erfolge zu erzielen, müssen Unternehmen gezielt auf Wandel reagieren. Change-Manager und Change-Managerinnen (auf Deutsch Veränderungsmanager und -managerinnen) optimieren die aktuelle Situation eines Unternehmens, vor allem dann, wenn politische oder technische Veränderungen betriebliches Umdenken erfordern.
Change-Manager begleiten Unternehmen und insbesondere deren Führungskräfte und Mitarbeiter bei betrieblichen Veränderungsprozessen. Ihre Aufgabe besteht nicht darin, aus eigener Initiative Produkte oder Märkte zu verändern. Sie reagieren vielmehr auf Änderungen durch die Politik oder bei neuen Entwicklungen einer Branche, entwickeln passende Maßnahmen und betreuen die betroffenen Akteure bei der Umsetzung dieser Maßnahmen.
Zunächst stellt ein Change-Manager fest, welche Defizite eine Branche oder das Unternehmen selbst aufweist. Nach der Analyse der Probleme, formuliert er ein Ziel, das durch die Veränderungsmaßnahmen erreicht werden soll. Hierfür bestimmt der Change-Manager im Rahmen eines Veränderungsplans außerdem, wie viel Zeit und Budget für die Change-Prozesse aufgebracht werden können und analysiert, welche Auswirkungen, Vorteile und Risiken eine neue Entwicklung hervorruft. Im nächsten Schritt wird festgelegt, wie das Ziel genau erreicht werden soll. Ein Change-Manager sorgt während des gesamten Prozesses dafür, dass ein stetiger Informationsaustausch zwischen allen Betroffenen stattfindet, um unter anderem zu gewährleisten, dass alle Interessen berücksichtigt werden. Er berät sich mit der Geschäftsleitung und betreut die Mitarbeiter insbesondere durch Gespräche, Workshops und gezielte Coachings. Damit ist der Change-Manager der zentrale Ansprechpartner während eines Wandlungsprozesses.
Die Ausführung und der Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen werden vom Change-Manager ausführlich dokumentiert, sodass er die Ergebnisse kontrollieren sowie bewerten und bei Nachbesserungspotenzial Optimierungen einleiten kann.
Change-Manager können sich entweder auf eine ganze Branche oder auf einen Fachbereich spezialisieren. Es ist also möglich, dass sie ausschließlich in der IT-Branche oder bei personalrelevanten Veränderungen tätig werden.
Change-Managerinnen sind vor allem in Beratungsunternehmen entweder selbstständig oder angestellt tätig. Sie können aber auch direkt in einem Unternehmen angestellt sein, um intern Veränderungsprozesse zu betreuen. Generell werden Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche von Change-Managerinnen begleitet.
Der berufliche Werdegang einer Change-Managerin ist nicht einheitlich geregelt. Meist wird jedoch fundiertes betriebswissenschaftliches Wissen gefordert, das in Form eines abgeschlossenen Studiums nachgewiesen werden kann. Besonders gern gesehen sind Change-Mangerinnen, die bereits im Studium den Schwerpunkt Personal und Organisation gewählt haben. Change-Management wird auch als Master-Studiengang oder Weiterbildung, meist von privaten Bildungsanbietern, angeboten. Einige Arbeitgeber sehen den Abschluss einer solchen Weiterbildung als notwendige Qualifikation an. Doch auch ein abgeschlossenes Studium in dem Fachbereich, in dem das Unternehmen angesiedelt ist, kann Voraussetzung sein, um als Change-Managerin tätig zu werden. Die meisten Unternehmen fordern darüber hinaus mehrjährige Berufserfahrung.
Change-Managerinnen sollten überzeugungskräftig und durchsetzungsstark sein, um auch skeptische Mitarbeiter für die geplanten Vorhaben zu gewinnen. Hierfür sollten sie außerdem empathisch sein und ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten mitbringen. Change-Managerinnen sind entscheidungsfreudig und pflegen einen souveränen Umgang mit Unsicherheiten. Sie sind flexibel und verantwortungsbewusst. Eine analytische Denkweise gehört ebenso zu ihrem Repertoire wie Geduld, die gefordert sein kann, wenn Veränderungen eine gewisse Zeit brauchen, bis sie sichtbar werden.