Erfahrungen in der Kindheit haben einen starken Einfluss auf das gesamte Leben und prägen die Persönlichkeit eines Menschen. Pädagogische Ergänzungskräfte sind für die Betreuung und Förderung von Kindern verantwortlich und übernehmen einen wichtigen Teil der Erziehung.
Kinderpfleger bzw. Sozialpädagogische Assistentinnen (SPA) sowie Sozialassistenten können pädagogische Ergänzungskräfte sein. Sie arbeiten häufig mit Gruppenleiterinnen und pädagogischen Fachkräften wie Erziehern, Kindheitspädagoginnen oder Sozialpädagogen zusammen, welche im Gegensatz zur Ergänzungskraft eine umfangreichere fachtheoretische und fachpraktische sozialpädagogische Ausbildung absolviert haben.
Eine pädagogische Ergänzungskraft übernimmt die Aufsicht über eine Gruppe von Kindern in einer Einrichtung, beispielsweise einem Kindergarten. Sie betreut die Heranwachsenden, achtet auf ein gesundes Sozialverhalten und schlichtet Konflikte. Beschäftigungen wie Spiele und kreative Angebote fördern die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder und vermitteln ihnen wichtige Kompetenzen und Werte. Sie hilft den Kleinkindern bei der Eingewöhnung in die neue Umwelt und ist bei der Verabschiedung der Vorschulkinder anwesend.
Pflegerische Tätigkeiten wie Körperpflege sowie die Animation zu sportlichen Aktivitäten und Bewegungsförderung gehören ebenso zu den Aufgaben der Ergänzungskraft wie die Versorgung der Kinder. Dabei berücksichtigt sie die gesunde Ernährung ihrer Schützlinge und beobachtet auch sonst das individuelle Verhalten eines jeden Kindes. Gemeinsam mit der Gruppenleiterin dokumentiert sie Ergebnisse und Fortschritte und bereitet diese für Elterngespräche vor.
Die Elternarbeit ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Als pädagogische Ergänzungskraft sucht sie die Kooperation mit Erziehungsberechtigten sowie führt Telefonate, Mitteilungshefte und kurze Angelgespräche. Bei festgelegten Elterngesprächen ist sie ebenfalls anwesend und gibt ihre pädagogische Arbeit transparent wieder.
Administrative Aufgaben wie das Führen von Anwesenheitslisten, das Verfassen von Elterninformationen und die Planung von Veranstaltungen und dem Tagesablauf unter Berücksichtigung des Erziehungsplans sowie der individuellen Bedürfnisse der Kinder gehören ebenfalls zu ihrem Zuständigkeitsbereich.
Außerdem leistet eine pädagogische Ergänzungskraft Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung von Projekten, Festen und Elternabenden, nimmt an Teamsitzungen teil und steht in Kontakt mit institutionellen Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen. Hinzu kommen hauswirtschaftliche Tätigkeiten und die Einhaltung von Hygienemaßnahmen.
Eine pädagogische Ergänzungskraft findet eine Anstellung in diversen sozialen und pädagogischen Einrichtungen der Kinderbetreuung. Sie arbeitet zum Beispiel in Kindertagestätten (Kitas), Kindergärten, Horten und Jugendzentren, Heimen sowie in Kinderkliniken und Behinderteneinrichtungen.
Häufig ist sie auch in einem Teilzeitverhältnis tätig.
In der Regel muss ein Bewerber eine mindestens zweijährige pädagogisch ausgerichtete Ausbildungvorweisen, zum Beispiel eine abgeschlossene Berufsausbildung als Kinderpfleger oder Sozialassistent.
Für einen beruflichen Aufstieg kann er eine Weiterbildung zur pädagogischen Fachkraft, beispielsweise zum Erzieher, absolvieren und mit entsprechender Erfahrung eine leitende Position besetzen. Verfügt er über eine Hochschulzugangsberechtigung, hat er ebenfalls die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen. Passende Studiengänge sind zum Beispiel Erziehungswissenschaft oder Pädagogik.
Neben der Freude am Umgang mit Menschen, insbesondere Kindern, muss sich eine pädagogische Ergänzungskraft ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und ein verantwortungsvolles und gewissenhaftes Verhalten aufweisen. Wichtig sind Kommunikationsstärke, Empathie und Teamfähigkeit. Die Ergänzungskraft sollte sich aufgeschlossen gegenüber kultureller Vielfalt zeigen sowie stressresistent und belastbar sein. Nützlich sind zudem Kreativität und gestalterisches Talent sowie ein musikalisches Interesse.